Derzeit wird wieder vermehrt vor dem so genannten Riesenbärenklau gewarnt – ein Staudengewächs, das sich jetzt auch rasant auf unseren heimischen Wiesen, am Straßenrand und auch in Gärten ausbreitet. Wissenschaftler sprechen auch von einem Eindringling, da er andere heimische Pflanzen verdrängt. Der Riesenbärenklau sieht dem Wiesenbärenklau, der auch besser als Herkulesstaude bekannt ist, ähnlich, unterscheidet sich aber im Wesentlichen durch seine Größe. Die Staude kann nämlich bis zu vier Meter hoch werden und bildet weiße Blüten, die ebenfalls einen Durchmesser von bis 50 Zentimetern annehmen können. Doch vor allem ist die Pflanze wesentlich gefährlicher als sein kleiner Zwilling, denn wer in Kontakt mit ihr kommt, kann sich extrem starke Verbrennungen zweiten Grades zuziehen und im schlimmsten Fall sogar dauerhafte Hautverätzungen von sich tragen.
WerbungWERBUNG
Warum ist Riesenbärenklau so gefährlich?
In der Pflanzen befindet sich Furanocumarine – ein Giftstoff, der den natürlichen UV-Schutz der Haut angreift bzw. zerstört. Deshalb kann schon die kleinste Berührung mit der Pflanze in bei UV-Licht zu straken Verletzungen führen. Diese äußern sich zunächst durch starken Juckreiz, Rötungen und Blasenbildung. Wenn der Kontakt bei starkem Lichteinfall stattgefunden hat, kann es sein, dass der schlimmste Punkt erst nach zwei Tagen erreicht ist.
Eigentlich stammt die Pflanze aus dem Kaukasus, wurde aber schon im 19. Jahrhundert als Zierpflanze nach Europa gebracht. Die Samen sind äußerst hartnäckig, schwimmfähig und können auch große Distanzen problemlos zurücklegen. Besonders gut gedeiht die Staude zudem auf nährstoffreichen Gebieten, die sehr trocken sind.
Doch was soll man tun, wenn man die Pflanze ungeschützt berührt hat? Sollte es zu einem direkten Hautkontakt gekommen sein, raten Ärzte, sofort aus der Sonne zu gehen und die betroffene Stelle mit klarem Wasser abzuspülen. Sollten danach trotzdem weitere Hautreaktionen auftreten, bitte sofort einen Arzt konsultieren. Gerade Allergiker können auch mit Fieberschüben, Atemnot oder Kreislaufstörungen reagieren.
Falls der Riesenbärenklau in einem heimischen Garten auftaucht, sollte man unbedingt Schutzbekleidung sowie eine Schutzbrille tragen, wenn man sich ihm nähert. Wenn die Pflanze beseitigt werden soll, empfiehlt es sich, diss nachts zu erledigen, da es dann keine Sonneneinstrahlung gibt, die zu ungewollten Reaktionen der Haut führen kann. Bis jetzt besteht jedoch noch keine gesetzliche Meldepflicht, wenn man einen Bestand in seinem Garten beobachtet hat. Für das Entfernen ist der Eigentümer selbst verantwortlich.