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Ich habe mir einen Pony schneiden lassen & bereue es

Foto: bereitgestellt von Fiona Ward.
Eine neue Frisur war sowas von überfällig, als ich letztens ins Haarstudio meines Vertrauens schlenderte und um einen gesichtsumrahmenden Pony  auf Augenhöhe bat. Der war eine eher spontane Idee, die mir erst seit ein paar Tagen durch den Kopf gespukt war – und ich fand später heraus, dass ich mit meinem spontanen Pony-Einfall nicht allein war.
Die meisten Friseur:innen spüren gerade ganz deutlich, dass der Pony ein ordentliches Revival erlebt. Was vor ein, zwei Jahren noch als „Pandemie-Pony“ bezeichnet wurde (weil so viele von uns im Lockdown spontan selbst zur Schere griffen), ist inzwischen eine richtige Haar-Bewegung geworden. Gefühlt jeden Monat flutet ein neuer Trend-Pony-Cut die Feeds auf Instagram und TikTok.
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Allein 2022 war da schon ganz was los. Da wären zum Beispiel der „baby fringe“ (voll, aber kurz), die „bottleneck bangs“ (zwischen seitlichen Curtain Bangs und einem „regulären“ Pony) und der 70er-Style (eine rausgewachsene, weichere Version von Curtain Bangs). Auch einer meiner Favoriten macht gerade online die Runde: Der lockere, lockige Pony, wie von Natasha Lyonne und Sandra Oh. Obwohl sie sich alle ein bisschen voneinander unterscheiden, ist jeder dieser Looks recht lässig und hat wenig mit dem perfekt geraden, horizontalen Style zu tun, an den du beim Begriff „Pony“ vielleicht denkst.

Einerseits ist ein Pony der ideale Style für faule Leute wie mich. Die Frisur verleiht dir einen „Look“, ohne dass du dafür viel tun musst.

Meine eigene Erfahrung mit dem Pony hält sich dabei eher in Grenzen. So richtig „Pony“ trug ich nur, als mir meine Mum als Kind mal einen strengen Topfschnitt verpasste, und als ich während des Studiums mal kurzzeitig mit schnurgeradem Pony rumlief. Keiner der Looks blieb mir lange erhalten. Der Trend für einen leicht rausgewachsenen Pony fühlte sich für mich aber irgendwie sehr passend an, und durch das Revival des Shag Cuts wurde mein Appetit auf den Pony nur noch stärker. Ich mag es generell, wenn meine Haare nicht übermäßig gestylt aussehen, und widme ihnen gerne so wenig Zeit wie möglich. In der Hinsicht war meine Fantasie vom lässigen Pony wohl ein bisschen… fehlgeleitet.
Einerseits ist ein Pony der ideale Style für faule Leute wie mich. Die Frisur verleiht dir einen „Look“, ohne dass du dafür viel tun musst. Selbst an fettigen Haartagen reicht es, wenn ich meine Mähne zu einem Dutt zusammennehme und nur den Pony wasche, um gepflegt auszusehen. Andererseits sollte man den lässigen, scheinbar mühelosen Looks auf Instagram und Co. nicht allzu viel Glauben schenken – denn meine Realität war deutlich weniger mühelos.
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Damit mein Pony wirklich so aussieht, wie ich ihn gerne hätte, muss ich viel Zeit und Mühe investieren. Die Realität des Styles hat mich ein bisschen auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt: Zuerst trug ich den Pony ungefähr auf Augenhöhe, was mir theoretisch sehr gut gefiel, mir aber letztlich vor allem die Augen kitzelte, weswegen ich den Pony dann doch dauernd zur Seite schob. Ich stellte außerdem schnell fest, dass der gefürchtete Lücken-Pony ziemlich alltäglich ist; im Laufe des Tages zerfällt dein einheitlicher Haarvorhang in seine Einzelteile. Und wenn ich mich so durch Pony-TikTok scrolle, scheinen wir uns alle einig zu sein: Der Pony ist eine Zeit lang ganz nett, erfordert aber jede Menge Styling, für das in deinem Lifestyle nicht unbedingt Platz ist.
Aber dennoch: Obwohl meine Entscheidung zum Pony eher spontan war, wollte ich mich dem Look verpflichten. Ein paar zweifelhafte DIY-Cuts vorm Badezimmerspiegel später fand ich mich damit ab, regelmäßig zum Pony-Nachschneiden in den Salon zu gehen und auch mal mit anderen Pony-Formen und -Längen herumzuexperimentieren. Mit der Hilfe meines Friseurs, Ben Jones von Massarella & Jones, versuchte ich es zuerst mit einem geraderen, voluminöseren Style, für den ich tatsächlich zahlreiche Komplimente bekam. Ich fand ihn aber etwas zu auffällig, also schnitten wir ihn noch kürzer und lockerer in der Mitte (wie Bottleneck Bangs), damit ich länger ohne Nachschneidetermin auskam (und mir auch das Nachschneiden zu Hause ersparte). Nach ein paar Experimenten haben wir die perfekte Länge gefunden, durch die der Pony locker aussieht, ohne mich im Alltag zu stören.
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Foto: bereitgestellt von Fiona Ward.
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Foto: bereitgestellt von Fiona Ward.
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Welcher Pony passt zu mir?

