Was Angela Onuoha nicht über gesunde Haare weiß, muss man auch nicht wissen. Als zertifizierte Trichologin (sprich: Haar-Fachärztin) ist Botschafterin für Tangle Teezer kann sie zurecht behaupten, sich mit Haaren extrem gut auszukennen – und erklärt online gerne, was du in Sachen Haarpflege womöglich falsch machst.
Weil der Winter direkt vor der Tür steht, kommt Angelas Rat genau zur rechten Zeit. Wenn deine eigene Mähne gerade ein bisschen ausgetrocknet ist, deine Kopfhaut vor sich hinbröselt oder du deine Haare aktuell häufiger föhnst, ist jetzt der ideale Zeitpunkt, deine Pflegeroutine zu hinterfragen. Dazu brauchst du aber nicht gleich ein Vermögen für neue Produkte ausgeben. Es reicht schon, deine bisherigen Gewohnheiten an die neue Jahreszeit anzupassen – und hier erklärt dir Angela, worauf du besser verzichten solltest.
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Fehler #1: Du lässt deine Haare an der (kalten) Luft trocknen
Wir haben einen intensiven Sommer hinter uns, und an besonders heißen Tagen hast du sicher auch gerne mal auf Hitzestyling verzichtet. Genau deswegen gingen damals auf TikTok zahllose Frisuren für luftgetrocknetes Haar viral. Wenn es draußen kalt ist, ist Lufttrocknen aber nicht die beste Idee.
„Ich vermeide es [im Winter], mein nasses Haar an der Luft trocknen zu lassen“, erzählt Angela. „Das dauert nicht bloß ewig, sondern hält das Haar auch länger in seinem anfälligsten Zustand. Dadurch steigt das Risiko von Haarschäden.“ Wenn deine Haare nass sind, sind sie elastischer und brechen im Vergleich zum trockenen Haar schneller ab. Und das ist nicht alles: „Wenn du mit nassen Haaren in der Kälte rausgehst, kann es tatsächlich einfrieren und durchbrechen“, ergänzt Angela. Daher fallen dir während der kalten Monate vielleicht auch häufiger kurze Haare auf, die aus dem restlichen Haar rausstechen und fälschlicherweise für Frizz gehalten werden können.
Um deine Haare in der Kälte auch weiter aktiv zu schützen, empfiehlt Angela, dir einen Hut oder eine Mütze mit Seiden- oder Satinfutter zuzulegen. „Ansonsten können nämlich auch Kopfbedeckungen am Haar reiben und es weiter beschädigen“, erklärt Angela. „Deswegen verzichte ich lieber darauf.“ Auf Etsy bekommst du zahlreiche solcher Mützen.
Fehler #2: Du benutzt zu oft & zu viel Conditioner
Ja, in Sachen Conditioner gibt es tatsächlich „Zu viel des Guten“, meint Angela. „Manche Leute verwenden zum Beispiel dreimal die Woche Haarmasken oder verteilen viele Öle im Haar. Dadurch kann es aber sein, dass du das Haar übermäßig beeinflusst – selbst mit den besten Produkten.“ Wenn du dein Haar zu oft anfasst, kann das langfristig ebenfalls zu Haarschäden und -bruch führen. Was sollst du also tun, um deine Mähne mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen?
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„Ich benutze gerne die ‚Sandwich-Methode‘, wenn ich das Gefühl habe, dass mein Haar gerade trockener und brüchiger ist“, sagt Angela. Dazu trägst du deinen Conditioner auf das feuchte Haar auf, lässt ihn für ein paar Minuten einwirken und spülst ihn wieder aus. Dann wäschst du deine Haare mit Shampoo, spülst es aus, und arbeitest danach erneut deinen Conditioner oder eine Haarmaske ein. Nach ein paar Minuten Einwirkzeit geht’s wieder ans Ausspülen – und achte darauf, dass du dabei auch wirklich gründlich bist.
Entscheidend ist auch, wie du deinen Conditioner oder deine Haarmaske einsetzt. „Drücke immer vorher das Wasser aus den Haaren“, empfiehlt Angela. „Dadurch verhinderst du, dass der Conditioner einfach ‚abrutscht‘, weil das Wasser als Barriere dient.“ Durch das Ausdrücken schaffst du im Haar mehr „Raum“, um den Conditioner wirklich aufzusaugen, meint Angela. Ansonsten ist das Produkt nämlich Geldverschwendung.
Fehler #3: Du föhnst deine Haare, wenn sie klitschnass sind
Das Letzte, wonach dir in einer kalten Wohnung vielleicht zumute ist, ist es vermutlich, mit einem nassen Handtuch auf dem Kopf rumzurennen. Es ist absolut verständlich, wenn du daher direkt nach der wohlig-warmen Dusche zum Föhn greifen möchtest – laut Angela ist es aber ein No-Go, die triefend nassen Haare direkt mit Hitze zu bestrahlen.
„Dadurch heizt du das Wasser auf der Haaroberfläche auf, bevor es verdunstet“, erklärt sie. „Dadurch wird es kochend heiß.“ Du kochst damit also nicht bloß wortwörtlich deine Mähne, sondern trocknest gleichzeitig auch noch deine Kopfhaut aus. Das kann zu Juckreiz und Schuppen führen.
