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Natürliche Locken & Wellen richtig pflegen – so geht’s

Rumbie Mutsiwa wurde in Simbabwe geboren und zog mit 17 Jahren nach Australien, um Psychologie zu studieren. Als ihr aber auffiel, dass sich dort – wie auch in vielen anderen Ländern – kaum jemand mit Afro-Haaren auskannte, nahm sie sich vor, das zu ändern. Also gründete sie einen Haarsalon in ihrem Wohnzimmer, speziell für Afro-Haare, und wurde schnell von der enormen Nachfrage überrannt. Spulen wir ein bisschen vor: Heute ist Rumbie angesehene Expertin für lockiges Haar und hat sogar eigene Pflegeprodukte speziell für Locken auf den Markt gebracht.
Wir haben mit Rumbie über die geläufigsten Locken-Mythen gesprochen, darüber, wie du den:die richtige:n Friseur:in für deine Locken findest, wie du deine natürlichen Locken oder Wellen richtig in Form bringst, und was sie eigentlich von der berühmt-berüchtigten „Curly-Girl-Methode“ hält. Außerdem verrät sie uns ein paar grandiose Tipps dazu, wie du dein lockiges Haar am besten pflegst.
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Immer mehr Leute tragen ihre natürlichen Wellen und Locken. Was ist deiner Meinung nach dafür verantwortlich?

Es akzeptieren sich immer mehr Leute dafür, wer sie wirklich sind. Das haben wir zum Teil den sozialen Medien und den dezentralisierten Medien generell zu verdanken. Durch sie sehen wir uns [und unsere Locken] online eher repräsentiert. Viele Menschen sind deswegen neugierig, ihre eigenen Locken zu entdecken – und sie lieben zu lernen.
Die Corona-Lockdowns spielen dabei auch eine große Rolle. Durch die ganze Freizeit haben sich viele Leute mit ihren Haaren beschäftigt und festgestellt, dass sie eigentlich lockige Haare haben – das war nicht einfach „nur“ Frizz! Die meisten von ihnen wissen aber nicht viel über die richtige Pflege von Locken, also wenden sie sich hilfesuchend ans Internet.
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Welchen Rat hast du für diejenigen, die (wieder) ihre natürlichen Locken oder Wellen tragen wollen?

Zuallererst: Mach dir keinen Stress – es ist leichter, als du denkst, versprochen! Arbeitsaufwendige oder schwierige Techniken sind dazu gar nicht nötig, wenn du darauf keine Lust hast.
Wir bei Rumbie & Co. folgen immer denselben vier Schritten: Reinigung (Shampoo), Conditioner (Leave-in), Styling (Definition) und Pflege (Feuchtigkeit). Feuchtigkeit ist dabei entscheidend. Dazu brauchst du die richtigen Techniken und Produkte, die die Feuchtigkeit im Haar verschließen. Dann fühlt es sich weich und definiert an und glänzt wunderschön.
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Welche Locken-Mythen hörst du am häufigsten?

Mythos #1: „Mein Haar ist struppig, frizzy und kraus, aber nicht lockig!“
Krauses Haar und Frizz entstehen, wenn du deinem Haar nicht genug Feuchtigkeit spendest. Lockiges Haar kann sich erst dann entfalten, wenn du die richtigen Produkte und Techniken anwendest, die dein Haar weich machen und ihm Feuchtigkeit und vor allem Schwung schenken.
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Mythos #2: „Locken pflegt man am besten mit kaltem Wasser und ohne Shampoo.“
Deine Haare mit kaltem Wasser zu waschen, ist, als würdest du deinen Körper mit Bodylotion waschen – du wirst es so nie richtig sauber bekommen. Außerdem macht ein Shampoo aus chemischer Sicht nicht genau das, was ein Conditioner tut. Es ist also wichtig, sowohl Shampoo als auch Conditioner zu benutzen.
Das Entscheidende ist, die richtige Art von Shampoo zu verwenden, die dein Haar reinigt, ohne es anzugreifen. Du willst sauberes, weiches Haar, ohne Rückstände von Talg und Pflegeprodukten. Das ist dann deine „weiße Leinwand“; nur sauberes Haar kann die Feuchtigkeit aus dem Conditioner richtig aufnehmen.
Mythos #3: „Lockige Haare kannst du nicht lang wachsen lassen.“
Ja, die echte Länge der Haare „verschwindet“ meistens ein bisschen in den Locken. Wenn du das Haar aber mal in die Länge ziehst, siehst du, wie lang deine Haare wirklich sind. Und keine Sorge: Bis zu einem gewissen Lockengrad kannst du deine welligen oder lockigen Haare auch länger wachsen lassen.
Bei kleineren, dichteren Locken (zum Beispiel bei Afro-Haaren) wächst das Haar allerdings vorrangig nach außen – also in die Breite, nicht in die Länge. Wenn das auf deine Haare zutrifft, mach dir deswegen keinen Stress; es lohnt sich nicht, dich dafür fertig zu machen, dass deine Haare vielleicht nicht so wollen wie du. 
Mythos #4: „Locken wirken unseriös.“
Wer wird denn bitte mit „seriösen“ Haaren geboren? Es ist eher so, dass viele Leute einfach nicht wissen, wie sie ihre Locken oder Wellen stylen sollen – also fühlen sie sich vielleicht damit nicht so selbstbewusst, oder haben vielleicht einfach noch keine toll gestylten Naturlocken gesehen. Locken können seriös sein – und sind es!
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Was ist dein bester Rat für die Pflege von Locken?