TikTok ist voller Pony-Reue-Videos. Wenn du dir dennoch einen schneiden lassen willst, hat Larry King (der für viele meiner Lieblings-Instagram-Looks verantwortlich ist) ein paar Ratschläge dazu, wie du den passenden Pony für dich findest.
„Ein Pony ist eine individuelle Angelegenheit und sollte deswegen gründlich mit deinem:deiner Friseur:in besprochen werden“, sagt er. „Ich habe festgestellt, dass es hilfreich sein kann, den Pony über zwei Termine hinweg zu schneiden, damit wir uns die Haartextur gründlich ansehen können – und so zum Beispiel sehen können, ob ein Haarwirbel beeinträchtigt, wie der Pony fällt.“
Obwohl viele etwas anderes behaupten würden, gibt es Larry King zufolge nicht den einen Pony-Style, der allen steht, weil alle Haare anders sind. In anderen Worten: Wenn du deine:n Friseur:in um den exakten Pony bittest, den du auf Instagram gesehen hast, verlässt du den Salon womöglich enttäuscht. Deswegen setzen Top-Haarstylist:innen für gewöhnlich auf instinktive Schnitte. Dabei berücksichtigen sie deine Gesichtsform, Haarstruktur und sogar deinen Lifestyle, um einen Look zu kreieren, der ganz dir gehört – und den du zu Hause leicht nachstylen kannst.
Mir selbst hat es enorm geholfen, mich mehr mit meiner Haartextur auseinanderzusetzen. Ich habe welliges (fast lockiges) Haar, das vermutlich mehr Stylingprodukte und Pflege braucht, um sein volles, natürliches Potenzial zu entfalten. Meine Fantasien von einem lässigen, welligen Pony – der perfekt fällt, ohne dass ich dafür viel tun muss – ließen sich demnach nicht so einfach umsetzen, wie ich gehofft hatte. Das Ergebnis war immer voller Frizz und Lücken.
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Foto: bereitgestellt von Fiona Ward.
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Wie stylst du einen Pony am besten?

Sofern ich nicht gewillt war, mich von meiner faulen Haar-Routine zu verabschieden, musste ich mich auf einen Kompromiss einlassen. Ich stellte fest, dass es generell besser ist, einen Pony zu föhnen (wenn auch nur kurz), um ein bisschen Textur zu erhalten und dafür zu sorgen, dass er so fällt, wie du es gern hättest. Laut Larry ist eine Flachbürste (wie die ghd Paddle Brush, 30,00 €) die beste Option, um deinen Pony in Form zu halten. „Was du auch tust: Föhne den Pony immer zuerst, bevor er zu trocken ist“, rät er. Tatsächlich schneidet er den Pony am liebsten im trockenen Zustand, damit er sieht, wie das Haar natürlich fällt.
Wenn deine Haare eher glatt oder wellig sind, empfiehlt Larry: „Nimm eine Flachbürste oder eine Mason-Pearson-Bürste, um den Pony in verschiedene Richtungen zu föhnen, damit die Haare vorne am Ansatz nicht so abstehen.“ Achte darauf, dem Pony nicht zu viel Volumen zu verleihen, wenn du nicht so auf den 80er-Look stehst. „Verwende keine Rundbürsten und Lockenwickler für den Pony, weil du sonst diesen überstylten, runden Pony bekommst“, sagt er.

Warum wird mein Pony so schnell fettig?

Ein weiterer Tipp: Lass die Finger vom Pony. „Wenn du zu viel mit dem Pony rumspielst, sieht er schnell fettig oder steif aus“, warnt Larry. Wer einen lockigen Pony hat – wie dieser hier, kreiert von Michael Kent im Salon Blue Tit –, „sollte eine lockendefinierende Creme oder ein Mousse verwenden, aber auf ölhaltige Produkte verzichten“. 
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Wenn du selbst dem Curtain-Bangs-Trend nicht widerstehen konntest, aber kein großer Styling-Fan bist, empfiehlt das Londoner Duo The Hair Bros das Lufttrocknen. Zieh dir dazu einfach im nassen Haar einen Mittelscheitel und schiebe den Pony hinter die Ohren, damit das Haar im getrockneten Zustand das Gesicht einrahmt – ganz ohne Hitze-Tools.
Die größte Lektion, die ich gelernt habe, ist, dass Instagram in Sachen Frisuren einfach nicht der Realität entspricht. Das Haar fällt und liegt immer unterschiedlich und wird deinem Inspirations-Foto niemals perfekt gleichen können. Das wird dir auch jede:r gute:r Stylist:in bestätigen.
Mein Fotoalbum auf dem Handy ist voller Bilder von meinem Pony, auf denen er einfach top aussieht – weil sie genau im richtigen Winkel aufgenommen wurden. Rückblickend habe ich mir aber einfach einen Cut gewünscht, der zu meiner lässigen Einstellung zum Styling passt. Und wie Pony-TikTok beweist, solltest du dich definitiv auf ein paar Experimente einstellen, wenn du dir bei deinem nächsten Haartermin einen Pony wünschst.
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