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Sollte ich mit einem:einer Ex zusammenkommen? 3 Frauen, die es getan haben

Photographed by Ashely Armitage
Wenn man sich in der Promiwelt mal so umsieht, scheint da aktuell nicht allzu viel Liebe in der Luft zu sein. Wir haben einen Sommer der großen Scheidungen hinter uns – so wie die von Hugh Jackman, der das Ende seiner 27-jährigen Ehe zu Deborra-Lee Furness verkündete, oder die von Joe Jonas und Sophie Turner, die nach rund vier Jahren Ehe auseinandergingen (oder dazu zumindest schon den nötigen Papierkram eingereicht haben).
Trotzdem ist die Romantik noch nicht ganz tot: Hier und da gibt es unerwartete Paare wie Kylie Jenner und Timothée Chalamet, die uns alle überraschten, oder Revivals alter Beziehungen – wie Mia Regan und Romeo Beckham, oder Stormzy und Maya Jama. 
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Weil die Cuffing Season direkt bevorsteht – die Jahreszeit, zu der es draußen kälter wird und wir uns scheinbar umso mehr nach jemandem zum Kuscheln sehnen –, kann es jetzt umso eher passieren, dass wir alte Flammen nochmal anbrennen lassen. Die Cuffing Season ist aber nicht der einzige Grund dafür, warum du gerade vielleicht mit dem Gedanken spielst, nochmal mit einem oder einer Ex zusammenzukommen.

Wieso du Lust hast, nochmal was mit deinem:deiner Ex anzufangen

Die 34-jährige Psychotherapeutin, Autorin und Mental-Health-Influencerin Tasha Bailey (@realtalk.therapist) hat diesen Monat ihren Ex geheiratet. Sie und ihr jetziger Mann freundeten sich im Studium an und kamen damals auch zusammen. „Wir waren beide noch ziemlich jung und aus emotionaler Sicht zu unreif, als dass daraus eine echte, tiefe Beziehung hätte entstehen können“, erinnert sie sich. „Wir hatten Angst vor der Verletzlichkeit und emotionalen Intimität, die das erfordert hätte.“
In ihrem zweiten Studienjahr trennten sie sich daher wieder. „Ich dachte lange, wir seien uns beide sicher gewesen, dass es das jetzt endgültig gewesen war mit uns. Er erzählt mir aber heute, er machte sich schon damals Hoffnungen, dass wir nochmal zusammenkommen würden. In meinem Kopf war er auch immer ‚der Eine‘.“
Beide begannen schließlich neue Langzeitbeziehungen, kamen aber nach einer Weile wieder platonisch in Kontakt. „Aus Respekt vor unseren Partner:innen führten wir unsere Freundschaft nicht so weiter wie früher“, erklärt Tasha. Nachdem dann aber seine siebenjährige Beziehung in die Brüche ging, fingen die beiden an, auf Instagram zu schreiben.
„In einer Nacht war ich krank und konnte nicht schlafen. Er blieb auch wach, und wir schrieben die ganze Nacht über. Wir erzählten uns, was seit unserer Trennung so in unseren Leben passiert war, und schwelgten in Erinnerungen. Gegen Morgen fragte er mich dann nach einem Date.“
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Tasha meint, dieses Date „fühlte sich an, als würde ich jemanden zum ersten Mal treffen, mit dem ich gleichzeitig eine tiefe Bindung habe“. Ihre Gespräche fühlten sich so entspannt und unkompliziert an, wie sie es in anderen Beziehungen nicht erlebt hatte.
„Nach diesem Date war es schwer, nicht jede Minute zusammen zu verbringen. Wir dachten und fühlten beide: ‚Das ist der Mensch für mich.‘“

Welche Vorteile hat es, mit einem oder einer Ex zusammenzukommen?

