Es gibt diese Fragen und Rätsel des Alltages, die einem regelmäßig über den Weg laufen, an deren Lösung man dann aber irgendwie doch nicht so sehr interessiert ist, als dass man sich wirklich um Aufklärung kümmert. Nun brannte mir eine Frage dann aber doch so sehr unter den Nägeln, dass ich mich nun mal als Myth-Buster versucht habe. Ist es wirklich besser, wenn ich in meiner Haarpflege auf Produkte aus einer Serie zurück greife, oder kann ich ohne Rücksicht auf Verluste munter mischen?
Jeder, der gerne unter der Dusche steht und sich immer wieder intensiv mit den Beschriftungen der verschiedenen Shampoos, Conditioner oder auch Gesichtspflegeprodukte beschäftigt, kennt diesen Satz, in dem für die nachfolgende Pflege ein Produkt aus der gleichen Serie empfohlen wird. Alles nur Geldmacherei? Mit Ruby Howes vom Haarstudio Andreas Kurkowitz in Berlin Mitte habe ich mir einen richtigen Profi in Sachen Haare geschnappt und ihr zu ebendiesem Thema mal ein wenig auf den Zahn gefühlt.
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Im anschließenden Interview wird also endlich das Rätsel gelöst und ich kann schon mal so viel verraten: Es gibt eine oder zwei kleine Überraschungen und ein sehr befriedigendes Fazit. Welche Haarprodukte, ob in Serie oder einzeln, verraten wir euch natürlich auch.
Davines, Love / Curl Serie, erhältlich bei Hagel-Shop
1. Haarpflege kommt zumeist in Serien, bestehend aus Shampoo, Conditioner, Haaröl etc. Macht es Sinn, nur Produkte innerhalb einer Pflegeserie zu verwenden?
Ich wähle gerne Produkte aus, die gut zur Haarstruktur meiner Kunden*innen passen und das bedeutet auch, Serien und Pflegefamilien zu mixen. Es ist persönlicher wenn man die Produkte auswählt, die zu einem passen und nicht nur den Regeln der Marken folgt. Wenn es jedoch um Shampoo und Conditioner geht, bleibe ich gerne in einer Serie, da ich Reinigung als einen Schritt sehe.
2. Gibt es sogar Produkte, die man eigentlich auch aus der täglichen Pflegeroutine ausklammern könnte?
Es gibt viele Marken, die sehr vielseitig sind. Rahua ist ein super Beispiel. Ihr Conditioner kann normal ausgewaschen werden, eignet sich aber auch als Leave-In Maske, um gerade lockiges Haar zu pflegen oder Frizz zu verhindern, wenn man die Haare glatt föhnt. Daher braucht man nicht unbedingt Tonnen an Zeug im Badezimmer aufreihen. Es macht Sinn, nach vielseitig einsetzbaren Produkten zu schauen.
L'Oréal, Botanicals Fresh Care Koriander Serie, erhältlich bei dm
3. Kann man seine Haare überpflegen, indem man täglich alle Produkte einer Serie verwendet?
Wenn man täglich Produkte auf Proteinbasis benutzt, kann man seine Haare tatsächlich überpflegen. Du wirst merken, dass sie spröde werden und brechen. Zuviel Feuchtigkeit kann die Haare wiederum schlaff und zu stretchy werden lassen. Sie sind dann wie Kaugummi. Richtig schlimm kann dies aber nur bei chemisch behandeltem Haar (zum Beispiel nach Blondierungen) werden.
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4. Welches Produkt kann man am einfachsten austauschen?
Ich liebe Hairstorys' New Wash. Es ist eine Art Reinigungscreme, die sowohl Shampoo als auch Conditioner ersetzt. Die Haare fühlen sich gereinigt an und sind super kämmbar. Ätherische Haaröle können auch als Kopfhautpflege genutzt werden, um das Haarwachstum zu unterstützen. Da braucht es keine teuren Elixire.
5. Wie oft sollte man eigentlich seine Produkte oder Serien wechseln?
Sobald man den Effekt nicht mehr spürt, den man hatte, als man mit den Produkten begonnen hat. Unsere Haare ändern sich ständig, so wie auch unsere Haut im Sommer eine andere Pflege braucht als im Winter. Daher kann es gut sein, dass sie ein Pflegeprodukt nach sechs Monaten nicht mehr gut aufnehmen.
rahua, Haarpflegeserie, erhältlich bei Niche-Beauty
6. Je teurer umso besser: Ist da etwas dran oder geht es nur darum, teure Produkte zu verkaufen?
Ich würde schon sagen, dass das stimmt, wenn es um Haarpflege, -reinigung und -conditioning geht. Die teureren Produkte haben qualitativ hochwertigere Inhaltsstoffe. Doch es gibt auch gute Produkte, die nur halb so viel kosten, vor allem Stylingprodukte.
7. Welche Inhaltsstoffe sollten immer – und wirklich immer! – vermieden werden?
Isopopyl Alcohol, Sodium Lauryl Sulfate und Silikon. Wenn diese Inhaltstoffe in hohem Maße enthalten sind, sollte man das Produkt nicht kaufen. Was du dir nicht in das Gesicht schmieren möchtest, solltest du auch nicht auf deine Haare geben. Die Menge der Inhaltsstoffe erkennt man übrigens an der Stelle, an der die Stoffe stehen. Je eher sie erwähnt werden, umso mehr sind sie enthalten.
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