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Der letzte Tango in Paris-Regisseur Bertolucci gesteht: Die Vergewaltigung war echt

Foto: Angelo Novi/Pea/REX/Shutterstock.
Schneider und Brando in Der letzte Tango in Paris.
Der letzte Tango in Paris, ein Film von Regisseur Bernardo Bertolucci aus dem Jahr 1972, ist vor allem für seine freizügigen Sexszenen bekannt, in denen der damals 48-jährige Marlon Brando gemeinsam mit der 19-jährigen Französin Maria Schneider zu sehen ist. Bis heute gelten diese als besonders kontrovers. Sowohl Schneider als auch Brando, die beide mittlerweile nicht mehr leben, hatten später erklärt, sie hätten sich nach den Dreharbeiten von Bertolucci vergewaltigt und erniedrigt gefühlt. Wie Elle berichtet, ist nun eine Video aus dem Jahr 2013 aufgetaucht, in dem Bertolucci zugibt, dass die Szene in der Brandos Figur, Paul, Schneiders Charakter Jeanne vergewaltigt, wobei er ein Stück Butter als Gleitmittel benutzt, abgesprochen wurde, ohne die Schauspielerin vor dem Dreh in Kenntnis zu setzen. Brando und er hätten die Idee gemeinsam gehabt und Schneider nicht darüber informiert. „Die Idee zu der Butterszene hatten Marlon und ich an dem Morgen vor dem Dreh”, so der Regisseur während einer Veranstaltung am Cinémathèque Française in Paris. Bertolucci erklärte, er hatte gewollt, dass „sie wie ein Mädchen reagierte, nicht wie eine Schauspielerin.“ In anderen Worten, er hatte gewollt, dass sie die Vergewaltigung wirklich erlebte. „Ich wollte, dass sie wirklich so reagiert, wie jemand der erniedrigt wurde”, fährt er fort. „Ich denke, sie hat mich und auch Marlon gehasst, weil wir ihr davon zuvor nichts erzählt hatten...um so eine Reaktion zu erreichen, muss man vollkommen unvoreingenommen sein. Ich wollte nicht, dass Maria ihre Erniedrigung, ihre Wut spielte. Ich wollte, dass Maria sie wirklich fühlte... Sie hat mich dafür ihr Leben lang gehasst.” Obwohl er zugibt, sich heute wegen seiner Entscheidung „irgendwie“ schlecht zu fühlen, zeigt er jedoch keine wirkliche Reue. 2006 hatte Schneider in einem Interview erzählt, dass sie während des Drehs der Szene tatsächlich in Tränen ausgebrochen war. Außerdem erklärt sie, dass auch Co-Star Brando sich darüber beklagt hatte, sich von Bertolucci vergewaltigt und manipuliert gefühlt zu haben, und damit praktischerweise den sexuellen Übergriff seiner Rolle auf die Schneiders runterspielte. 2004 verstarb der Schauspieler, Schneider erlag 2011 einer langjährigen Krankheit. Bertolucci hingegen lebt noch und veröffentlichte mit Du und Ich 2012 seinen jüngsten Film.
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