Die wahren Running Diaries: “Mit 30 bin ich jetzt gesünder und fitter als ich es je in meinen Zwanzigern war.”
Hong (@nothongry) ist so gut wie jeden Tag auf den Beinen. Sie gibt uns einen Einblick in eine für sie typische Woche und erzählt, wie sie dafür sorgt, dass ihr Antrieb nicht nachlässt.
Ich bin Designerin und arbeite außerdem als Flugbegleiterin. Zusammen mit meinem Trainingspensum sind meine Wochen daher ziemlich voll. Ich darf die Lust am Laufen nicht verlieren, um konstant am Ball zu bleiben. Was ich dazu unbedingt brauche: meine Running-Playlist. Ich höre nicht immer Musik beim Laufen, aber wenn ich mich antriebslos fühle, ist sie einfach mein Lebensretter.
Zu meinem Training gehören nicht nur die Runs. Heute gehe ich nicht laufen, sondern zum Yoga. Wichtig ist außerdem das Krafttraining, um Verletzungen vorzubeugen. Hinzu kommen Physiotherapie-Einheiten. Dieses ganzheitliche Programm hilft mir, wenn ich bei meinen Läufen meine Komfortzone verlassen und meine Grenzen austesten will. Denn so stell ich sicher, dass ich eine solide Basis habe. Dadurch bin ich nach besonders anstrengenden Läufen nicht komplett ausgepowert. Nach einer Ruhepause (die genauso zum Training gehört wie die Workouts) kann ich am nächsten oder übernächsten Tag wieder meine Laufschuhe anziehen und weitermachen.
Ruhephasen sind genauso wichtig für mein Training wie die Workouts. Außerdem habe ich noch ein Berufs- und Sozialleben. Da ich als Flugbegleiterin viel um die Welt reise, versuche ich so viele meiner Freund:innen wie möglich zu treffen, wenn ich in der Stadt bin. Heute gönne ich mir eine kleine Pause und gehe lieber zu einer Ausstellung.
Manche Menschen denken, Marathonläufer:innen purzeln 5 Uhr morgens aus dem Bett und rennen ohne Probleme 20 Kilometer. Tatsächlich brauche auch ich manchmal eine Extra-Dosis Motivation. Darum ist Komfort für mich so wichtig, egal ob mir ein lockerer Lauf oder ein hartes Track-Workout bevorsteht.
Das gestrige Workout hat mich ganz schön geschafft. Von einer kleinen Yoga-Einheit abgesehen, lege ich heute wieder eine Pause ein. Ich treffe mich mit Freund:innen und wir gehen zu einer weiteren Ausstellung. Als Flugbegleiterin bin ich oft unterwegs, darum möchte ich zurück in Berlin so viel wie möglich unternehmen.
Die Route am Landwehrkanal entlang ist meine Standardstrecke. Mal laufe ich auf Asphalt, mal auf Gras und mal auf Matsch. Ich hab einen spannenden Podcast im Ohr und kann mental einfach abschalten. Manchmal höre ich auch gar nichts und nehm einfach die Geräuschkulisse der Stadt auf. Mir macht’s Spaß beim Laufen den Leuten um mich herum zuzusehen. Nach der Runde belohne ich mich mit einem Kaffee und einem kleinen Snack am Marktstand in Kreuzberg.
Dank meiner Laufgruppe, dem Joy Run Collective, habe ich eine tolle Community gefunden. Heute machen wir zusammen einen Langlauf durch den Tiergarten. Wegen der längeren Belastung und der Kälte, will ich gut vorbereitet sein, also pack ich mich warm ein. Nachdem wir gemeinsam die lange Strecke gemeistert haben, treffen wir uns alle zum Brunch. Dieses Mal hat die Gastgeberin Dumplings gemacht. Ich habe mich die ganze Woche über auf diese Dumplings gefreut.
Ich habe vor vier Jahren mit dem Laufen angefangen. Mit 30 bin ich gesünder und fitter als ich es je in meinen Zwanzigern war. Doch Laufen ist so viel mehr als körperliches Training. Ich habe als Runnerin viel Selbstbewusstsein gewonnen, weil ich jetzt weiß, wie sehr ich mich pushen kann, selbst wenn ich mich mal etwas low fühle. Ich habe gelernt: Konsistenz und Komfort müssen einander nicht ausschließen. Ich kann mir neue Grenzen setzen und mich dabei wohlfühlen. Nächster Halt: mein 7. Marathon.
• Bequeme Schuhe tragen
• Eine tolle Playlist (zum Beispiel mit Disco, House und Techno)
• Eine schöne Route und einen leckeren Snack nach dem Lauf