Für viele Berufstätige ist der Gedanke ans Wochenende unwiderruflich mit „länger schlafen“ verbunden. Natürlich gibt es auch einige, die sich an ihren freien Tagen genauso früh aus dem Bett schlagen wie an Werktagen. Aber gestehen wir es uns ein: Es gibt nichts am ersten Tag einer neuen Arbeitswoche nichts schöneres als das Licht am Ende des Tunnels, die Vision, nach fünf Tagen sechs Stunden Schlaf pro Nacht mit zehn Stunden Nachtruhe alles unter der Woche Verlorene zu kompensieren.
Dafür gibt es jetzt allerdings eine Art Krankheitsbild, das gar nicht mal so neu ist und bereits in Studien untersucht wurde: „Social Jetlag“ wird das Phänomen genannt.
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Yahoo News berichtet, dass eine Studie zum Thema durchgeführt wurde und 85 Prozent der Befragten angaben, an Wochenenden und freien Tagen den Schlaf nachzuholen, der ihnen unter der Woche fehlte. Über den temporären Anreiz von etwas mehr Ruhe hinaus schadet diese Routine jedoch eher, als dass sie unserem Körper wirklich guttut. Im Gegenteil: Wird dieses Verhalten zur Gewohnheit, führt es schnell zu chronischer Müdigkeit und Trägheit, was wiederum Stimmungsschwankungen begünstigen kann. Zudem erhöht diese jetlag-ähnliche Form des Ungleichgewichts das Herzinfarktrisiko um 11 Prozent, ebenso wie es die Wahrscheinlichkeit auf Diabetes steigert.
Unregelmäßiger Schlaf erhöht das Herzinfarktrisiko um 11 Prozent
„Die Resultate beweisen, dass ein regulierter Schlafrhythmus auch über die Dauer der Ruhe hinaus eine wesentliche Rolle für den allgemeinen Gesundheitszustand spielt“, so Studienleiterin Sierra B. Forbush im Gespräch. „Die Daten zeigen uns, dass regelmäßiger Schlaf ein effektiver und vergleichsweise simpler und preisgünstiger Weg der Prävention ist, wenn es darum geht, Herz- und andere gesundheitlichen Probleme vorzubeugen.“
Das ist nicht das erste Mal, dass der „Social Jetlag“ es in die Medien schafft. Der Begriff tauchte erstmals 2012 auf und wurde damit in direkte Verbindung mit Adipositas gesetzt. Forscher*innen fanden außerdem heraus, dass Menschen, die an „Social Jetlag“ leiden, oft auch überdurchschnittlich Koffein, Nikotin oder Alkohol konsumieren und häufiger zu Depressionen neigen.
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Warum heißt es Jetlag?
„Das Verhaltensschema ähnelt dem einer Person, die am Freitagabend von Paris nach New York oder von L.A. nach Tokio und montagmorgens wieder zurückfliegt“, erklärt Dr. Till Roenneberg von der TU München. „Der Kontrast zwischen dem Leben, das man unter der Woche lebt, und dem am Wochenende gleicht dem einer anderen Zeitzone. Deshalb haben wir es als sozialen Jetlag betitelt.“
Die Lösung des Problems? So simpel wie ernüchternd: Gönn' dir einfach jeden Abend sieben Stunden Schlaf, dann kannst du eigentlich nichts mehr falsch machen.