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Muslime tun nichts gegen Judenhass? Diese Bilder solltet ihr kennen

Foto: Beth Sacca
"Jeder Muslim muss an Seiten der Juden stehen."
Deutschland hat einen “neuen Antisemitismus importiert”, heißt es auf Titelseiten deutscher Leitmedien.
Seit ein Muslim im Berliner Prenzlauer Berg einen Juden mit einem Gürtel schlug und antisemitisch beleidigte, ist die Debatte über Judenhass auch wieder eine Debatte über muslimischen Extremismus.
Eins wird auch den moderaten Muslimen dabei immer wieder vorgeworfen: Sie würden sich nicht entschieden genug vom Hass auf Juden distanzieren. Sich nicht wehren, nicht laut werden, wenn ihre Glaubensgenossen Israelis als “Kindermörder” bezeichnen und Flaggen verbrennen.
Es zeigte sich allerdings: Viele Muslime bekennen längst Farbe, um gegen Antisemitismus einzustehen. In mehreren deutschen Städten gingen Menschen mit der traditionellen jüdischen Kopfbedeckung, der Kippa, auf die Straße. Darunter viele Muslime.
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Musliminnen tragen Kippa, Özdemir appelliert an Gläubige

Das zeigen unter anderem Fotos, die die israelische Zeitung “Haaretz” veröffentlichte. Frauen hatten sich etwa in Erfurt Kippas auf ihre Kopftücher gesetzt – und demonstrierten so für ein friedliches Zusammenleben in Deutschland.
Auch in den sozialen Medien posteten Muslime Solidaritätsbekundungen – und erklärten, die Kippa tragen zu wollen.
Der Grünen-Politiker Cem Özdemir sagte in Berlin: “Jeder Mensch muslimischen Glaubens – egal ob er praktiziert oder nicht – muss heute an Seite von Juden stehen, wenn Juden angegriffen werden.”
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“Wer nur auf Muslime schaut, versteht das Problem nicht”

Noch ist es eine kleine Bewegung. Doch was in vielen deutschen Großstädten zu sehen war, macht Hoffnung, dass in Zukunft auch Muslime stärker an der Debatte um Judenhass teilnehmen.
Nicht nur in der Rolle des Täters, in die Angehörige der Religion zunehmend gedrängt werden. Sondern auch als entschlossene Aktivisten gegen den noch immer präsenten Hass.
Armin Langer von der Initiative Salaam-Schalom, die sich in Neukölln für die interreligiöse Verständigung einsetzt, sagte der HuffPost im Dezember:
“Wer beim Thema Judenhass nur auf Muslime schaut, hat das Problem nicht verstanden. Der Antisemitismus ist Teil von Deutschland, seit Jahrhunderten. Er ist ein Problem der gesamten Gesellschaft und nicht eines Teils der Bevölkerung.”
Tatsächlich geht eine Mehrzahl der erfassten antisemitischen Straf- und Gewalttaten in Deutschland laut Verfassungsschutzbericht noch immer auf Rechtsextreme zurück. Außerdem vertritt jeder Fünfte Deutsche antisemitische Thesen, wie jüngst ein vom Bundestag in Auftrag gegebener Bericht zum Thema zeigte.

Es kann erst der Anfang sein

Dennoch wird es auch für Muslime Zeit, sich offensiver zu positionieren – nicht nur wegen des Vorfalls im Prenzlauer Berg.
Denn Fakt ist jenseits aller populistischen Hetze: Das Bedrohungspotenzial durch muslimische Antisemiten hat zugenommen.
In einer Befragung der Universität Bielefeld gab sogar die Mehrheit der von Antisemitismus betroffenen Juden an, von Muslimen angefeindet worden zu sein.
In einigen Gegenden Deutschlands trifft der hasserfüllte Keim des Nahost-Konflikts auf besonders nahrhaften Boden. Der 25-jährige Monty Ott, Mitarbeiter im Deutschen Bundestag, sagt deshalb: “In manche Außenbezirke von Berlin traue ich mich nicht mehr.” Immer skrupelloser verleihen junge – oft radikale Muslime ihrem Israel-Hass hier Ausdruck.
Oft beruht dieser Hass auf Verschwörungstheorien, die schon an Kinder weitergegeben werden, erklärt Islamexperte Ahmed Mansour.
Hier anzusetzen, wird eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die ersten symbolischen Schritte werden gerade gemacht.
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