Modedesignerin Stella McCartney ist bekannt dafür, eine Pionierin der tierversuchsfreien und nachhaltigen Mode zu sein. Ihre gleichnamige Marke rühmt sich damit, vollständig dem veganen Lebensstil zu entsprechen und für ihren Londoner Flagship-Store wurden nur Re- oder Upcycling-Materialien verwendet – ihre Wandpaneele bestehen beispielsweise aus Altpapier aus ihrem Büro und der Kunstpelz aus früheren Kollektionen säumt heute den Aufzug.
Vor Kurzem hat die preisgekrönte Designerin noch einmal gezeigt, wie wichtig ihr Nachhaltigkeit wirklich ist. Bei einem Interview mit der Zeitschrift The Guardian erklärte sie nämlich, sie sei überhaupt kein Fan davon, Wäsche zu waschen. Das Thema kam auf, als Journalistin Sophie Heawood sie fragte, ob sie glaubt, Trockenreinigung sei immer noch notwendig. Im ersten Moment wirkt das vielleicht etwas absurd, aber die Designerin spricht hier aus jahrelanger Erfahrung in der Kleiderbranche. Ihr Standpunkt rührt aus ihrer Zeit als Modestudentin her, in der sie sich in ihrer Freizeit in Londons weltberühmter Schneiderei Savile Row zur Maßschneiderin ausbilden ließ.
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„Ich war die einzige Frau, die diesen Raum jemals betreten hatte. Drei Jahre war ich dort und habe in der Zeit gerade einmal lernen können, an welcher Stelle ich den Hülsenkopf der Nähmaschine am Ärmel ansetzen muss. Es ist wie Architektur – einfach faszinierend“, erinnerte sie sich. „Was mir aber als Grundregel beigebracht wurde war, dass du einen maßgeschneiderten Anzug nicht reinigen darfst. Du solltest ihn nicht mal anfassen. Wenn ein Fleck zu sehen ist, lässt du ihn trocknen und bürstest ihn dann weg.“
Außerdem erklärte sie: „Grundsätzlich gilt: Nicht reinigen, solange es nicht absolut notwendig ist. Ich habe nicht einmal meinen BH jeden Tag gewechselt und ich schmeiße auch nichts Sauberes in die Wäsche, nur weil ich es schon getragen habe. Ich achte sehr auf meine Hygiene, aber ich bin allgemein kein großer Fan von Trockenreinigung oder Wäschewaschen.“
McCartney ist nicht die einzige Designerin, die sich gegen das Waschen ausspricht: Ein Experte von Everlane erklärte uns in einem Interview 2015, dass „die Industrie Baumwollshirts erst nach dem dritten oder vierten Mal tragen wäscht.“
Auch Fashiondesigner Matt Eddmenson vom Denim Label imogen + willie rät, die Lieblingsjeans so selten wie möglich zu waschen, damit sie lange erhalten bleibt: „Die erste Wäsche sollte frühestens drei Monate nach dem Kauf sein, es sei denn natürlich, du arbeitest auf dem Bau. Und das zweite Mal erst dann, wenn jemand neben dir sitzt und dich komisch von der Seite anschaut – grob übersetzt will dir die Person sagen, deine Jeans stinkt!“