Für jemanden, der an einer Essstörung leidet, können die Feiertage zu einer echten Herausforderung werden. Keine andere Zeit im Jahr stellt ihre Beziehung zum Essen wohl so sehr auf die Probe. Und so wundervoll die festliche Zeit auch sein mag, selbst diejenigen, die nicht mit einer Essstörung zu kämpfen haben, fühlen sich, vollgestopft und ständig von der Familie umgeben, nicht immer wohl. Eine, die sich damit bestens auskennt, ist Robyn Cruze, Autorin und Sprecherin des Eating Disorder Centers. Erst kürzlich teilte sie in einem Webinar ihre eigenen Erfahrungen mit einer Essstörung, mit der sie in den vergangenen zehn Jahren zu kämpfen hatte und wie sie dabei gelernt hat, auch die Feiertage erfolgreich zu meistern.
Obwohl ihre Tipps natürlich voranging auf diejenigen zugeschnitten sind, die tatsächlich an einer Essstörung leiden, sind sie im Grunde aber auch für alle hilfreich, die sich immer dann unwohl fühlen, wenn die liebe Tante ihnen mal wieder das dritte Stück Kuchen aufdrängen möchte. „An den Feiertage geht es meistens um drei Dinge: Familie, Emotionen und Essen“, erklärt Cruze in ihrem Webinar. „Ich erinnere mich an die Jahre während meiner Essstörung... ich vermied es, Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Die meiste Zeit schlief ich und versuchte, mich von ihnen zu distanzieren, weil ich mich als Belastung für sie empfand.“ Im Weiteren erfahrt ihr, wie sie es geschafft hat, das Scham- und Schuldgefühl während der Feiertage zu überwinden – und das Ganze schließlich tatsächlich zu genießen.
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Ich bin es wert, dass es mir besser geht. Ich verdiene es, ein erfülltes Leben zu leben. Ich bin genau da, wo ich sein sollte.
”
1. Rüste dich mit einem Mantra.
Bevor du dich in die Feierlichkeiten stürzt, solltest du dir einen Satz überlegen, mit dem du dich selbst beruhigen kannst, sobald du dich überwältigt und isoliert fühlen solltest. Cruze erinnert sich, dass sie sich selbst noch immer dafür verurteilt hatte, nicht „normal“ mit Essen umgehen zu können, als sich ihr Verhältnis zum Essen allmählich wieder besserte. Sie musste sich immer wieder selbst daran erinnern, was sie bereits erreicht hatte – „Halte dich nicht daran fest, wie du sein solltest und schaffe Raum dafür, was wirklich ist“, bringt sie es auf den Punkt. Ein Mantra kann dabei helfen. Und die Expertin verrät auch ihr eigenes: „Ich bin es wert, dass es mir besser geht. Ich verdiene es, ein erfülltes Leben zu leben. Ich bin genau da, wo ich sein sollte. Ich darf nach Hilfe fragen, wenn ich sie brauche. Ich werde mich nicht für meine Geschichte schämen. Ich werde meine Leben nicht verheimlichen. Es wird mir gut gehen.“
Bevor du dich in die Feierlichkeiten stürzt, solltest du dir einen Satz überlegen, mit dem du dich selbst beruhigen kannst, sobald du dich überwältigt und isoliert fühlen solltest. Cruze erinnert sich, dass sie sich selbst noch immer dafür verurteilt hatte, nicht „normal“ mit Essen umgehen zu können, als sich ihr Verhältnis zum Essen allmählich wieder besserte. Sie musste sich immer wieder selbst daran erinnern, was sie bereits erreicht hatte – „Halte dich nicht daran fest, wie du sein solltest und schaffe Raum dafür, was wirklich ist“, bringt sie es auf den Punkt. Ein Mantra kann dabei helfen. Und die Expertin verrät auch ihr eigenes: „Ich bin es wert, dass es mir besser geht. Ich verdiene es, ein erfülltes Leben zu leben. Ich bin genau da, wo ich sein sollte. Ich darf nach Hilfe fragen, wenn ich sie brauche. Ich werde mich nicht für meine Geschichte schämen. Ich werde meine Leben nicht verheimlichen. Es wird mir gut gehen.“
2. Frage nach Hilfe, wenn du sie brauchst.
Cruze erklärt, dass Hilfe sowohl von einem behandelnden Therapeuten, als auch von den Freunden und der Familie kommen kann. „Sprich mit deinem behandelnden Therapeuten und erarbeitet einen Essensplan”, empfiehlt sie. „Wenn du das Gefühl hast, dass Essen etwas in dir auslöst, sprich darüber – und besprich auch mögliche Verhaltensweisen, an denen du dich während der Mahlzeiten orientieren kannst.” Außerdem kann es helfen während der Feiertage, einige Therapiestunden mehr zu besuchen. Und was Freunde und Familie angeht: „Nimm dir ein Stück Papier, das klein genug ist, sodass es in dein Portemonnaie passt und schreibe drei bis fünf Telefonnummern darauf von Leuten, die dich wegen der Essstörung nicht verurteilen”, schlägt Cruze auf ihrem Blog vor. „Stattdessen werden sie dich dabei unterstützen, dass du dich besser fühlst.” Allein der Gedanke daran, dass du deine Unterstützer direkt anrufen könntest, hat meist schon etwas Beruhigendes an sich.
