Dabei bin ich immer schon Befürworterin des natürlichen Looks. Wenn man jedoch nicht das Glück hat mit naturblonden oder -braunen Haare gesegnet zu sein, sondern ein Hybrid-Dasein irgendwo zwischen Straßenhund und Mäuschen fristet, so bleibt einem keine andere Wahl, als im wahrsten Sinne des Wortes Farbe zu bekennen. Und hier kommt der große Auftritt der Gretchenfrage: Welche Haarfarbe passt eigentlich zu mir?
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Rot, Braun, Hellblond oder gar Schwarz?
Man könnte denken, dass man nicht allzu viel Auswahl hat, schließlich kann man die natürlichen Haarfarben an einer Hand abzählen – denkt ihr. Jede Haarfarbe präsentiert sich in einer Vielzahl von Nuancen – und ich rede noch immer nur von den natürlichen Tönen. Man hat also die Qual der Wahl und wer eine Typveränderung wünscht, sollte gerade beim Thema Farbwechsel auf einige wichtige Faktoren achten.
Natürlich kann ich hier viel vom Pferd erzählen, aber ein Fachmensch bin ich eben doch nicht. Deshalb habe ich mir einen echten Profi zur Hand genommen: Daniela Mezzapesa betreibt zusammen mit Simone Greve die zwei Berliner Szenesalons Bordel! Die Friseurmeisterin kann auf viele Jahre Erfahrung zurückblicken und hat unter anderem für Fashion Shows und TV- und Kinoproduktionen gefärbt, gestylt und geschnitten.
Welche Haarfarbe passt denn nun zu mir? Wir haben einen Profi gefragt
Ich habe Daniela gefragt, wie man die für sich perfekte Haarfarbe findet, worauf man besonders achten sollte und welche Farben besonders kostenintensiv in der Pflege sind. Am wichtigsten ist, laut Daniela, dass wir nicht blind irgendwelchen Haartrends hinterherrennen. Die Haare sollten immer zur Person und dem Charakter passen. Aber auch Krankheiten und die Lebensumstände können eine Rolle spielen. Du siehst, es ist komplex – genauso komplex wie jeder Charakter. Also, los geht's!
1. Augenfarbe & Teint
Viele Menschen meinen, man berät die Haarfarbe anhand der Augenfarbe. Das stimmt nur halb. Blaue Augen bedeuten nicht automatisch, dass man eine kühle Farbe wählen muss. Gleichzeitig bedeuten braune Augen auch nicht, dass man zu einer warmen Haarfarbe greifen muss. Bei starken Rötungen im Gesicht zum Beispiel, ist ein warmer beziehungsweise Rotton sogar unpassend, da die Rötungen verstärkt werden. Die Augen kann man durch eine komplementäre Farbe zum Strahlen bringen. Augenfarbe und Teint geben also eine grobe Richtung vor, sind aber nicht so ausschlaggebend, wie ihr vielleicht bisher dachtet.
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2. Die Haarlänge & Haarstruktur
Bei der Haarlänge spielen unterschiedliche Faktoren eine Rolle. Sie sollte proportional zu Gesicht und Körper passen und auch im Alltag nicht stören. Muss ein Zopf auf der Arbeit getragen werden? Dürfen Haare ins Gesicht fallen oder müssen sie ganz weggesteckt werden können? Stylst du gerne deine Haare oder möchtest du nach dem Waschen am besten gar nicht mehr Hand anlegen? All diese Punkte sollten mit dem*der Friseur*in besprochen werden. Manche Kundenwünsche können auch aufgrund der Haarstruktur nicht umgesetzt werden. Wenn dein Haar porös und brüchig ist, kannst du dich von deinem Traum von platinblondem Haar verabschieden. Auch hier gilt: Ein guter Salon prüft Struktur und Beschaffenheit der Haare und sollte ehrlich sagen, wenn die gewünschte Farbe mehr Schaden anrichtet, als Träume zu erfüllen.
3. Der persönliche Stil
Die Haarfarbe sollte immer zum gesamten Look passen. Überlege dir vorab, was dein Stil ist. Bist du sportlich? Elegant? Jugendlich? Schminkst du dich sehr gerne oder bist du meist natürlich unterwegs? Wenn ein*e Kund*in Rainbow Colours möchte, sich aber überhaupt nicht schminkt und auch sonst zurückhaltender gekleidet ist, dann ist so eine auffällige, knallige und plastisch wirkende Haarfarbe womöglich nicht optimal. Da lohnt es sich, mal ganz ehrlich zu sich selbst zu sein.
4. Wie locker sitzt dein Geldbeutel?
Beim Färben gilt: je blonder und heller, desto kostenintensiver. Blondes Haar muss regelmäßig gepflegt werden, die Farbe muss etwa alle drei Wochen aufgefrischt werden, wenn sie sehr hell ist, da der Gelbstich immer wieder durchkommt. Wer also platinblond sein will oder eine sehr drastische Veränderung wünscht, muss tief in den Geldbeutel greifen und regelmäßig zum*zur Friseur*in gehen, spätestens alle sechs Wochen. Wer es natürlicher mag und lieber auch mal drei bis vier Monate wartet, für die*den sind Paintings, Balayage, Babylights und andere Strähnentechniken das Richtige. Regel Nummer Eins: Niemals Geld beim Färben sparen, du wirst es früher oder später bereuen.
So findest du den passenden Salon
Frage im Freundeskreis herum (Tipp: vor allem bei den Freund*innen mit besonders schönen Haaren!), lies die Bewertungen auf Google. Ist der Salon sauber und ordentlich? Sind die Handtücher frisch, der Boden nicht voller Haare? Was für einen Eindruck machen die Mitarbeiter*innen? Wird sich Zeit genommen für deine Fragen und die Beratung und setzt sich der*die Mitarbeiter*in mit deinem Haar auseinander? Finger weg von Fließband-Salons und Studios, die einen schmuddeligen Eindruck machen. Es ist eventuell eine längere Suche, aber die Suche zahlt sich aus und so baust du womöglich eine Beziehung auf Dauer auf.
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