Das Wichtigste, woran du denken solltest, ist, deinen Locken Feuchtigkeit zu schenken. Dabei gilt: Je dichter die Locken, desto mehr Feuchtigkeit brauchen sie!
Auch das richtige Kämmen ist ein wichtiger Schritt in der Lockenpflege. Kämme deine Haare am besten im trockenen Zustand. Wenn du sie nämlich nass kämmst, riskierst du dabei eher, sie zu beschädigen. Mit den richtigen Produkten sollte dein trockenes Kämmen auch unkompliziert und schmerzlos klappen.
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Welche Tipps hast du für das Styling von lockigen Haaren?

Einer meiner Lieblingstipps: Trockne deine Haare weder mit einem Handtuch, noch mit einem Mikrofaserhandtuch, noch mit einem T-Shirt ab.
Ich weiß, dass das eine kontroverse Meinung ist, aber du willst deinem Haar nicht die Feuchtigkeit nehmen, die es braucht. Vielleicht glaubst du, dass dein Haar ewig braucht, bis es an der Luft trocknet – aber je häufiger du es mit Feuchtigkeit pflegst, desto weniger muss es sich aus dem Wasser holen. Das heißt: Mit der Zeit trocknet es schneller.
So solltest du es meiner Empfehlung nach am besten trocknen: Nach dem Shampoo (das die Schuppenschicht deiner Haare öffnet) wringst du die überschüssige Feuchtigkeit [mit den Händen] raus. Danach trägst du einen passenden Leave-in-Conditioner auf, gefolgt von Gel – und dann lässt du das Haar lufttrocknen. Wann immer es geht, solltest du deine Haare an der Luft trocknen lassen, anstatt mit dem Föhn (und Diffuseraufsatz) nachzuhelfen.
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Welche Ratschläge hast du für die Suche nach dem perfekten Salon für einen Lockenschnitt

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Frage den:die Friseur:in, wie lange er:sie schon Locken schneidet. Manche Leute machen kurze „Locken-Kurse“ und nennen sich danach „Locken-Spezialist:innen“, verstehen lockiges oder welliges Haar aber gar nicht so gut.
Außerdem solltest du fragen, mit welchen Locken-Typen er:sie sich auskennt (Wellen? Locken? Afro?) und ob er:sie dir erstmal einen Trockenschnitt verpassen würde, bevor dir die Haare gewaschen werden. Dieser Trockenschnitt ist wichtig: In seinem natürlichen, trockenen Zustand sieht das lockige Haar ja ganz anders aus, als wenn es nass ist. Und bring ein paar Fotos deiner Traumfriseur mit in den Salon!
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Was hältst du von der „Curly-Girl-Methode“?

Ich finde es toll, dass der Trend dafür gesorgt hat, dass so viele Leute ihre Locken oder Wellen entdeckt und sich darin verliebt haben. Trotzdem habe ich mit einigen Aspekten der Methode so meine Probleme.
Die Methode folgt ziemlich strikten Regeln. Dadurch haben manche das Gefühl, sie würden zwangsläufig scheitern, wenn sie die Regeln missachten. Das könnte vor allem für diejenigen schwierig sein, die ohnehin schon sehr streng mit sich selbst sind. 
Außerdem ist der Arbeitsaufwand der Methode einfach sehr groß, und vieles basiert auf Hörensagen. Das führt dann dazu, dass sich viele Leute darauf verlassen, was ihnen irgendein:e Influencer:in erzählt. Ich finde es besser, mit harten Fakten zu arbeiten. Durch die komplizierten Techniken, die einige Menschen als Erfolgsrezept anpreisen, kommt außerdem schnell der Eindruck auf, lockiges Haar sei total schwierig zu pflegen. 
Zu guter Letzt habe ich außerdem den Eindruck, dass sich die meisten der Techniken/Tipps der Methode in der Afro-Kultur bedienen, das aber nicht deutlich machen – zum Beispiel der Rat, mit einer Seidenkappe oder einem -schal zu schlafen. Als junges Mädchen in Simbabwe bekam ich mit acht Jahren einen Seidenschal; dieses Tuch machte mich „zur Frau“. Und auch in vielen anderen Kulturen tragen die Menschen ähnliche Accessoires, um unsere Haare zu schützen und die Langlebigkeit der Frisur zu verlängern.
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Rumbies Fazit: Lockige Haare sollten „befreiend, toll und unkompliziert“ sein. Du willst deine natürliche Haarstruktur ausleben? Dann lass dich davon auf keinen Fall einschüchtern! 
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