3. Schaffe dir Raum für dich selbst.
Es kann schwierig sein, seine eigenen Bedürfnisse durchzusetzen, wenn man von vielen Menschen umgeben ist. Erinnere dich selbst daran, dass du es verdienst, dass man sie berücksichtigt und das nicht nur an den Feiertagen. Wenn du das Gefühl hast, ein 30-minütiger Spaziergang würde dir guttun, dann tu es einfach; und wenn du denkst, dass deine Gedanken immer dann abschweifen, wenn du zu wenig geschlafen hast, verabschiede dich rechtzeitig von den anderen, auch wenn dein Onkel auf eine weitere Runde drängt. Ein kleiner Trick: „Das Badezimmer ist der ideale Ort, um seine Gedanken zu sammeln. Kein Scherz", schreibt Cruze. „Sobald du wieder ruhig bist, geselle dich einfach wieder zu den anderen.”
Cruze erklärt, dass Hilfe sowohl von einem behandelnden Therapeuten, als auch von den Freunden und der Familie kommen kann. „Sprich mit deinem behandelnden Therapeuten und erarbeitet einen Essensplan”, empfiehlt sie. „Wenn du das Gefühl hast, dass Essen etwas in dir auslöst, sprich darüber – und besprich auch mögliche Verhaltensweisen, an denen du dich während der Mahlzeiten orientieren kannst.” Außerdem kann es helfen während der Feiertage, einige Therapiestunden mehr zu besuchen. Und was Freunde und Familie angeht: „Nimm dir ein Stück Papier, das klein genug ist, sodass es in dein Portemonnaie passt und schreibe drei bis fünf Telefonnummern darauf von Leuten, die dich wegen der Essstörung nicht verurteilen”, schlägt Cruze auf ihrem Blog vor. „Stattdessen werden sie dich dabei unterstützen, dass du dich besser fühlst.” Allein der Gedanke daran, dass du deine Unterstützer direkt anrufen könntest, hat meist schon etwas Beruhigendes an sich.
3. Schaffe dir Raum für dich selbst.
Es kann schwierig sein, seine eigenen Bedürfnisse durchzusetzen, wenn man von vielen Menschen umgeben ist. Erinnere dich selbst daran, dass du es verdienst, dass man sie berücksichtigt und das nicht nur an den Feiertagen. Wenn du das Gefühl hast, ein 30-minütiger Spaziergang würde dir guttun, dann tu es einfach; und wenn du denkst, dass deine Gedanken immer dann abschweifen, wenn du zu wenig geschlafen hast, verabschiede dich rechtzeitig von den anderen, auch wenn dein Onkel auf eine weitere Runde drängt. Ein kleiner Trick: „Das Badezimmer ist der ideale Ort, um seine Gedanken zu sammeln. Kein Scherz", schreibt Cruze. „Sobald du wieder ruhig bist, geselle dich einfach wieder zu den anderen.”
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Das Badezimmer ist der ideale Ort um seine Gedanken zu sammeln... Sobald du wieder ruhig bist, geselle dich einfach wieder zu den anderen.
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Sich Raum zu schaffen muss nicht zwangsläufig bedeuten, vollkommen allein zu sein. Frage deine Familie, ob ihr einen Spaziergang machen wollt, wenn du dich im Haus beengt fühlst und ob dich jemand ins Wohnzimmer begleiten möchte, wenn du dich am Esstisch unwohl fühlst.
Aber ob Essstörung oder nicht, die Feiertage können für jeden kräftezehrend sein. Es ist okay, damit seine Schwierigkeiten zu haben – und es ist okay gleichzeitig auch Freude zu empfinden. „Als ich mich in Behandlung begab”, erzählt Cruze, „habe ich mich immer zu furchtbar gefühlt und wenn ich mich so gefühlt habe, habe ich die ganze Zeit nur daran gedacht, was ich eigentlich tun und wie ich sein müsste – schließlich habe ich mich jedoch daran erinnert, dass ich es verdiene, bedingungslos glücklich zu sein.” Und geht es an den Feiertagen nicht genau darum?