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Was du über den regelmäßigen Gebrauch von Trockenshampoo wissen solltest

Foto: Olson Brayden.
Es gibt so ein Meme, in dem steht „Freitags bestehen meine Haare zu 90% aus Trockenshampoo“. Ziemlich treffend, oder? Seit Trockenshampoo in den letzten Jahren populärer geworden ist, schwärmen Leute überall von den Vorteilen: „Ich muss mir nicht jeden Tag die Haare waschen!” oder „Ich kann ins Fitnessstudio, ohne Shampoo zu brauchen!”
Doch nicht jeder hält das Öl-bekämpfende Spray für ein Geschenk Gottes. Tatsächlich bringen viele Experten Fakten und Argumente auf, die uns unseren Umgang mit Trockenshampoo hinterfragen lassen sollten. Denn anscheinend kann das Kultprodukt deine Haare kurzfristig ausbleichen, unschöne Produktablagerungen verursachen und die Gesundheit deiner Kopfhaut sogar langfristig beeinflussen, wenn es zu häufig benutzt wird.
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„Wir kennen das alle, wenn man die Haare seit ein paar Tagen nicht gewaschen hat, sie aber gut aussehen. Und da kommt, denke ich, dieser Glaube her, dass man seine Haare nicht jeden Tag waschen sollte“, sagt Dr. Francesca Fusco, Dermatologin aus New York.
Nur weil dein Haar gut aussieht oder sitzt, heißt das nicht unbedingt, dass es deinem Haar auch gut geht. Dr. Fusco erinnert uns daran, dass häufiges Waschen wichtig für die Gesundheit der Kopfhaut ist. „Wenn du deine Haare wäschst, entfernst du abgestorbene Hautzellen, Bazillen und Bakterien“, sagt sie. „Du reinigst deine Kopfhaut. Wenn du regelmäßig mehrmals wöchentlich Trockenshampoo verwendest, sammelt es sich an und stumpft mit der Zeit dein Haar ab.“
Promi Coloristin Rita Hazan stimmt dem zu. „Trockenshampoo macht das Haar sichtbar stumpfer”, sagt sie. „Die Formeln enthalten meist Aluminium- oder Maisstärke, was sie matt erscheinen lässt. Dadurch sieht deine Haarfarbe weniger glänzend und gesund aus.“ Hazan sieht häufig, wie sich das bei ihren Kunden*innen zum Teufelskreis entwickelt. Der allgemeine Irrglaube, dass Shampoo schlecht für die Haarfarbe sei, führe dazu, dass viele zum Trockenshampoo greifen, um sich davor „zu retten“. Natürlich verblasst das Trockenshampoo genau so ihre Haare, was vielen nicht bewusst ist.
Es gibt außerdem das Gerücht, dass zu häufiges Haarewaschen der Kopfhaut und den Haaren schadet. Aber stimmt das auch? Dr. Ken Anderson, Gründer und Leiter des Anderson Hair Science Centers, sagt, dass diese Vorstellung komplett unbegründet ist. „Die Kopfhaut ist dicker als die Sohle deiner Fersen – quasi wie ein Helm, der genetisch dafür entwickelt wurde, deinen Kopf zu beschützen. Die Haare sitzen da fest drin. Sie werden nicht einfach durch Chemikalien auf der Kopfhaut geschädigt – sie werden nur durch Chemikalien geschädigt, die die Kopfhaut penetrieren“, sagt er. Übersetzung: Du kannst, und solltest, deine Kopfhaut regelmäßig reinigen.
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Dr. Anderson erklärt außerdem, dass Überdosieren von Trockenshampoo den natürlichen Haarausfallprozess stören kann. „Wie Haarspray, hält [Trockenshampoo] deine Haare an der Kopfhaut fest“, sagt er. „Wenn es [die Haare] klebrig macht, kann es sie verknoten, was unvermeidlich einige gesunde Haare herauszieht, wenn du sie kämmst.“ Es hält außerdem das ungesunde Haar an deinem Kopf anstatt sie natürlich ausfallen zu lassen. Wenn du duschst, siehst du dann vielleicht eine Übermenge an Haarausfall - obwohl du eigentlich nicht mehr verlierst als normalerweise.
Letzten Endes ist es alles eine Reinheitssache. „Die Haut auf deinem Kopf ist eine Erweiterung deiner Gesichtshaut“, sagt Dr. Fusco. „Wenn dein Gesicht ölig und unrein wäre, würdest du es nicht einfach nur pudern. Du würdest es waschen.“ Dr. Fusco weist außerdem darauf hin, dass schmutziges Haar eine perfekte Umgebung für Läuse und andere Schädlinge ist.
Sogar Hazan, als Coloristin, empfiehlt regelmäßiges Waschen. „Leute mit gefärbtem Haar können jeden zweiten oder sogar jeden Tag waschen und eine schöne Farbe behalten“, sagt sie. „Als absolutes Minimum solltest du dir zwei Mal die Woche die Haare waschen“. Dr. Fusco stimmt dem zu und sagt, dass du dir keine Sorgen über Austrocknen machen musst, solange du nach dem Shampoonieren einen Conditioner benutzt. Und du solltest dein Shampoo nur in kleinen Portionen verwenden, also wirklich nur einen Klacks. „Wenn du sie regelmäßig wäschst, ist es in Ordnung, wenig zu benutzen“, sagt Dr. Fusco. Sicherlich gilt es, den Waschrhythmus deiner Haarstruktur anzupassen.
Vielleicht ist es jedoch für alle Trockenshampoo-Fans an der Zeit, die Sprühflasche zu verstauen und die Kopfhaut kurz aufatmen zu lassen. Oder das Trockenshampoo zumindest vom Protagonisten der Haarroutine zum gelegentlichen Komparsen zu machen. Wir waschen unser Gesicht täglich, manchmal sogar zweimal – warum gebühren wir unserer Kopfhaut also nicht denselben Respekt?
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