Es ist ohne Frage der größte Kino-Hype des Jahres: "La La Land". Alle wollen ihn sehen. Und alle, die ihn gesehen haben, wollen darüber sprechen. Wie der romantische „Film zum Träumen" aber auch zum „Albtraum-Film" für Pärchen werden kann, hat mir meine Freundin Laura letztens erzählt. Sie ist seit fünf Jahren in einer Beziehung – und es kriselt gewaltig:
Laura und ihr Freund sind gemeinsam nach Berlin gezogen. Seitdem verfolgen sie lieber ihre eigenen Karrierepläne, als die Beziehung zu pflegen. Doch während Laura schon seit Längerem unter dem Ego-Trip ihres Partners leidet, ist er dagegen voller Tatendrang.
Berlin, oder eine Großstadt im Allgemeinen, gibt vielen Menschen das Gefühl, alles schaffen zu können. Oder zumindest ein riesiges Spektrum an Möglichkeiten zu haben. Das lässt das eigentlich Wesentliche schnell in Vergessenheit geraten. Und genau darum geht es ja auch in "La La Land". Ryan Gosling beschreibt das Motiv seines Charakters treffend: „Die Idee, dass es einfach unglaublich wichtig ist, seine Träume zu verfolgen, egal, wie schwierig es auch sein mag."
Wenn aber die Beziehung zum Partner massiv darunter leidet, sollte man sich fragen: Wie viel ist mir mein Erfolg wirklich wert?
Laura zog nach zwei Stunden in der „Kino-Traumwelt" ihr Fazit. Die Angst, dass, wie im Film, ihre Beziehung der Karriere zum Opfer fällt, war für sie bedrückend und so real wie nie zuvor. Von der rührenden Hollywood-Romanze blieb in der knallharten Realität wenig übrig.
Das Resumé von Lauras Freund war jedoch ein ganz anderes. Von Erleuchtung oder Eingeständnissen keine Spur. Er fühlte sich vielmehr bestärkt in seinen Zukunfts-Plänen: „Verfolge deine Träume, egal wie groß sie sind".
"La La Land", ein Traum(film), der hinter viel Romantik, Kitsch und Sehnsucht, eine wichtige Botschaft verbirgt. Eine Botschaft, die bei manchen Pärchen sogar zum Diskussionszündstoff oder gar Beziehungsscheideweg führen kann. Wer hätte das gedacht?
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