Denk nur mal an Emilys Reaktion auf
Godards Jules et Jim im weiteren Verlauf der Serie. Ihre Freund:innen ermutigen sie dazu, eine Ménage-à-trois wie im Film in Betracht zu ziehen, aber Emily weist das beschämt zurück. Ich? Non. Das ist nur etwas für französische Frauen, die sind freier! Das Komische aber ist, dass die Camilles dieser Welt genauso viel zu tun habe wie die Emilys, wenn es um die Freiheit der Gleichheit geht. In der Oben-ohne-Szene (bzw. in der Serie) gibt es nicht den geringsten Hinweis darauf, ganz einfach, weil sie Paris aus einer nicht französischen, unweiblichen und, nun ja, unrealistischen Sichtweise zeigt. Was mich am meisten verblüfft, ist, dass sich
Emily in Paris an ein junges, weibliches Publikum richtet, denn 2021 drängt eine große Mehrheit von ihnen auf Respekt, Anerkennung und echte Freiheit auf der gesellschaftlichen Bühne. Bei allem Respekt, vier oben ohne zusammensitzende Frauen in einer Serie zu zeigen, bei der es um den Erfolg von Marketing geht, wird ihre Bemühungen also sicher nicht unterstützen. Anstatt die fehlende Freiheit für Frauen in Frankreich zu ignorieren, sollten die Autor:innen vielleicht darüber nachdenken, ihre Realität in die dritte Staffel einzubauen – nur eine Idee für Emilys nächste
Savoir-Kampagne.