Das Gefühl der Vertrautheit und Sicherheit ist einer der Hauptgründe dafür, warum Ex-Paare wieder zusammenkommen, meint Dating-Coach Kate Mansfield von der Dating-App Badoo. „Ihr kennt einander schon gut, und ihr habt viel zusammen erlebt. Das kann dafür sorgen, dass sich eure Beziehung sehr sicher anfühlt.“
Persönliches Wachstum und Veränderungen während der Trennungszeit können manchen Leuten auch dabei helfen, ihre eigenen Probleme in den Griff zu bekommen. Das wiederum kann dazu führen, dass der zweite Beziehungsversuch erfolgreicher läuft, fügt Kate hinzu. „Nach einer persönlichen Entwicklung wieder zusammenzukommen, kann eine gesündere, reifere Beziehung bedeuten.“
Als Tasha und ihr heutiger Mann wieder zusammenkamen, waren sie zu dem Zeitpunkt seit acht Jahren getrennt. In dieser Zeit hatten sie sich beide weiterentwickelt und verändert. „Ich hatte damals eine fünfjährige Therapie hinter mir und mich selbst zur Therapeutin ausbilden lassen. Er hatte Krebs und sich schon wieder davon erholt, als wir zu schreiben anfingen. Das hatte einen enormen emotionalen Einfluss auf ihn“, erinnert sie sich. „Wir waren während unserer getrennten Jahre also beide dazu gezwungen gewesen, uns emotional weiterzuentwickeln und uns daran zu gewöhnen, uns auch mal verletzlich zu zeigen. Das hieß, dass wir dann endlich alles hatten, was wir brauchten, um eine Beziehung führen zu können.“
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Tasha bereut die damalige Trennung dennoch nicht. „Wenn wir diese getrennten Jahre nicht gehabt hätten, hätten sich die richtigen Umstände für unsere heutige Beziehung nicht ergeben.“
Wenn eine Beziehung aus pragmatischen Gründen in die Brüche geht, kann eine Veränderung der jeweiligen Lebenssituation ebenfalls dazu führen, dass Ex-Partner:innen wieder zueinanderfinden, meint die Psychologin Dr. Becky Spelman. Dazu zählen zum Beispiel neue geografische Nähe, gemeinsame Freundschaften oder berufliche Zusammenarbeit. „Manchmal wirkt es dann einfach bequem oder praktisch, mit einem:einer Ex zusammenzukommen.“
Als die 20-jährige Brooke Liter und ihr Freund nach sieben gemeinsamen Monaten Schluss machten, lag das vor allem daran, dass sich die Umstände ihrer Beziehung verändert hatten: Brooke musste für einen Monat für die Arbeit in eine andere Stadt. Bis zu diesem Punkt hatte sich ihre Beziehung sehr schnell entwickelt. „Via FaceTime war ich direkt extrem anhänglich, er nicht. Das sorgte dafür, dass sich zwischen uns eine große Kluft auftat. Am Ende machten wir beide einvernehmlich Schluss – niemand von uns war sauer deswegen.“
Trotzdem war Brooke am Boden zerstört und machte sich weiterhin Hoffnungen, dass sie doch nochmal zusammenkommen würden, „damit ich nicht verrückt wurde und was hatte, worauf ich mich freuen konnte“. Gleichzeitig sagte sie sich aber auch, dass es sehr wohl endgültig vorbei war, „um meine Gefühle zu beschützen“.
Jede Sekunde war schlimm“, sagt sie über den Monat, den sie in der anderen Stadt verbrachte. „Als ich wieder zu Hause landete, nach Hause kam und seine Kaffeetasse in der Spüle sah, fing ich direkt an zu heulen. Ich wollte einfach nur bei ihm sein.“
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Als Brooke wieder zu Hause war, meldete sich ihr Ex bei ihr und kam vorbei – und tat es in den darauffolgenden Wochen immer wieder, bis das Paar vor knapp einem Monat endlich entschied, wieder zusammenzukommen. „Wir kamen wieder zusammen, weil wir beide das Gefühl hatten, dass unsere Beziehung noch einen Versuch wert war. Wir haben eindeutig eine tiefe Verbindung zueinander“, erzählt Brooke.
Diesmal, sagt sie, „ist unsere Kommunikation aber auf einem ganz anderen Level. Ich fühle mich ihm viel stärker verbunden. Unsere Beziehung ist jetzt sehr gesund“.

