Nachdem man Liza Golden-Bhojwani auf der New York Fashion Week 2013 bei fast allen wichtigen Modeschauen auf dem Laufsteg gesehen hatte, schien einer Karriere als Nachwuchsmodel nichts mehr im Wege zu stehen. Mailand, London, Paris – die Modewelt lag ihr quasi zu Füßen. Denn die junge Texanerin brachte offensichtlich alles mit, was von einem „so called“ Supermodel verlangt wird. Sprich: Sie war dünn und durchtrainiert, passte in die sagenumwobene Size Zero und war bereit, für ihren Traum alles zu geben.
Doch Liza bezahlte für ihren Erfolg, der ja noch in den Kinderschuhen steckte, einen hohen Preis. Schon kurz nachdem ihre Karriere so richtig Fahrt aufgenommen hatte, erlitt sie ihren ersten Zusammenbruch. Grund dafür war ihre mangelhafte Ernährung, denn zu diesem Zeitpunkt nahm sie pro Tag nur etwa 500 Kalorien zu sich. Einfach nur, um ihr „Idealgewicht" zu halten, dem Konkurrenzdruck standzuhalten und damit sie gebucht wird. Allerdings eindeutig zu wenige Kalorien, wenn man gesund leben möchte.
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Also aß sie wieder, was jedoch dazu führte, dass sie wieder zunahm und infolgedessen nicht mehr gebucht wurde. Also doch wieder Diät halten? Es dauerte noch eine Weile, bis Liza erkannt hat, dass dieses ständige Auf und Ab, ein gefährlicher Mix aus Gewichtsschwankungen, harten Trainingseinheiten immer öfter auftretenden Essattacken sie letztendlich kein Stück weiter bringen würden: „Ich war noch nie so gut trainiert, hatte sogar ein Sixpack. Für Victoria’s Secret und andere Marken war ich aber immer noch nicht fit genug.“ Irgendwann machte sie Schluss mit diesem Wahnsinn. Für immer.
Heute steht Liza zu ihrer Figur, isst normal und ausgewogen – auch wenn sie mit Größe 44 bereits als Plus Size Model gilt. Und obwohl sie weiterhin erfolgreich als Model arbeitet, regen ihre Bilder immer wieder zu Diskussionen. In der Masse betrachtet, haben ihre Kurven eben noch Seltenheitswert, zumindest was die Modeindustrie angeht. Wohl auch ein Zeichen dafür, dass sich unsere Sehgewohnheiten in der Werbung noch immer nicht verändert haben. Leider.
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