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Als mehrgewichtige Person günstig shoppen? Wie ich das schaffe

Foto: Mollie Quirk.
Ich bin schon mehrgewichtig, solange ich denken kann. Das heißt, dass ich für meinen Körper schon immer innerhalb einer Branche shoppen musste, in der Kleidergrößen-Inklusivität auch heute noch eine untergeordnete Rolle spielt. Weil ich als Kind eines alleinerziehenden Elternteils in einem Haushalt aufwuchs, in dem jeder Cent zählte, lernte ich schon früh, die besten Deals zu finden und jeden Sale auszunutzen. Jahre später sind mir diese Schnäppchenjagd-Gewohnheiten längst in Fleisch und Blut übergegangen. Aber obwohl mein Kopf demnach voller Spar-Tipps und -Hacks ist, ist es für mich als mehrgewichtige Person immer noch nicht leicht, günstig für meinen Körper zu shoppen.
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Weil die Lebenshaltungskosten aktuell immer weiter steigen, kommt es dir gerade vielleicht so vor, als sei es fernab von Fast Fashion (für Plus-Size-Träger:innen oft die einzige Option) quasi unmöglich, oberhalb einer Größe 44 etwas für wenig Geld zu finden – vor allem etwas, was auch länger hält. Kirsten* erzählt gegenüber Refinery29, sie habe sich verschuldet, weil sie von einer der wenigen Kleidungsketten gekauft habe, die ihre Größen anbieten, deren Kleidungsstücke jedoch nie lange hielten. „Es ist schwer, die Schulden abzubauen, weil ich zu Beginn jeder Jahreszeit ein paar Klamotten nachkaufen muss. Ich hänge also in diesem Teufelskreis fest“, sagt sie. Auch wenn sie inzwischen nicht mehr eine 52, sondern eine 48 trägt, fällt es ihr immer noch genauso schwer, günstige Klamotten zu finden. „Ich habe das Gefühl, du wirst dafür bestraft, wenn du Größe 44 und aufwärts trägst.“ Und auch Vintage- und Secondhand-Klamotten – eindeutig die nachhaltigere Wahl – sind für mehrgewichtige Menschen häufig kaum auffindbar.  
Abgesehen von der kleinen Auswahl in größeren Kleidergrößen kommt dazu auch noch der Mangel an günstigen Optionen für diverse Körperfiguren. Als birnenförmige Frau weiß ich genau, wie schwer es ist, eine Jeans zu finden, die über meinen Po passt, ohne dann aber an der Taille abzustehen. Auch die Plus-Size-Trägerin Bridie, 21, ist der Meinung, dass viele große Fashion-Marken einfach nicht verstehen, was mehrgewichtige Menschen brauchen. „Ich glaube, sie vergrößern einfach das Kleidungsstück als Ganzes, ohne dabei an die Figur und Kurven zu denken.“ Tatsächlich erweitern viele Brands ihr Größen-Angebot einfach dadurch, indem sie proportional von einer Durchschnittsgröße hochrechnen, anstatt das Kleidungsstück für größere (und kleinere) Größen neu anzupassen.
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Wie ich bereits sagte, habe ich als mehrgewichtige Frau im Laufe der Jahre ein paar clevere Shopping-Tipps gelernt. Nachdem ich mit anderen curvy Leuten gesprochen habe, habe ich hier eine Liste der Top-5-Tipps für günstiges Plus-Size-Shopping zusammengestellt. 

Kaufe „Grundkleidungsstücke“, die lange halten

Ich persönlich finde es sehr hilfreich (und gesund für mein Bankkonto), beim Shoppen immer an Langlebigkeit zu denken. Von qualitativ hochwertigen Kleidungsstücken von etwas teureren Marken hast du länger etwas als von Fast-Fashion-Klamotten, die du womöglich jede Saison ersetzen musst. Obwohl es auf den ersten Blick vielleicht etwas teurer wirkt, eine Hose oder einen Pulli mit dreistelligem Preis in Betracht zu ziehen, sparst du doch langfristig Geld, wenn du einmal in langlebigere Kleidungsstücke investierst.

Schau dir „Curvy“- und „Plus-Size“-Sortimente an

Große Marken wie H&M und ASOS bieten inzwischen eigene Plus-Size-Linien an, die von vielen noch nicht ganz ernst genommen werden. „Dabei sind diese Klamotten meist vorteilhafter geschnitten als ‚normale‘ Kleidungsstücke, die einfach nur in die Breite und/oder Länge vergrößert wurden, aber nicht explizit für größere Größen angepasst wurden“, meint Bridie. Noch dazu sind diese Kleidungsstücke meist recht günstig.

Halt im Supermarkt die Augen offen

Okay, zugegeben: Wenn du gerade deinen Einkaufswagen mit Lebensmitteln belädst, denkst du vielleicht nicht daran, auch ein paar Klamotten mitzunehmen. Aber mal im Ernst: Auch Supermärkte und Discounter wie Lidl und Aldi bieten inzwischen immer mal wieder modische Kleidung an, die hochwertig, günstig und größeninklusiv ist.

Sieh dich auf Online-Weiterverkaufsplattformen um

Mehrgewichtige Menschen haben es bekanntermaßen beim Secondhand-Shopping oft schwer. Jahrelang wühlte ich mich durch Vintage- und Secondhand-Läden, um irgendwas zu finden – aber weil „oversized“ gerade im Trend war und mir alle die größeren Größen wegkauften, war das quasi ein Ding der Unmöglichkeit. Dank Seiten wie Vinted, Depop, eBay (Kleinanzeigen) und Facebook Marketplace war es aber nie leichter, ein paar stylische Secondhand-Funde zu entdecken. (Obwohl, das muss man leider sagen, du dafür vermutlich länger brauchst als Leute mit durchschnittlichen Kleidergrößen.)
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Kaufe im Sale

Vor nicht allzu langer Zeit gab es eigentlich nur Winter- und Sommerschlussverkauf – inzwischen bietet jeder Shop aber quasi alle paar Wochen irgendeinen Sale an. Warte also mit dem Kaufen eines Kleidungsstücks sicherheitshalber bis zum nächsten Sale, um zu schauen, ob du es dann günstiger bekommst – und das gilt vor allem für teurere Klamotten.
*Name wurde von der Redaktion geändert.
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