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Das denken Models wirklich über die Influencer, die ihnen die Jobs wegnehmen

Sie waren die heimlichen Hingucker der diesjährigen Fashion Week in Berlin: Blogger und Social-Media-Stars. Wo sonst professionelle Models neue Designer-Kollektionen präsentieren, waren sie nicht nur neben, sondern auch auf dem Laufsteg so präsent wie nie zuvor!
Deshalb stellt sich uns nun die Frage: Sind Influencer die Laufsteg-Stars der Zukunft? Und: Stellen sie damit die Modewelt auf den Kopf?
Franziska Knuppe, selbst erfolgreiches Model, hat dazu eine klare Meinung: „Ich glaube, dass das Thema relativ schnell durch sein wird, weil die Überraschung dann gar nicht mehr da ist. In Zukunft werden natürlich nachwievor Influencer bei den Shows dabei sein und in der ersten Reihe sitzen, weil sie so viele Follower haben. Das ist natürlich wichtig für die Designer. Aber ich glaube nicht, dass jetzt in jeder Show nur Influencer mitlaufen werden. Ich bin zwanzig Jahre lang in dem Geschäft. Da ist schon einiges passiert, aber ich habe mich noch nie bedroht gefühlt!”
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Spätestens seit der Show von „Dolce & Gabanna” in Mailand ist die provokante Frage nicht ganz unberechtigt. Die beiden Designer ließen jüngst ausschließlich Influencer über den Catwalk laufen. Unter ihnen: „Germany’s Next Topmodel” Stefanie Giesinger und Caro Daur, die alleine auf eine Anzahl von 888.000 Instagram-Followern kommt!
Designer Stefano Gabbana erklärte seine Gedanken hinter dem Blogger-Event: „Das ist die neue Generation. Wir mochten die Idee, statt professioneller Models, gewöhnliche Menschen für uns laufen zu lassen, die durch das Internet berühmt geworden sind.”
Kein Wunder also, dass auch auf der Berliner Fashion Week diese Entwicklung zu beobachten war. Für die Kosmetikmarke „Maybelline” wurden die neuesten Trends beispielsweise von Newcomer-Stars wie Gizem Emre („Fack ju Goethe”) vorgestellt. Im Publikum saßen überwiegend junge Zuschauer - allzeit bereit, das Smartphone zu zücken. Die perfekte und vor allem kostenfreie Werbeplattform für alle Designer!
Auch das Label „Riani” holte sich für die diesjährige Show überwiegend prominente Unterstützung. Bloggerinnen wie Lamiya Slimani und Farina Opoku („Novalanalove”), oder Promi-Kids wie Cheyenne und Jimi Blue Ochsenknecht schwebten über den Laufsteg, trugen stolz die aktuelle Kollektion des Labels.
Mama Natascha Ochsenknecht war natürlich stolz, hatte aber dennoch eine überraschend kritische Meinung: „Ich hoffe, das beruhigt sich irgendwann mal wieder. Mittlerweile werden ja die richtigen Stars gar nicht mehr beachtet, sondern nur noch diese Influencer, die da unterwegs sind. Mal gucken, was die Damen und Herren in zehn Jahren machen. Ob sie dann vielleicht durch sind mit allem, oder ob sich das gesteigert hat?”
Das ist die Frage, über die aktuell diskutiert wird. Es lässt sich schwer festlegen, ob dieser Trend in der Modewelt traurig und zerstörerisch, oder aber logisch und fortschrittlich ist. Fest steht, dass es ein durchaus lukrativer Schachzug der Designer ist, nicht ausschließlich auf die Mode, sondern auch auf die heranwachsende Käuferschaft Wert zu legen, die sich mehr mit „gewöhnlichen” Menschen als mit Supermodels identifizieren kann.
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In Amerika beispielsweise hat das Influencer-Phänomen längst andere Formen angenommen. Hier steht Entertainment und Wirtschaftlichkeit an erster Stelle! Die jungen Social-Media-Stars, meist Promi-Töchter und -Söhne, werden gefeiert wie echte Weltstars. Sie gehören zu einer ganz neuen Generation von Vorbildern. Bekanntestes Beispiel: Gigi Hadid und Kendall Jenner. Zwei moderne Mädchen, die gemeinsam unzählig viele Follower auf diversen Social-Media-Plattformen erreichen.
Bei ihnen ist die Grenze zwischen Influencer- und Model-Dasein nicht mehr existent, denn Gigi und Kendall sind beides. Eine Kombination, die unschlagbar ist und sie gleichzeitig zu den angesagtesten Model-Newcomern der Welt macht. Damit eröffnen sie ein neues Zeitalter, in dem Models längst keine reinen “Kleiderständer” mehr sind.
Kim Hnizdo („Germany’s Next Topmodel”) sieht die Entwicklung durchaus positiv: „Ich finde das gut, weil Influencer nicht immer unbedingt die klassischen Modelmaße haben. Deswegen fallen sie auf, weil das heißt, dass die Models nicht alle so super skinny sein müssen. Man sollte allerdings nicht den Beruf „Influencer” mit dem Beruf “Model” verwechseln. Aber ich denke, dass es aus PR-technischen Gründen natürlich viel Sinn macht, wenn du als Designer Leute auf dem Laufsteg hast, die auch eine Fanbase von ein paar Millionen haben. Ich kann das voll und ganz nachvollziehen. Da ich ja Model und auch Influencer bin, ist das für mich eine gute Sache.”
Ob die Präsenz von Social-Media-Stars auf Deutschlands Laufstegen weiter zunimmt? Schwer zu sagen. Sicher ist jedoch, dass Influencer - deswegen heißen sie ja so - immer einen großen Stellenwert in der Modewelt haben werden, weil sie für viele ein großes Vorbild darstellen und somit die junge Käuferschaft ansprechen. Nichtsdestotrotz werden sie professionelle Models nie komplett ersetzen können. Deshalb lautet unsere Zukunftsprognose: Die Mischung macht’s!
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