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Trumps Einreiseverbot für Europäer*innen beeinflusst meine Fernbeziehung

Photo Courtesy of Margo
Es ist eine Woche her, dass US-Präsident Donald Trump ein Einreiseverbot für Europäer*innen in die Vereinigten Staaten verhängt hat. Diese Maßnahme soll das Verbreitungsrisiko vom Coronavirus in den USA so schnell es geht eindämmen, heißt es laut Trump. Während seiner Rede im Oval Office begründet er seine Entscheidung folgendermaßen: „Das ist unsere aggressivste und umfangreichste Bemühung, diesem ausländischen Virus in modernen Zeiten entgegenzutreten.“
Trumps Einreiseverbot galt anfangs nur für die 26 Länder, die Mitglieder des Schengener Abkommens sind und offene Grenzen haben. Mittlerweile sind aber auch das Vereinigte Königreich und Irland vom 30-Tage-Einreiseverbot betroffen. Nur US-Bürger*innen, die sich in diesen Ländern aufhalten, dürfen wieder einreisen.
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Die Entscheidung der US-Regierung warf für viele Businessleute und Urlauber*innen Fragen auf. Aber vor allem Europäer*innen und Amerikaner*innen, die eine Fernbeziehung führen traf das Einreiseverbot sehr. Die 22-jährige Margo ist eine von den Betroffenen.
Photographed by Meg O'Donnell.
Die Französin wollte letzten Sonntag in die Staaten fliegen, um ihren Freund dort zu besuchen. Doch mit einer Nachricht von ihm, war ihr ganzer Plan hinüber. Da zwischen den beiden sieben Stunden Zeitverschiebung liegen, schreiben sie meistens, statt zu telefonieren, sagt sie gegenüber Refinery29. „In der Regel schreibt er mir nachts und ich antworte ihm am Morgen, wenn ich aufwache. Diesmal wurde ich aber mitten in der Nacht wach und las seine Nachricht sofort. Er hatte mir ein Video von Trump, in dem er das Reiseverbot ankündigte, geschickt und schrieb dazu: ,Scheiße, es passiert wirklich. Tut mir so leid‘.“
„Ich habe erstmal einen Moment gebraucht, um zu verstehen, was abging. Ich konnte es einfach nicht fassen. Es fühlte sich wie ein Albtraum an, denn eigentlich sollte ich in ein paar Tagen zu ihm fliegen – meine Sachen waren sogar schon gepackt.“ Margo zog ihr “Sad-girl-Outfit“ an (so nennt sie die Kombi aus Kuschelhose und dem College-Sweatshirt ihres Freundes, auf dem sein Nachname gestickt war) und versuchte, die Nachricht erstmal zu verdauen.
„Dann konnte ich den ganzen Tag nur noch weinen. Wenn ich ihn vermisse, trage ich mein Sad-girl-Outfit“, erklärt Margo. „Es war umso schwieriger für mich die Situation zu akzeptieren, weil wir eigentlich immer einen wöchentlichen Countdown bis zum nächsten Wiedersehen hatten.“

„Es fühlte sich an wie ein Albtraum, denn eigentlich sollte ich in ein paar Tagen zu ihm fliegen – meine Sachen waren sogar schon gepackt.“

Margo, 22, frankreich
Margo sagt, sie habe Angst, das Reiseverbot könnte verlängert werden. Dann wären auch Reisepläne in der Zukunft in Gefahr. Normalerweise versucht sie nämlich, ihren Freund alle drei bis sechs Monate zu besuchen.
„Das Reiseverbot ist unfair… Ich bin gesund. Und ich versteh nicht, warum Amerikaner*innen, die in Europa arbeiten und leben, jetzt noch reisen dürfen, aber der Rest von uns nicht. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass mein Privatleben so sehr von dieser Sache beeinflusst werden würde, aber so ist das jetzt wohl.“

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