Mona, 33, erzählt mir, dass sie es hasste, Dinge allein zu tun. „Ich dachte immer, dass ich dann so aussehe, als hätte ich keine Freund:innen, weil wir gesellschaftliche Situationen so sehen. Zum Beispiel musst du in Begleitung gehen, wenn du essen gehst. Ich dachte immer, dass mich alle anstarren würden und sagen:
Oh, was für eine Verliererin, die mit niemandem essen geht“, schreibt sie auf Instagram. Irgendwann merkte Mona, dass das Warten immer ein Hindernis war. „Nachdem mich immer wieder alle im Stich gelassen hatten oder Pläne in letzter Minute absagten, sodass ich etwas verpasste, fing ich an,
alleine Dinge zu unternehmen. Ich fing klein an, indem ich Sushi essen ging, aber dann ging ich auch ins Kino. Ich sagte mir:
Wenn niemand diese Dinge mit mir tun will, was hält mich dann davon ab?“ Das ist eine Geschichte, die ich immer wieder von Menschen höre: Wiederholte Enttäuschungen sind ein Weckruf, aufzustehen und einfach loszugehen. „Wenn ich das jetzt nicht für mich tue, werde ich es nie tun, also tue ich es einfach!“, sagt mir Sally, 31, neun Tage, bevor sie zu einer Solo-Reise aufbricht. „Ich bin schon eine Weile Single und habe mir oft gedacht, wenn ich in einer Beziehung wäre, wäre es einfacher. Ich könnte mit jemandem reisen, die Kosten teilen und es wäre sicherer. Ich musste mich dazu zwingen, nicht zu zweifeln und es einfach tun.“ Sie war schon eine Weile mit jemandem zusammen, und als sich ihre Termine nicht miteinander vereinbaren ließen, merkte sie, dass er sie abserviert hatte. „Ich war ein bisschen sauer, aber kurz darauf habe ich mich entschieden, diesen Urlaub zu buchen. Mir wurde klar, dass ich nicht einfach darauf warten kann, dass diese Dinge passieren und mich von anderen abhängig machen. Ich habe keine Kontrolle über ihr Leben, aber ich habe absolut die Kontrolle über mein eigenes.“