Was kannst du also tun? „Nimm ein Mikrofaserhandtuch, mit dem du den Großteil des Wassers aufsaugst“, rät Angela – zum Beispiel das DevaTowel von DevaCurl (16,95 € via Sephora). Drücke dein Haar damit sehr sanft aus. „Danach sprühst du es mit Hitzeschutzspray ein und kannst es föhnen.“
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Fehler #4: Du vermeidest Silikon in Haarprodukten
Laut Angela ist es tatsächlich ein Mythos, dass Haare bei kaltem Wetter stärker austrocknen. „Wenn die Haare ohnehin beschädigt sind, sehen sie womöglich trockener aus. Das liegt aber an den Licht- und Luftfeuchtigkeitsbedingungen“, sagt sie. „Im Winter bekommst du tagsüber weniger Sonnenlicht, das dein Haar im Sommer verglichen mit den kälteren Monaten glänzender aussehen lässt, weil es auf der Haaroberfläche reflektiert wird.“
Für schönen Glanz setzt Angela am liebsten auf reichhaltige, natürliche Öle (wie Argan- oder Jojobaöl) statt auf Seren. Sie mag aber auch Öle auf Silikonbasis. Silikon ist ein toller Wirkstoff, der leider oft verteufelt wird, weil er angeblich das Haar beschwert, sich dort ablagert und es fettig macht. Heutzutage sind die meisten Silikone, die in Haarprodukten zum Einsatz kommen, aber sehr leicht und lassen sich schnell auswaschen. Ihre Vorteile überwiegen also eindeutig die Nachteile.
„Öle auf Silikonbasis können helfen, den Haarschaft zu befeuchten. Dadurch sieht das Haar weicher aus und fühlt sich auch so an“, meint Angela. „Gleichzeitig wird es vor Umwelteinflüssen geschützt.“ Wir empfehlen das OGX Renewing+ Argan Oil of Morocco Extra Penetrating Oil (7,99 € via Rossmann) sowie das ARKIVE The Good Habit Hybrid Oil (21,99 € via ASOS). „Stell dir das Öl einfach wie eine Art Top Coat für die Haare vor“, sagt Angela. „Es dient als Barriere, schützt das Haar vor Reibung und verleiht ihm einen schönen Glanz.“
Und obwohl deine Haare also im Winter nicht zwangsläufig trockener sind als im Sommer, gilt dasselbe nicht unbedingt für deine Kopfhaut, die – ebenso wie dein Gesicht – in der Kälte stärker austrocknet. „Ich verwende daher gern ein Kopfhautserum und mache gelegentlich eine Kopfhautmaske“, sagt Angela. Versuch’s zum Beispiel mit dem OUAI Scalp Serum (54,99 € via Douglas).
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@angela.onuoha Why do you think you should?! #washday #washdaytips ♬ original sound - GivingTheLyrics
Fehler #5: Du wäschst deine Haare seltener
Es gibt ein paar mögliche Gründe dafür, warum du deine Haare im Winter vielleicht seltener wäschst. Zuallererst: Du schwitzt vermutlich weniger. Zweitens wäre da der Irrglaube, kalte Temperaturen würden das Haar austrocknen (den Angela ja gerade widerlegt hat). Dennoch solltest du dein Haar mindestens einmal pro Woche mit Shampoo waschen und dich dabei auch auf die Kopfhaut konzentrieren.
Gesundes Haar entspringt nur einer gesunden Kopfhaut, meint Angela. „Deine Kopfhaut ist wie der Boden, aus dem dein Haar wächst. Wenn du sichergehst, dass deine Kopfhaut eine saubere, gesunde Umgebung für deine Haarwurzeln ist, hilft du damit dem Haarwachstum.“ Sie empfiehlt dazu ein Kopfhaut-Massage-Tool wie die Kopfmassagebürste von Tangle Teezer (11,99 € via ASOS), um Ablagerungen von Haarprodukten, Talg und Dreck zu entfernen. „Der sanfte Druck stärkt außerdem die Durchblutung, die das Haarwachstum fördert“, erklärt Angela.
Fehler #6: Du verwendest zu häufig Bürsten mit Borsten
So viele angesagte Haarstyles erfordern das Styling mit einer Borstenbürste für das nötige Volumen. Wenn du dir regelmäßig die Spitzen schneiden lässt, Hitzeschutzspray verwendest und deine Haare bei jeder Wäsche mit Conditioner pflegst, machst du schon fast alles richtig – aber auch beim Bürsten können sich Fehler einschleichen.
„Ich persönlich bin kein großer Fan von Bürsten mit Wildschweinborsten“, erzählt Angela. „Sie können zwar tolle Frisuren zaubern, aber wegen der übermäßigen Hitze und dem intensiven Bürsten, die dafür nötig sind (und wegen des Materials der Borsten), ist das Risiko sehr hoch, dabei die Schuppenschicht der Haare zu beschädigen.“ Angela zufolge können solche Borsten nämlich ganze Teile der Schuppenschicht „wegreißen“ und das Haar somit langfristig schwächen.
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Das lässt sich aber vermeiden, indem du auf eine Bürste mit harten Borsten verzichtest. Angela empfiehlt, stattdessen zu einer sanfteren Bürste mit flexiblen Bürstenzähnen zu greifen. „Dadurch reduzierst du die Spannung und Reibung auf dem Haar und kannst deine Haare schnell (und weniger schädlich) föhnen.“ Sie mag den Tangle Teezer Easy Dry & Go (12,45 € via Sephora). „Diese Bürste eignet sich auch für Anfänger:innen, tut, was sie soll, und reduziert den Schaden am Haar, ohne dass du dafür auf eine schöne Frisur verzichten musst.“ Um ihr dickes, lockiges Haar zu zähmen, benutzt sie selbst die Tangle Teezer Original Thick & Curly Brush (10,38 € via Flaconi). „Damit sehen meine Locken definiert und voluminös aus.“
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