Eine echte Entschuldigung würde lauten: „Es tut mir leid, dass ICH DICH DAZU GEBRACHT HABE, das zu denken.“ So würdest du @Céline zufolge nämlich tatsächlich Verantwortung übernehmen. Wenn dir das, was du getan hast, nicht leidtut, solltest du dich laut dieser Twitter-Nutzerin einfach nicht entschuldigen: „Keine Entschuldigung ist immer noch besser als eine unaufrichtige.“ Und wo wir schon beim Thema sind, solltest du dich auch mit dem kleinen Bruder von „Es tut mir leid, dass du so denkst“ vertraut machen, nämlich: „Es tut mir leid, dass du es so aufgefasst hast.“
Ende November lieferte die britische Innenministerin Priti Patel das beste Beispiel für „Wie man sich entschuldigt, ohne sich tatsächlich zu entschuldigen“, als eine offizielle Untersuchung zu dem Schluss kam, dass sie ihre eigenen Mitarbeiter:innen gemobbt habe. Zu den Ergebnissen äußert Patel sich in einem Rundfunkinterview folgendermaßen: „Es tut mir leid, dass mein Verhalten Menschen verärgert hat. Das war nie meine Absicht.“ Zunächst hört sich das vielleicht wie eine Entschuldigung an. Wenn du aber zwischen den Zeilen liest, wird dir auffallen, dass diese Aussage nicht wirklich aufrichtig rüberkommt und die Politikerin keine Verantwortung übernimmt.
Es ist so, als ob man einer aufgeregten Person dazu raten würde, sich zu „beruhigen“. Diese Worte bewirken das genaue Gegenteil.
Sie bitten um Entschuldigung für deine Gefühle, was weder ihre Aufgabe noch ihr Recht ist. Ihre Pflicht ist es, sich für ihre Handlungen, Verhaltensweisen oder Worte zu entschuldigen.
In vielen „Es tut mir leid, dass du so denkst“-Situationen könnten die Sprecher:innen genauso gut sagen, dass es ihnen egal ist, wie du dich fühlst. So wäre zumindest ein ehrliches Gespräch möglich.