Was die Fußball-WM jungen Frauen bedeutet, die mit zwei Kulturen aufgewachsen sind
Zuletzt aktualisiert am 21. Juni 2018, 16:30
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Die Fussball-WM 2018 läuft auf Hochtouren. Egal ob man Fan ist oder nicht, an diesem internationalen Event, das Menschen und Kulturen wenigstens für eine kurze Zeit miteinander verbindet, führt gerade wirklich kein Weg vorbei.
Globalisierung, Zuwanderung und Einflüsse aus der ganzen Welt: Unsere Kultur ist heute so vielfältig wie noch nie. Aber wie fühlt sich die WM eigentlich an, wenn man mehr als ein Land seine Heimat nennt? In Großbritannien machen dort geborene Nachkommen von Immigranten ein Drittel der ethnischen Minderheitsbevölkerung des Landes aus. Es gibt also ganz schön viele Leute, die vor diesem vermeintlichen Dilemma stehen.
Die Wurzeln von Dami Khadijah liegen in Nigeria, sie ist aber in London geboren und aufgewachsen. Als Creative Director lässt sie beide Länder in ihre Arbeit einfließen: „Ich verbinde und verflechte beide Kulturen miteinander, um Synergien zu schaffen. So entwickeln sich ganz eigene Ideen und Stile.“
Trotzdem gibt es in den Medien kaum Geschichten über Menschen, deren Familien in der zweiten oder dritten Generation in Großbritannien leben. Dabei gibt es viele junge Frauen mit einer doppelten kulturellen Identität. Ihr Alltag ist ein Balanceakt, in dem es gilt, sowohl ihr familiäres Erbe als auch die Einflüsse ihrer „neuen“ Heimat in Einklang zu bringen. Dami erklärt, dass diese Gratwanderung zusätzlich dadurch erschwert wird, dass sie von den Menschen in Großbritannien mit ihrem ethnischen Hintergrund identifiziert wird, während sie im Geburtsland ihrer Eltern als Europäerin gilt.
Aus diesem Gefühl heraus hat sie ihr neuestes Projekt ins Leben gerufen: Born in the West, Raised by the East. Dafür hat sie fünf Frauen fotografiert, deren Wurzeln in Nigeria, dem Senegal, Tunesien, Marokko oder Ägypten liegen, die aber in einem anderen Land aufgewachsen sind.
„Ich wollte die WM ganz bewusst nutzen, um auf dieses Phänomen hinzuweisen“, sagt Dami. Die jungen Frauen tragen auf den Bildern eine Mischung aus dem WM-Trikot und der traditionellen Kleidung des Landes ihrer Eltern. Außerdem möchte sie die angestaubte Sichtweise des Themenkomplexes „Frauen und Fußball“ hinterfragen. Wenn man bedenkt, dass die Generalsekretärin der FIFA die Senegalesin Fatma Samoura ist, wird es Zeit, auch diese Geschichte neu zu erzählen.
„Mit dieser visuellen Story feiere ich, wie diese Frauen ihr kulturelles Erbe mit ihrer britischen Herkunft verbinden und beides zusammen zu einer Identität verwächst.“
Die Slideshow zeigt Damis Bilder aus Born in the West, Raised by the East.
Mehr von Damis Arbeit kannst du auf ihrer Website sehen.
Mehr von Damis Arbeit kannst du auf ihrer Website sehen.
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