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Sorry, aber Liebe braucht keine Ferien ist kein Weihnachtsfilm

Foto: Zade Rosenthal/Sony/Kobal/Shutterstock.
Anstatt uns wie so viele andere darüber zu streiten, ob Stirb langsam eigentlich ein Weihnachtsfilm ist – er spielt ausschließlich an Heiligabend! Damit wäre die Debatte wohl beendet –, lasst uns dieselbe Diskussion doch mal über einen neueren Film abhalten: die romantische Komödie Liebe braucht keine Ferienvon 2006. Ist der wirklich ein Weihnachtsfilm? Nein, sage ich. Liebe braucht keine Ferien ist kein Weihnachts-, sondern ein Urlaubsfilm, und ich habe heute die Zeit, dir zu erklären, wieso. Tatsächlich ist Zeit einer der großen Gründe dafür, wieso ich Liebe braucht keine Ferien nicht als Weihnachtsfilm betrachte.
In dem Film beschließen Amanda (Cameron Diaz), eine erfolgreiche Filmtrailer-Produzentin, und Iris (Kate Winslet), eine Hochzeitskolumnistin, die Häuser zu tauschen – und das zwei Jahre, bevor Airbnb überhaupt bekannt wurde! –, um den schlimmen Männern in ihrem Leben zu entkommen. Vor Silvester führen sie also zwei Wochen lang das Leben der jeweils anderen: Amanda zieht in ein kleines Cottage in Surrey, England, während Iris in Beverly Hills ihr erstes Weihnachten im strahlenden Sonnenschein verbringt.
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Weihnachten spielt in Liebe braucht keine Ferien aber keine besonders große Rolle. Obwohl im Laufe des Films immer wieder Weihnachtsmusik zu hören ist, wirkt die immer eher wie eine freundliche Erinnerung daran, dass der Film eben zu Weihnachten spielt. 
Im Gegensatz den meisten anderen Weihnachtsklassikern verzichtet Liebe braucht keine Ferien auch auf typische Weihnachtsfilm-Klischees – und ehrlich gesagt auch auf jede Form von Konflikt. Weihnachten ist hier bloß ein Datum im Kalender. Die Reisen beider Frauen haben eigentlich nichts mit Weihnachten zu tun. Sie fahren nicht über die Feiertage nach Hause, wo sie mit ihren Familien oder Ex-Partner:innen konfrontiert werden. Sie fliehen schlichtweg vor ihren Leben.
Es gibt keine schüchternen Küsse unterm Mistelzweig und auch keine pläneschmiedenden Kinder, die sich zu Weihnachten nichts sehnlicher wünschen als eine neue Mami. Niemand erwähnt auch nur mit einer Silbe irgendwelche Weihnachtswünsche.
Es gibt zwar Weihnachtsbäume in Liebe braucht keine Ferien, aber wir bekommen keine Szene gezeigt, in der jemand einen dekoriert. Es gibt keinen überraschenden Neuschnee. Das kalte, weiße Zeug soll einfach bloß dafür sorgen, dass es Amanda schwer fällt, in Heels zu laufen. Es gibt kein großes Weihnachtsfestessen, nur ein paar traurige Fettuccine. Und es gibt keine Besuche vom oder beim Weihnachtsmann. 
Weihnachten spielt in Liebe braucht keine Ferien eher eine Nebenrolle, und ich würde sogar behaupten, dass das Ganze in Wahrheit eher der perfekte Silvesterfilm ist. Die Message des Films ist ja auch quasi: „Neues Jahr, neues Ich“. Die beiden Frauen beschließen, ihre Leben auf den Kopf zu stellen, und finden am Ende etwas viel Schöneres. Ist das nicht genau die Art von Story, die wir uns mit unseren halbherzigen Neujahrsvorsätzen erhoffen? 
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Die letzte Szene des Films ist Iris’ und Amandas allererstes Treffen an Silvester, zusammen mit den Männern, die sie während ihrer zweiwöchigen Urlaube erobert haben. Alle tanzen fröhlich miteinander, keine Sorgen oder Zweifel weit und breit. Merkwürdig, finde ich – schließlich bleibt die Frage offen, wie irgendeine dieser internationalen Fernbeziehungen eigentlich funktioniert soll. Zieht Jude Laws Graham mit seinen jungen Töchtern nach L.A.? Kann Miles seine Film-Soundtracks auch in einem kleinen Häuschen auf der anderen Seite des Atlantiks komponieren? Die allerletzte Aufnahme, in der sie alle zusammen die Conga tanzen, scheint uns aber sagen zu wollen: „Über sowas kannst du dir auch morgen noch Gedanken machen.“ Dieses vorhersehbare und ziemlich kitschige Happy End ist vielleicht das Weihnachtsfilm-igste an Liebe braucht keine Ferien.
Der Film ist tatsächlich am schönsten, wenn man ihn sich nach den Feiertagen ansieht – dann, wenn du dich am liebsten auf deinem Sofa einkuscheln und nach all dem Weihnachtschaos ein bisschen Zeit allein verbringen willst. Vielleicht kann dich Liebe braucht keine Ferien ja sogar davon überzeugen, selbst etwas in deinem Leben zu verändern.
Genau deswegen kann ich nur empfehlen, Liebe braucht keine Ferien in deine Selfcare-Routine zum Jahresende mitaufzunehmen. Der Film ist nämlich wie dafür gemacht, ihn dir mit einer Tuchmaske im Gesicht und einem Glas Wein in der Hand reinzuziehen – oder auch gleich einer ganzen Flasche, wie Amanda. 
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