Sex and the City ist schuld. Mal wieder! Denn die Kultserie um Carrie, Charlotte, Samantha und Miranda hat nicht nur Hypes rund um Manolo Blahnik Heels, Cupcakes von der Magnolia Bakery und begehbare Kleiderschränke so groß wie ein durchschnittliches Singleapartment, sondern auch um Brazlian Waxing ausgelöst. In der Folge “Sex and Another City” probiert Carrie den intimen Kahlschlag in L.A. aus und fühlt sich kurz danach einerseits ihrer Schamhaare beraubt, andererseits aber auch wie Sex auf zwei Beinen.
Nach meinem letzten, ausgiebigen SATC-Marathon entschied ich mich also dafür, es meiner Serienheldin gleich zutun und einen Waxing-Selbstversuch zu starten. Also nichts wie hin zum nächsten Studio, von denen es in den meisten großen deutschen Städten mittlerweile diverse Filialen gibt. Oft braucht man sogar nicht mal einen Termin und kann ganz einfach spontan vorbeischauen. Das ist vielleicht auch besser so, denn wenn man sich die ganze Sache länger überlegt, würde man womöglich doch noch einen Rückzieher machen. Rasieren tut’s doch auch oder ist das länger anhaltende, glatte Gefühl den Aufwand wirklich wert?
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Und schon lag ich mit gespreizten Beinen vor einer wildfremden Frau
Rebecca Spindler
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Kaum hatte ich das Studio betreten, lag ich auch schon mit gespreizten Beinen nicht wie sonst vor meinem Freund oder meiner Gynäkologin, sondern vor einer wildfremden Frau mit Tribaltattoo auf dem Oberarm. Ob ich ihr bei einer längeren Bedenkzeit wohl auch meinen Intimbereich anvertraut hätte? Ich war mir da plötzlich nicht mehr so sicher. Während ich in Gedanken noch meiner ziemlich chaotischen Untenrumfrisur nachhing, legte sie schon los und begann damit, die erste Schicht Wachs aufzutragen. Eigentlich ein schönes, warmes, angenehmes Gefühl bis - ritsch ratsch - die erste Ladung Haare abgezogen wurde.
So fies hatte ich mir das nicht vorgestellt. Mit schmerzverzerrtem Gesicht schaute ich der Waxing-Expertin entgegen, die nur wenig Mitleid für mich übrig hatte. „Da musst du jetzt durch”, schien ihr unbeeindruckter Blick zu sagen und so stellte ich mich gedanklich auf die nächste Runde ein. Nachdem mein Venushügel schon komplett von Haaren befreit war, folgte aber erst der wirklich heikle Teil: die inneren Schamlippen. Bisher war ich mir ehrlich gesagt nicht mal bewusst, dass es dort überhaupt viel zu Enthaaren gibt.
Doch der stechende Schmerz, der mich ohne Vorankündigung überraschte, muss ja irgendwo einen haarigen Ursprung haben. Warum bieten Waxing-Studios eigentlich keinen Mundknebel an, auf den man beißen kann, um diese ganze Prozedur auszuhalten? Dann würde die Tortur immerhin gefühlt schneller vorbeigehen. Während ich gedanklich abdriftete, machte sich Miss Waxing an die zweite Runde, die laut ihrer Aussage weniger schmerzhaft aber dafür etwas temperaturempfindlicher ablaufen würde. Tatsächlich war das Abreißen auszuhalten, insgesamt fühlte sich meine Haut im Schritt aber ziemlich malträtiert an.
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Nach den ersten zwei Runden Wachs griff die Enthaarungsexpertin dann zur Pinzette, um noch etwas Finetuning zu betreiben
Rebecca Spindler
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Nach den ersten zwei Runden Wachs griff die Enthaarungsexpertin dann zur Pinzette, um noch etwas Finetuning zu betreiben. "Gleich vorbei" dachte ich schon voller Vorfreude, bis sie mich zum “Umdrehen und Pobacken auseinander halten” aufforderte. Hatte ich richtig gehört? Oder hatten sich die Schmerzen in Fieberfantasien verwandelt? Nein, sie meinte es ernst. Die Po-Falte ist bei einem Preis von 22 Euro nämlich inklusive. Na dann, weiter geht’s.
Das Schmerzlevel dieses letzten Waxing-Schritts würde ich mit einer aushaltbaren 7,5 einordnen. Immerhin weiß man dann, dass der Spaß bald vorbei ist und als nächstes das kühlende Aloe Vera-Gel Erlösung bringt. Wieder komplett bekleidet und um einige Haare leichter, muss ich zwei Tage später sagen, dass das Post-Waxing-Gefühl allen Schmerzen zum Trotz süchtig machen kann. Noch ist da keine Spur von Stoppeln, voraussichtlich wachsen die Haare dünner nach und insgesamt hat man länger Ruhe als beim Rasieren. Angeblich ist der Schmerz beim zweiten Mal auch nicht ansatzweise so schlimm wie bei der Premiere. Ich werde berichten...
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