14 berührende Porträts von Albaniens Mannfrauen
Zuletzt aktualisiert am 13. August 2019, 8:02
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Fotografin Jill Peters hat ihre Karriere der Erkundung von Intersexualität, Geschlechtsidentität und Kultur gewidmet – und das hat sie auf jeden Fall schon an sehr interessante Orte gebracht: Als sie zum ersten Mal über eine immer kleiner werdende Gruppe las, die ihr Leben als „eingeschworene Jungfrauen“ leben, wusste sie ziemlich genau, wo ihre nächste Reise hingehen wird.
Mit ihrer Kamera bewaffnet, reiste Peters zu einigen der abgelegensten Dörfer in den albanischen Alpen. Dort waren arrangierte Ehen normal und Reichtum ging traditionell von Vater zu Sohn über. Ganze Gemeinden lebten von dem Kanun, einem traditionellen Ehrenkodex aus dem 15. Jahrhundert, der die meisten sozialen Privilegien Männer zusprach. „Die Freiheit zu wählen, zu fahren, Geschäfte zu machen, Geld zu verdienen, zu trinken, zu rauchen, zu fluchen, eine Waffe zu besitzen oder Hosen zu tragen, war dort immer traditionell eine exklusive Sache für die Männer“, schreibt Peters auf ihrer Website.
Demnach riskierte eine Familie ohne Söhne, Land und Lebensunterhalt zu verlieren. Der Ausweg aus dieser Situation: Familien in dieser überwiegend landwirtschaftlichen Region des Balkans konnten ihre jungen Töchter melden, damit diese ein Leben des Zölibats als sogenannte Burrnesha oder eingeschworene Jungfrau leben konnten. „Wer Burrnesha wurde, bekam als Frau den Status eines Mannes. Das gab ihr alle Rechte und Privilegien der männlichen Bevölkerung", berichtet Peters.
Albaniens eingeschworene Jungfrauen wurden Militärkommandeure, Mechaniker, übten Berufe aus, die sonst für Frauen nicht denkbar waren. „Die Leute, die diese Rolle übernehmen wollten, schnitten ihre Haare und nahmen männliche Identitäten an, veränderten ihre Namen, ihre Kleidung und ihr Verhalten“, so Peters. Heute erlauben lokale Gesetze sowohl Männern als auch Frauen, Eigentum zu besitzen und die Notwendigkeit für „eingeschworene Jungfrauen“ ist ausgestorben. Doch für die überlebenden Oktagenarier und Nonagenarier, die für die meiste Zeit ihres Lebens als Männer gelebt haben, gibt es jetzt wenig Grund, sich zu verändern.
Refinery29 hat mit der Fotografin über das Projekt gesprochen, das sie viel über Geschlechteridentität und Tradition lehrte.
Foto: Haki 2009. Haki ist ein Bauer und ist glücklich, allein zu leben.
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