Heute werden in Paris die Frauen geehrt, die im letzten Jahr die polnische Erde zum Beben brachten: Hunderttausende Frauen gingen auf die Straße – und zwangen die rechtskonservative Regierung Kaczyński mit Protesten in die Knie, nachdem die Partei PIS das Gesetz des Abtreibungsverbots im Oktober 2016 noch verschärfen wollte. Unfassbar, aber Realität: Polen hält seit 1993 an einem der restriktivsten Abtreibungsgesetze der Welt fest, demnach ist der Abbruch der Schwangerschaft nur bei Inzest, schwerster Behinderung des Fötus oder Lebensgefahr für die Schwangere gestattet.
Stellvertretend für ihren Protest, ihren Mut und unerbittlichen Kampf erhält die Organisation „Ratujmy Kobiety“ (Rettet die Frauen!) heute den den Simone-de-Beauvoir-Preis. Die französische Schriftstellerin, Philosophin und Feministin kam heute vor 109 Jahren zur Welt, ihrer Arbeit zu Ehren wird der Preis seit 2008 verliehen (Zuletzt erhielten ihn die Bürgermeisterin von Lampedusa, und Friedensnobelpreisträgerin Malala.)
Die Aktivistinnen wollen sich allerdings nun nicht auf ihrem ersten Erfolg ausruhen, sondern wollen nun einen europaweiten Protest organisieren. Ihr Ziel: Das Recht auf Abtreibung soll in der „Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten“ festgeschrieben werden.