Trotzdem gönne ich mir gerne mal – wie viele andere (und du vermutlich auch, wenn du diesen Artikel liest) – eine professionelle Maniküre. Dank Inflation und Co. wird dieses Hobby derzeit aber leider immer teurer. Um Geld zu sparen, werde ich die Nägel-Industrie (sprich: kleine Studios und Artists) zwar weiter unterstützen, hoffentlich aber weniger von ihr abhängig sein. Dazu habe ich mich mit professionellen Manikürist:innen und Nagelstudio-Besitzer:innen darüber unterhalten, wie ich die Kosten für eine Maniküre so gering wie möglich halten kann. Denn ich bin mir sicher, dass ich meine Nägel in Topform halten kann, auch ohne 80 Euro im Monat auszugeben!
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Kommuniziere dein Budget
Der erste Schritt ist wohl der unattraktivste: Überlege dir ein Nagel-Budget, mit dem du leben kannst, und erkläre es deinem:deiner Nail Artist. Das ist vor allem dann eine Idee, wenn du zu dieser Person schon eine Beziehung hast; vielleicht, wenn du regelmäßig im selben Salon vorbeischaust. Bloß, weil du dir die fixen Preise in deinem Lieblingsstudio nicht leisten kannst (oder solltest), musst du die Artists deines Vertrauens nicht gleich ghosten, sondern kannst mit ihnen reden.
Die Maniküristin und Salonbesitzerin Jin Soon Choi erzählt mir, solche Gespräche seien in ihrem New Yorker Studio-Franchise JINsoon durchaus willkommen. „Es ist absolut in Ordnung, darüber zu sprechen, deine Dienstleistung zu vereinfachen, um Kosten zu sparen“, sagt Choi. „Wenn du dir zum Beispiel eine Gel-Maniküre machen lässt und dazu altes Gel entfernen lassen musst, empfiehlt dir dein:e Artist vielleicht, dein Gel schon vorher selbst zu Hause zu entfernen und mit ‚nackten‘ Nägeln ins Studio zu kommen. Dadurch sparst du schon ein bisschen Geld.“ Oder, meint Choi, du lässt dir eine reguläre Maniküre machen, anstatt dir Gelnägel zu gönnen. „Die Schritte dieser Maniküre kannst du dir dann auch genau ansehen und erlernen, um sie selbst zu Hause hinzubekommen.“
Zeit ist Geld
In der Debatte rund um „Gel- vs. normaler Nagellack“ gehen die Meinungen stark auseinander. Auf den ersten Blick wirkt traditioneller Nagellack zwar wie die günstigste Wahl; die Nail Artist Julie K denkt aber, langfristig seien ein langhaltendes Gel oder sogar Acrylnägel die günstigere Option. „Wenn du dir eine Maniküre mit normalem Nagellack machen lässt – der vermutlich spätestens nach einer Woche abblättert –, kostet dich das pro Woche schon mindestens 20 Euro“, sagt Julie. „Gel oder Acryl kosten zwar deutlich mehr, halten aber eben auch bis vier Wochen.“
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Was du dabei aber wirklich einsparst, ist Zeit. „Du gehst dann im Monat nur einmal ins Studio“, meint Julie, „aber wenn du dir mehrmals pro Monat die Nägel machen lässt, kostet das viel Zeit. Nicht nur im Studio, sondern auch auf dem Weg dorthin und zurück.“
Lass nur den Nagellack erneuern
Wenn du doch ein großer Fan davon bist, dir öfter die Nägel machen zu lassen, dafür aber nur mit regulärem Nagellack, hat Choi eine weitere kostensparende Idee: Bitte darum, dir bloß den Nagellack erneuern zu lassen, anstatt dich gleich einer kompletten Maniküre inklusive Feilen, Formen und Pflegen zu unterziehen. „Gönne dir eine volle Maniküre und lass dir in der Woche darauf einfach nur einen neuen Nagellack auftragen“, erklärt sie. „Dadurch kannst du mehr als 25 Prozent der Manikürekosten einsparen.“ Wenn du deine Nägel zwischen diesen Terminen gut in Form hältst, ist das ein ganz simpler Hack.
Leg dir dein eigenes Maniküre-Set zu
Die größte Ersparnis ergibt sich natürlich, wenn ganz auf das Nagelstudio verzichtest und dir selbst zu Hause die Nägel machst. „Sobald du die Kosten für Nagel-Clipper, Feile, Nagelhautentferner, Nagelöl und -lack hinter dich gebracht hast, kannst du viel Geld einsparen“, meint Choi. Die Werkzeuge gibt es auch im Set, wie dieses Maniküre-Tool-Kit von Mylee (19,99 € via Douglas). Und was den Nagellack angeht, hast du natürlich die freie Wahl – der Star-Manikürist Tom Bachik empfiehlt seinen Freund:innen und Klient:innen auch die günstigen Marken Essie und OPI.
Investiere in eine Schachtel Press-on-Nägel
Einer der größten Nageltrends des letzten Jahres waren eindeutig Press-on-Nails. Eine Schachtel voller wiederverwendbarer Nägel zum Ankleben ist eine tolle Option für eine spontane „Maniküre“ – vor allem, wenn du versuchst, seltener ins Nagelstudio zu gehen. „Nail Art kann teuer und zeitintensiv sein“, meint Bachik. „Press-ons gibt es hingegen schon für vergleichsweise wenig Geld, und da sind die Designs schon drauf. Dadurch kannst du langfristig sehr viel Geld einsparen.“ Auch hier stehen dir viele Marken zur Auswahl, wie zum Beispiel KISS (Salon Acrylic Nude Nails, 9,99 € via Rossmann) oder NAILD (Ginza Round, 17,60 € via Douglas).
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Kümmere dich selbst um die Entfernung
Wie Choi schon erwähnt hat, sparst du bei jeder Maniküre ein bisschen Geld, wenn du deinen Nagellack bzw. deine Gelnägel selbst zu Hause entfernst. Das befreit dich auch aus dem Teufelskreis, einen neuen Maniküretermin buchen zu müssen, bloß um die alte Maniküre entfernen zu lassen. Auch hierfür gibt es Sets für zu Hause, wie dieses von Neonail (19,90 € via Douglas).
Öle deine Nägel
Laut allen Nagel-Expert:innen, mit denen ich für diesen Artikel gesprochen habe, ist Nagelhaut-Öl die beste Investition, die du deiner Nagelgesundheit zuliebe machen kannst. „Trage jeden Abend Öl auf deine Nägel und Nagelhaut auf“, meint Bachik. „Das hilft nicht nur, die Gesundheit deiner Nagelhaut zu erhalten, sondern hält den Nagellack auch länger ‚dehnbar‘, sodass die Maniküre länger hält.“
Dafür brauchst du auch nicht zwangsweise spezielles Nagel-Öl. Bachik verwendet oft auch einfach Gesichts-Öl auf seinen Nägeln. Rachel Apfel Glass, Gründerin von GLOSSLAB, schwört auf Kokosöl. „Ich empfehle, es auf den Nägeln und den Händen zu verteilen, um ihnen Feuchtigkeit zu spenden. Dadurch hält die Maniküre auch länger.“ Julie fügt hinzu: „Außerdem sieht es so aus, als hättest du gerade eine Maniküre hinter dir, bloß weil du ein bisschen Öl drauf hast.“
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