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Skinny Jeans: wegschmeißen oder behalten?

Foto: Arturo Holmes/Getty Images.
An meine erste Skinny Jeans erinnere ich mich nur ungern. Der Grund dafür ist vielleicht, dass sie, nun ja, ... skinny waren. Mit zwölf Jahren überredete ich meine Mutter dazu, mir ein Paar zu kaufen, weil ich Bootcut- und Schlaghosen satthatte, die sie mir sonst immer kaufte. Aber vor allem wollte ich cool aussehen. Damals waren gecroppte Säume noch nicht angesagt. Stattdessen trugen wir unsere ein bisschen länger als nötig, um unsere Knöchel zu verdecken, mit Plateauschuhen an den Füßen, versteht sich. 15 Jahre später habe ich keine einzige Skinny Jeans mehr im Schrank. Das letzte Paar, das ich kaufte (bequeme Jeans von Everlane), schenkte ich 2019 einer Freundin, da ich mit diesem Trend durch war.
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Als die Skinny Jeans Anfang 2021 von der Generation Z als uncool erklärt wurde, war ich überrascht, wie viele Millennials sich das zu Herzen nahmen. Inzwischen können die ein Lied davon singen, wie es ist, für den Niedergang von fast allem in unserer Gesellschaft verantwortlich gemacht zu werden, wie z. B. der Ehe und Diamanten. Dass Skinny Jeans auf einmal out waren, war für mich persönlich kein Weltuntergang. Ich war aber sehr gespannt, ob das ausreichen würde, um die Skinny Jeans endgültig aus unserer Garderobe zu verbannen.
Wie sich herausstellt, ist das nicht der Fall. Skinny Jeans sind immer noch da, ob dir das nun gefällt oder nicht.
Trotz des rasanten Anstiegs lockererer Styles – egal, ob Baggy, Slim-Fit- oder Barrel Jeans – hat das Interesse von Verbraucher:innen an Skinny Jeans im Jahr 2021 nicht wirklich abgenommen. Diese gehörten zu den meistgesuchten Modethemen des Jahres auf Google. Auch wenn der Großteil dieser Suchanfragen von Leuten kamen, die sich fragten, ob sie noch cool seien oder nicht (Suchanfragen wie „Skinny Jeans und Seitenscheitel“ gehörten zu den meistgesuchten), scheint es, dass jede Presse gute Presse ist. Laut der globalen Modeplattform Lyst sind die Suchanfragen nach Skinny Jeans seit September Monat für Monat um 77 Prozent gestiegen. Das soll nicht heißen, dass Kund:innen nicht auch nach anderen Modellen suchen: Die Daten zeigen, dass 2021 weite Jeans den beliebtesten Style ausmachten; die Suchanfragen nach diesem Modell sind seit Januar 2021 um 110 Prozent gestiegen.
Trotz der Ablehnung von Skinny Jeans auf TikTok waren diese auf den Laufstegen dieser Welt zu sehen (zum Beispiel: die Jeans-Stiefel der Kollektion von Saint Laurent in 2021, bei denen wir uns alle fragten, was passieren würde, wenn wir sie zu einer Party tragen würden, bei der ein Schuhverbot gilt). Skinny Jeans waren auch ein Bestandteil der letzten Kollektionen von Tom Ford. Und auch Givenchy hat sich in der Herbstkollektion für 2022 für Skinny Jeans entschieden. Darüber hinaus verkaufen sowohl Luxus- als auch gewöhnliche Marken immer noch *seufz* Skinny Jeans in unterschiedlichen Stilen (Hüftjeans und Jeans mit hohem Bund) – von Balmain und Balenciaga bis hin zu Levi's, Good American und Everlane.
Was dieses Jahr betrifft, so haben die Frühjahrskollektionen 2022 bereits vorausgesagt, dass die 2010er-Jahre – die Ära der Skate-Röcke, oberschenkelhoher Socken und bunter Jeans – ein Comeback feiern werden. Der jüngste Anstieg der Nachfrage nach Skinny Jeans könnte genau das sein: ein ruhender Trend, der nur darauf wartet, in der kommenden Frühjahrssaison wieder zum Leben erweckt zu werden. Schmeißt eure Skinny Jeans deshalb nicht weg, liebe Millennials, denn sie könnten sich bald als nützlich erweisen.
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