Was war noch mal Hygge? Anfang dieses Jahres drehte sich alles um dieses nicht übersetzbare Glücksgefühl aus Skandianiven, genauer gesagt aus Dänemark. Hygge, das ist Wohlfühlen und Lebensqualität. Jeder wollte ein bisschen mehr hygge sein und leben. Kurz: Hygge war Trend. Aber jetzt heißt es Platz machen, denn hier kommt Hallyu.
Hallyu? Klingt erst mal ähnlich, kommt jedoch aus einem ganz anderen Teil der Welt. Aus Korea nämlich, denn Hallyu heißt übersetzt soviel wie „Koreanische Welle” und beschreibt alles, was in Sachen Popkultur, Lifestyle und Food in immer größerem Maße nach Europa und in die USA geschwappt kommt. Wir von Refinery29 sind bereits ausgemachte Fans der K-Beauty und lecken uns die Finger nach den Pflege- und Make-up-Innovationen aus Korea. Die FAZ nennt Berlin in ihrem Onlineartikel zum Thema als Epizentrum der Hallyu-Bewegung in Deutschland – und es stimmt: Läuft aufmerksam durch die Stadt, begenen einem an fast jeder Ecke koreanische Stores oder Restaurant, Imbisse oder Kreativagenturen.
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Seinen Anfang nahm diese Welle mit dem meistgeklickten Youtube-Video aller Zeiten. Niemand, den ich kannte (inklusive mir) verstand, was zur Hölle der Song „Gangnam Style“ von Psy sollte, aber alle tanzten mit. Ein wenig verrückt, sehr innovativ, mit viel Humor und offenherzig. K-Beauty brachte uns dann die BB-, CC- und DD-Creme, ohne die sich viele vermutlich ihren Alltag nicht mehr vorstellen können. Fast wöchentlich weht wieder eine nie dagewesene Innovation aus dem Beautybereich zu uns herüber. Aktuell geht ohne Rubber oder Kohlemasken gar nichts mehr.
Doch auch modisch hat das kleine Land einiges zu bieten. Mir haben es besonders SJYP und ADER error angetan. Allgemein überzeugt Korea nicht nur mit einem spannenden Mix zwischen State-of-the-Art-Streetwear und traditioneller Kleidung, die Menschen dort haben auch das Verlangen, immer etwas Neues auszuprobieren und neue Trends auf der Stelle umzusetzen. Wir Deutschen sind da mit Sicherheit um einiges gemütlicher und gehen lieber auf Nummer Sicher. Auch die Kaufkraft der koreanischen Kundschaft scheint zu überzeugen – so sehr, dass Karl Lagerfeld 2014 die Cruise Show von Chanel in Seoul zeigte. Er wird sicher nicht der letzte gewesen sein.
Was das Essen angeht, so sind zumindest in Berlin schon seit längerem alle im Korean-BBQ-Fieber. Ich könnte aus dem Stehgreif zehn Restaurants runterrattern, die fantastisches Kimchi, Bibimbap und beste Fusion Kitchen servieren. Viele davon schon seit mehreren Jahren. Aber es ist noch Luft nach oben und auch ich würde für koreanische Küche jedes deutsche Gericht stehen lassen. Koreanisches Design, in seiner Durchdachtheit und Schlichtheit findet ebenfalls immer mehr Anhänger.
Ich freue mich auf jeden Fall auf weitere Produkte, Ideen und Lebensphilosophien Made in Korea und klatsche sicher noch in zehn Jahren freudig in die Hände, wenn ich meine noch brutzelnde Bibimbap-Schale auf den Tisch gestellt bekomme. Und ohne meine Tagescreme von Erborian gehe ich ohnehin nicht mehr aus dem Haus. Hallyu, komme gerne weiter angerollt, wir freuen uns auf dich!
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