Pornos für Frauen
Über
Die Pornografie, also die Darstellung nackter Körper, von Sexualität und des Sexualaktes an sich, ist beinahe so alt wie die Menschheit selbst. Im Laufe des 20. Jahrhunderts und den damit einhergehenden technischen Errungenschaften (wie der Fotografie und des Films) etablierte sich zügig ein eigenes Porno-Genre, das in den 1970er und 1980er Jahren, zeitgleich mit der sexuellen Emanzipationsbewegung, seinen ersten großen Höhepunkt erfuhr. Die ersten, heute als legendär geltenden, Pornofilme wurden jetzt auf großen Leinwänden in der Öffentlichkeit präsentiert. Mit der Erfindung der VHS-Kassette rückten die Sexfilmchen sogar noch weiter in bürgerliche Räume vor – auch wenn sie zumeist in sehr privaten und intimen Kontexten konsumiert wurden. Das Geschäft mit dem Sex lief gut und so wurde der Porno ein großer kommerzieller Erfolg, der eine ganze Industrie zu einer Menge Geld brachte. Sicherlich hat die Kommerzialisierung der Pornografie in gewisser Weise zur sexuellen Befreiung und Emanzipation der Gesellschaft beigetragen, andererseits hat der Mainstream-Porno auch äußerst unrealistische Vorstellungen von Sex, falsche Rollen- und Geschlechterbilder hervorgebracht, die dem Genre bis heute anhaften. Mit dem Aufkommen des Internets in den 1990er Jahren hat sich der Zugang zu Pornos zudem nochmals stark verändert, denn jede*r kann heute zu jedem Zeitpunkt, an jedem Ort barrierefrei Pornos auf Plattformen wie Pornhub, YouPorn oder xHamster konsumieren. Der Porno ist unbestritten in der Mitte der Gesellschaft angekommen und trägt dazu bei, dass man sich nicht mehr für seine sexuellen Vorlieben schämen muss. Und doch birgt der erleichterte Zugriff auf Sexfilme auch eine Menge Gefahren, was etwa den Jugendschutz oder die gerechte Behandlung und Bezahlung von Pornodarsteller*innen angeht, um an dieser Stelle nur einige Beispiele zu nennen. Wir bei Refinery29 finden, dass Pornos eine gute Sache sein können, wenn es darum geht seine eigene Sexualität zu erkunden, sich über seine Wünsche, Vorlieben oder Fetische bewusst zu werden. Allerdings nur dann, wenn dabei auch ein gleichberechtigtes und emanzipiertes Miteinander vermittelt wird. In vielen kommerziellen Mainstream-Pornos werden Frauen leider noch immer zu einem sexuellen Objekt der Begierde degradiert. Das entspricht hingegen nicht unserem Verständnis von Pornografie und einer gleichberechtigt ausgelebten Sexualität. Deshalb wollen wir einen Beitrag dazu leisten, den Porno ein für alle Mal aus der Schmuddelecke zu holen. Indem wir feministische Pornos von Regisseurinnen wie Erika Lust, die eine weibliche Perspektive auf Erotik wirft und nicht kommerzielle Pornos dreht, eine Plattform bieten. Denn klar ist, dass Frauen genauso gerne Sex haben und sehen wie Männer. Wir sind grundsätzlich der Meinung, dass alles, was Spaß macht, erlaubt ist, solange es in gegenseitigem Einvernehmen und mit Respekt für den*die jeweilige*n Partner*in geschieht. Deshalb findest du bei uns verschiedenste Porno-Inhalte sowie differenzierte Auseinandersetzungen mit dem Thema, die einen verantwortungsvollen und gleichgerechten Umgang mit der schönsten Sache der Welt zeigen. Viel Spaß!