So ein großer Teil der Beauty-Branche baut darauf auf unserem Glauben auf, wir müssten Dinge „lösen“, „verbessern“ oder „heilen“, die genau genommen gar keine Probleme sind. Feines Haar ist eine dieser Baustellen. Dickeres, voluminöseres, volleres Haar scheint das Ideal zu sein – doch hat dir die genetische Lotterie eben etwas anderes serviert. Jetzt kannst du natürlich jede Menge Zeit, Geld und Mühe investieren, um dein feines Haar in eine dichte Mähne zu „verwandeln“; viel leichter ist es aber, aus dem Haar alles rauszuholen, das du schon auf dem Kopf hast.
Zu dem Zweck habe ich mir Nick Latham und Sean Nother zur Seite geholt, besser bekannt als The Hair Bros. Den beiden zufolge fängt der Aufbau von feinem Haar schon im Friseursalon an. „Volumen beginnt vor allem mit einem tollen Schnitt“, sagen sie. Wenn du also deinen nächsten Termin buchst, mach deinem:deiner Stylist:in klar, dass du dir durch einen neuen Schnitt mehr Dichte und Volumen wünschst. Das ist nicht selbstverständlich; nicht jede:r hat dieselben Vorstellungen, daher solltest du den Mund aufmachen. „Ein paar Stufen an den richtigen Stellen können hier echt einen Unterschied machen. Hab also keine Angst davor, deinem Haar eine neue Form zu verpassen“, empfehlen Latham und Nother.
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Sobald du deinen perfekten Cut auf dem Kopf hast, solltest du dir deine Styling-Gewohnheiten näher anschauen. Latham und Nother setzen bei feinem Haar am liebsten auf ein leichtes Shampoo, das den Haaransatz nicht runterdrückt; ihr Favorit ist das Aveeno Fresh Greens Blend Shampoo (10,45 €). „Shampoo ist der Grundstein für dein Styling. Wenn du da das falsche Produkt benutzt, kann das nichts werden. Am besten eignet sich etwas Leichtes, das Volumen schenkt“, sagen sie. Das Aveeno-Shampo reinigt das Haar sanft mit Rosmarinöl und Pfefferminz, ohne es zu erdrücken. Ebenfalls beliebt ist das Olaplex No. 4 Bond Maintenance Shampoo (27,50 €), das super gegen Hitzeschäden hilft, ohne sich am Haarschaft abzulagern. Wichtig ist beim Shampoo (und Conditioner) auch der Blick auf die Inhaltsstoffe: Silikone könnten (!) das Haar beschweren; wenn du glaubst, dass das bei dir zutreffen könnte, solltest du sichergehen, dass deine Produkte keine Dimethicone, Cyclomethicone und Amodimethicone enthalten (sprich: keine -cone). Diese Stoffe sind weder schädlich noch giftig, und der Verzicht darauf verspricht dir nicht automatisch mehr Volumen – aber ausprobieren kannst du’s ja mal.
Beim Styling schwören Latham und Nother auf Old-School-Lockenwickler – und da muss ich zustimmen. „Schon drei Wickler auf dem Oberkopf machen einen großen Unterschied, und dabei brauchst du gar keine Hitze. Wenn du die Haare mit den Lockenwicklern föhnst oder an der Luft trocknen lässt, hebt das deinen Ansatz an“, erklären sie. Ich selbst setze nach dem Föhnen auf einen ähnlichen Trick, ganz ohne Lockenwickler: Ich rolle meine Haare ein und stecke sie fest. Wenn sie abgekühlt sind, nehme ich die Haarklammern wieder raus. Versuch’s mit verschiedenen Methoden – Lockenwicklern, Haarklammern, einer Föhnbürste –, bis du deine perfekte gefunden hast.
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Dann geht’s ans Finish. Latham und Nother betonen: Ein Texturspray ist Pflicht. Ihr Favorit ist das Hairstory Undressed Texturizing Spray (48,00 €). „Das wird nicht wie ein Salzspray ganz crunchy und trocken; du sprühst einfach so viel rein, bis du das Finish hast, das du dir wünschst. Das Quinoa-Protein in dem Spray verleiht dem Haar Griff und Textur, ohne es erhärten zu lassen.“ Ansatz-Puder ist eine weitere gute Option, um Extra-Volumen zu bekommen; hier ist aber Zurückhaltung angesagt. „Verteile es erstmal in deinen Händen und massiere es dann am Ansatz ein“, raten Latham und Nother. „Dadurch kannst du es gleichmäßig verteilen oder bestimmen, wo du besonders viel Volumen brauchst. Denk dran: Du kannst immer noch mehr hinzufügen, aber nur schwer wieder etwas vom Puder wegnehmen – also immer mit der Ruhe!“ Ihr Liebling ist das Hairstory Powder (45,00 €); ich habe auch schon viel Gutes über Bumble and bumbles Prêt-à-Powder (30,49 €) gehört.
Last but not least: Extensions – ja oder nein? Es gibt viele gute Gründe für Extensions (sofortiges Extra-Volumen und/oder Extra-Länge, viel Schwung, leichtes Styling) und viele Gründe dagegen (die Kosten, die Pflege, der Schaden am echten Haar). Ich kann dir also nicht eindeutig sagen, ob Extensions die richtige Wahl für dich sein könnten. Eines möchte ich dir aber raten: Wenn du dich dafür entscheidest, ist das vermutlich keine einmalige Sache; stell dich also darauf ein, dass das eine langfristige Verpflichtung sein dürfte, die Pflege und Geld erfordert. „Bei einer perfekten Ausführung und unter den richtigen Umständen sind ein paar Extensions toll. Nur ein paar – du willst ja, dass sich deine Haare immer noch wie deine eigenen anfühlen“, empfehlen Latham und Nother. „Achte darauf, dass die Bondings möglichst klein sind“, ergänzen sie. „Bitte am besten darum, dass die Bondings halbiert werden. Breite Extensions lassen dein Haar deutlich voller aussehen, machen aber süchtig und können deine Haare langfristig stark strapazieren.“
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