Voneinander getrennte Zeit kann eine Beziehung stärken

Beziehungen bekommen auch oft noch eine zweite Chance, wenn die Motivation besteht, es beim zweiten Mal zu „schaffen“, meint Kate Mansfield. „Vielleicht sind beide eher gewillt, die Mühe zu investieren, um vorherige Hürden zu bewältigen.“
Das ging auch der 28-jährigen Talia* so, die ihre Partnerin gegen Ende des Corona-Lockdowns über gemeinsame Freund:innen kennenlernte. Nach ein paar Monaten waren sie immer noch nicht „offiziell zusammen“, obwohl sie „viel Spaß zusammen“ gehabt hatten. „Wir waren einfach noch nicht dazu bereit, uns komplett auf die andere einzulassen“, erzählt sie. Also machten sie Schluss.
Talia akzeptierte das und entfolgte ihrer Ex auf Social Media, damit die Trennung auch wirklich „sauber“ verlief. Obwohl sie sich danach abzulenken versuchte, dachte Talia noch „ziemlich oft“ an ihre Ex.
Diese Pause war aber genau das, was Talia brauchte, um herauszufinden, was sie wirklich wollte. „Die Zeit allein brachte mich zu der Erkenntnis, dass wir eigentlich sehr gut zusammenpassten. Wir waren einfach nur sehr zögerlich und abgelenkt von der Aufregung, aus dem Lockdown zu kommen.“
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Im letzten Sommer stieß Talia dann in einer Dating-App auf ihre Ex und fragte sie, ob sie nicht mal Lust auf ein Date hätte. „Wir trafen uns zu einem Cocktail in derselben Bar, in der wir unser erstes Date hatten, und sprachen über alles. Wir waren uns einig, dass es beim ersten Mal einfach nicht ‚gestimmt‘ hatte.“
Beim zweiten Mal ließen sie es viel langsamer angehen und machten es dann letztes Weihnachten offiziell. „Wir achteten darauf, uns auch mit Freund:innen und nicht nur miteinander zu treffen, und uns auch auf andere Dinge zu konzentrieren.“
Talia meint: „Der größte Unterschied ist, dass wir uns unseren jeweiligen Freund:innen und Familien vorstellen wollten. Daran erkannten wir, dass diesmal alles anders war. Es klingt wie ein Klischee, aber: Wir waren damals einfach noch nicht soweit. Ich bin froh, dass wir uns damals getrennt haben, ohne uns danach zu hassen. Dadurch ist alles diesmal so viel positiver.“

Woher weiß ich, dass ein zweiter Beziehungsanlauf für mich das Richtige ist?

Also: In welchen Situationen ist es eine gute Idee, es Tasha, Brooke und Talia gleichzutun und mit einem oder einer Ex nochmal zusammenzukommen?
„Zu einem:einer Ex zurückzurennen, ohne dir das gründlich zu überlegen, kann zu weiterem Liebeskummer und einer zweiten Enttäuschung führen“, warnt Dr. Becky Spelman. „Wenn die Beziehung aufgrund von Problemen wie Missbrauch, Manipulation oder fehlendem Respekt in die Brüche ging, kann die Reunion dafür sorgen, dass toxische Verhaltensmuster weiter erhalten bleiben.“
Sie fügt aber hinzu: „Wenn ihr euch beide um die Probleme gekümmert habt, die zur Trennung führten, und euch persönlich und emotional weiterentwickelt habt, kann eine gesündere Beziehung durchaus möglich sein. Und wenn die Trennung vor allem mit externen Faktoren wie dem Timing oder der räumlichen Distanz zu tun hatte und sich diese Umstände verändert haben, kann es sich lohnen, es nochmal zusammen zu versuchen.“
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*Namen wurden von der Redaktion geändert.
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