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Ich bin wütend, weil ich in der Drogerie keine Pflege für meine Locken finde

@cielovolver
Als ich klein war, habe ich meine Haare immer so ungebändigt getragen, wie sie eben sind. Ich wurde als Kind adoptiert und bin in der Schweiz geboren. Heute lebe ich in Berlin, meine biologischen Eltern stammen aus der Dominikanischen Republik. Dementsprechend lockig ist meine Mähne. Meine Krause ist zwar nicht ganz so extrem, aber meine Haare haben trotzdem eine starke Struktur. Mit 15 wollte ich dann zum ersten Mal einen neuen Look und wünschte mir plötzlich glatte Haare. Praktischerweise ist meine Mutter Friseurin. Also hat sie mir regelmäßig meine Locken geglättet. Das ging ungefähr so bis ich 23 war. Man muss die Prozedur alle drei bis sechs Monate wiederholen. Das ist nicht besonder schwer, sondern funktioniert eigentlich so ähnlich wie den Ansatz nachfärben. Ich habe das auch immer vertragen. Irgendwann wollte ich dann aber doch mal einen Salon ausprobieren. Doch das war ein riesiger Fehler. Dort haben sie dann die Anwendung falsch durchgeführt und mir an den Seiten die Haare und die Haut verbrannt. Die Flüssigkeit ist einfach extrem reizend und sie haben sie zu lang einwirken lassen. Es hat dann zwei, drei Wochen gedauert, bis die Haut wieder verheilt ist. Danach habe ich mir geschworen, mir nur noch von meiner Mutter die Haare glätten zu lassen. Als ich dann nach New York gegangen bin, hatte ich plötzlich keine Lust mehr auf den Look und habe die glatten Haare rauswachsen lassen. Irgendwann wollte ich aber zu meinen Haaren stehen. Wenn die Haare einmal geglättet sind, dann lässt sich das nicht rückgängig machen. Wie bei einer Dauerwelle. Als meine Haare dann wieder lang waren, fing das Problem aber erst richtig an. Viele Hairstylisten wissen nicht, was sie mit meinen Haare machen sollen. Sie sind einfach überfordert. Ich muss das Styling dann oft selbst machen. Genau das gleiche Problem habe ich beim Make-Up. Ich habe zum Beispiel in der Komischen Oper gespielt und es gab genau einen Ton für dunkle Haut. Der Unterton war rötlich und plötzlich sah mein Gesicht aus wie Terracotta. Die erfahreneren Make Up-Artisten kennen sich natürlich besser aus, aber die Anfänger frisch von der Schule kennen sich mit dunkleren Hauttönen oft noch nicht genügend aus. Es fühlt sich dann manchmal an, als wäre man ein Alien, das geschminkt wird. Dabei könnte man meinen, dass Deutschland nicht hinter dem Mond liegt. Momentan kaufe ich meine Haarprodukte fast komplett in Spezialshops. Nur einen geeigneten Kamm habe ich in der Drogerie gefunden. Dabei probiere ich viel aus, aber bei fast allen Produkten aus den üblichen Ketten genügt die Pflege nicht für meine Haare. Ein Conditioner wirkt einfach nicht so, wie es sein sollte. Die Haare werden davon nicht geschmeidig. Die Produkte im Afroshop wirken da schon eher. Sonst sind meine Haare sofort frizzy. Es ist super schwierig für mich ein Produkt zu finden, bei dem die Feuchtigkeit im Haar bleibt und das es gleichzeitig nicht beschwert. Die Strähnen sollen ja auch nicht aneinander kleben. Da ich in der Drogerie nichts finde, bin ich quasi dazu gezwungen, die teureren Produkte zu kaufen. Das macht mich wütend. Ich frage mich einfach, warum es in der Drogerie nichts Passendes für meine Haarstruktur gibt. Online shoppen ist auch nicht unbedingt die Lösung, weil man Produkte ja auch probieren möchte. Ich versuche natürlich die Drogerieketten zu verstehen, aber ich finde es schade, denn es gibt ja viele Mädchen und Frauen, denen es genauso geht. Walesca Frank lebt in Berlin und arbeitet als Schauspielerin. Auf ihrem Youtube-Channel teilt sie Beauty Tutorials. Außerdem bloggt sie unter cielovolver.com.
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