Auch wenn Frauen in der Bundesrepublik Deutschland seit 1972 nach Paragraph 218 des Strafgesetzbuches legal und selbstbestimmt über einen Schwangerschaftsabbruch bis zur 12 Woche entscheiden dürfen, scheiden sich an dieser sensiblen Thematik nach wie vor die Geister. Vehemente Abtreibungsgegner verurteilen die Praxis aus religiösen und ethischen Gesichtspunkten weiterhin scharf. Das einzig Richtige aber ist: Jede Frau muss die absolute Entscheidungsfreiheit darüber haben, was für sie das Beste ist. Jede Frau, jedes Paar, muss individuell abwägen und entscheiden dürfen, ob es ein Kind bekommen möchte oder nicht.
Nimmt man einen Abbruch einer Schwangerschaft vor, steht außer Frage, das dies nicht leicht ist, denn solch ein Eingriff ist nicht nur eine körperliche, sondern auch eine seelische Belastungsprobe. Schuldgefühle und Stigmatisierungen, die durch das Umfeld oftmals zusätzlich ausgelöst werden, sind wenig hilfreich und dennoch allgegenwärtig. Weil Menschen unterschiedliche Werte- oder Moralvorstellungen haben oder selbst nie in einer vergleichbaren Situation waren. Fest steht, dass die Abtreibung noch immer gesellschaftlich tabuisiert wird. Man redet nicht darüber, sondern schweigt, manche Frauen ein Leben lang. Obwohl es die richtige Entscheidung für sie war. Dabei sind sie damit nicht alleine. Im Jahr 2016 ließen in Deutschland rund 98.700 Frauen einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen, wobei die Zahl in den vergangenen Jahren insgesamt abgenommen hat.
WerbungWERBUNG
“
Ich bin müde, ich bin schlapp. Aber ich fühle mich so leicht. Und das stand nirgendwo. Deshalb sag ich es - ich habe gelächelt. Ich habe mich stark gefühlt. Und riesig erleichtert.
Esther Mauersberger
”
Esther Mauersberger ist Schwangerschaftsfotografin sowie Mutter von zwei Töchtern. Vor kurzem wurde sie das dritte Mal schwanger – ungewollt. Eigentlich war sie mit ihrem jetzigen Leben rundum zufrieden, ihre Kinderplanung längst abgeschlossen. Der Raum für noch ein Baby war einfach nicht da, sagt sie. Sie hat sich für einen Abbruch der Schwangerschaft entschieden und fühlt sich heute gut damit. Trotzdem wusste sie, dass das Prozedere auch für sie kein leichtes werden würde. Das ist es nie.
Nicht nur, dass Esther den Weg eines medikamentösen Abbruchs gewählt hat, ist mutig. Sie hat sich zudem entschlossen, den Prozess der Abtreibung in schonungslos ehrlichen Bildern zu dokumentieren und anschließend zu veröffentlichen. Auf ihrem Instagram-Account findet ihr die sehr intimen Bilder und Postings, die den Prozess des Abbruchs einfühlsam und ehrlich dokumentieren – die schmerzhaften ebenso wie befreienden Momente. Wir zeigen euch eine Auswahl der bewegenden Fotos:
WerbungWERBUNG