Es gibt jede Menge Gründe, wieso du eine Pause vom Haarefärben brauchst. Kolorationen abzuschwören erspart dir nicht nur zeitraubende Sessions beim Frisör oder im heimischen Bad, sondern lässt deine Haare auch gesund und glänzend nachwachsen. In den letzten Jahren geht der Trend eh zu natürlicheren Haarfarben, bei denen sanfte Verläufe oder Highlights die Komplett-Koloration ablösen. Wie aber schaffst du es, nach Jahren regelmäßiger Friseurbesuche, weniger häufig – oder gar nicht mehr – zum Haarefärben zu gehen, ohne mindestens ein Jahr mit einem fetten Ansatz durch die Gegend zu laufen?
Morgan Parks arbeitet als Farb-Profi bei Nine Zero One und empfiehlt, dir einen stringenten Plan aufzustellen. Und der sollte nicht einfach nur beinhalten, dein Haar in der Farbe zu kolorieren, von der du glaubst, dass sie deiner natürlichen am nächsten kommt. Denn das funktioniert so gut wie nie. Stattdessen schlägt Morgan vor, langsam vorzugehen. Die Ansätze sollten Schritt für Schritt in deine aktuelle, gefärbte Haarfarbe verblendet werden. Bei jedem Nachfärben wird weniger Farbe verwendet, sodass über mehrere Monate ein softer Übergang entsteht. Das schont nicht nur deine Haare, sondern wird auch die Umgewöhnung für dich um einiges leichter machen. Aber unterschiedliche Haarfarben verlangen nach unterschiedlichen Prozessen. Deswegen haben wir Morgan gebeten, uns für jede Art von Koloration die perfekte Vorgehensweise zu erklären.
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Tschüss, Streifenlook!
Manche Strähnchen wachsen ohne viel Aufwand raus, zum Beispiel Babylights oder Sombre. Aber wenn dein*e Friseur*in die Strähnchen direkt auf der Kopfhaut aufgetragen hat, braucht es ein bisschen Geschick, damit die Highlights sanft und übergangslos herauswachsen können. „Das ist mein Lieblingsjob“, sagt die Top-Koloristin Morgan. „Neun von zehn Malen, wenn jemand mit viel zu breiten, viel zu hellen Strähnchen bei mir auf dem Stuhl sitzt, verbirgt sich unter dem Zebra-Look eine sehr schöne natürliche Haarfarbe.“ Das macht es natürlich einfacher.
„Ich bearbeite den Ansatz, sodass die natürliche Haarfarbe einfacher in ihn übergehen kann. Dafür nutze ich ein Glossing, das ein bisschen wie ein Radiergummi für die Strähnchen wirkt.“ Entweder wird das nur auf den Ansatz aufgetragen, um den harten Übergang zwischen Ansatz und Highlights etwas weicher zu machen. Oder man verwendet es auf dem gesamten Haar, um die hellen Strähnen etwas abzumildern und einen einheitlicheren Look zu kreieren. Bei dieser Variante fügt Morgan danach einige sanfte Highlights hinzu, um alles etwas besser ineinander zu verblenden.
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Glossing wirkt ein bisschen wie ein Radiergummi für Strähnchen.
Farb-Profi Morgan Parks
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Heller Ansatz bei dunklen Spitzen
Eine der verzwicktesten Situationen ist, wenn die Spitzen dunkler als der herauswachsende Ansatz sind. Zuerst einmal solltest du aber dem Impuls widerstehen, alles auf einmal heller färben zu wollen. Das kann nur in die Hose gehen. „Geh lieber Schritt für Schritt vor, als deine Haare auf einen Schlag zu bleichen“, rät auch Hairstylistin Morgan. „Du solltest lieber auf eine Farbe setzen, die heller ist als das, was du bisher gefärbt hattest, aber nicht so hell wie dein Ansatz.“ Dafür grundierst du dein Haar in diesem Mischton zwischen Ansatz und Spitzen und fügst dann einige helle Strähnchen hinzu. So wirst du mit der Zeit die dunklen Enden los und deine Naturhaarfarbe kann rauswachsen.
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Platinblond rauswachsen lassen
Einige Menschen glauben, dass sie einfach nur drüberfärben können, wenn sie keine Lust mehr auf Blond darauf haben. „Aber so funktioniert es nicht. Es braucht einige Zeit, bis dein Haar die dunkle Farbe aufgenommen hat und behält. Deswegen sind mehrere Sessions beim Friseur notwendig“, erklärt der Farb-Profi. In der Regel muss dein Haar vier Mal gefärbt werden, bis die dunklere Farbe drin bleibt. Zwischen den Terminen sollten jeweils mehrere Wochen liegen. Wenn du dein blondes Haar auf einen Schlag viel dunkler färbst, entsteht sonst schnell ein unschöner Grünstich. Morgan sagt: „Anstatt dich selbst mit einer extrem dunklen Haarfarben zu schocken, solltest du zunächst mit dunkleren Strähnchen, sogenannten Lowlights, starten. An den Ansätzen helfen dann hellere, feine Babylights, den Übergang sanfter zu machen.“ Und zack hast du einen schönen Ombré-Look.
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Gehe Schritt für Schritt vor. Das wichtigste ist, dass dein Haar gesund bleibt.
Farb-Profi Morgan Parks
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Candy Colours adé!
Du hast den Schritt gewagt und dein Haar in angesagten Candy Colours gefärbt, aber jetzt hast du dich irgendwie sattgesehen. Und nun? „Du kannst versuchen, darüber zu färben. Aber ob das hinhaut, hängt sehr stark davon ab, wie geschädigt deine Haare bereits sind“, so die Friseurin. Um Pink, Blau oder Violett nämlich wirklich brilliant aussehen zu lassen, hast du deine Haare sehr wahrscheinlich vorher gebleicht. Das sorgt dafür, dass sie dunkle Kolorationen nun wesentlich schlechter und sehr wahrscheinlich unregelmäßig aufnehmen werden. Willst du dagegen nur wieder blond werden, ist das wesentlich einfacher. Da die Farben – also zum Beispiel Rosa, Blau oder Violett – relativ schnell verblassen, wirst sie mit simplen Haarwäschen nach einiger Zeit wieder verschwinden. „Es gibt auch spezielle Farbentzieher, die die farbige Tönung auf sanfte Art entfernt. So bist du zwar nicht komplett die ganze Farbe, aber zumindest schon mal den Großteil los“, sagt Morgan.
Die richtige Pflege für blondiertes Haar
Morgans abschließender Tipp hat weniger mit Koloration und mehr mit Pflege zu tun. Gefärbte Haare sind nämlich anfälliger für Schädigung, Haarbruch und Stumpfheit. Deswegen ist es besonders wichtig, nach dem Haarewaschen immer eine Spülung und mindestens einmal die Woche eine Kur zu verwenden. Auch Haaröl und eine Olaplex-Behandlung helfen dabei, das Haar geschmeidig zu halten.
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