Greta Thunberg sagt, sie braucht eure Awards nicht. In einem eindringlichen Instagram-Post gab die 16-jährige Klimaaktivistin am Dienstag bekannt, warum sie den Nordic Council Environment Prize, der ihre Arbeit würdigen soll und mit einem Preisgeld von 500.000 Schwedischen Kronen (etwa 46.400 €) dotiert ist, nicht annehmen wird.
Sie kritisierte das Nordic Council scharf für den ironischen und heuchlerischen Charakter des Awards und sprach über den riesigen ökologischen Fußabdruck des Nordens. Außerdem thematisierte sie den Mangel an konstruktivem Wandel in Bezug auf die dramatische Umweltzerstörung. „Die Klimabewegung braucht nicht mehr Awards. Was wir brauchen, sind Politiker*innen und Menschen mit Macht, die der aktuellen Wissenschaft Gehör schenken“, so Greta. „Wir leben in Schweden so, als hätten wir vier Planeten.“
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In ihrem Post zitierte Greta das Global Footprint Network, das herausfand, allein Schweden macht schon einen der schlimmsten globalen Konsumfußabdrücke. Außerdem sprach sie die nordischen Pläne, weiterhin Öl und Gas zu produzieren an und erklärte, wie diese Bestrebungen gegen alles gehen, für das ein Umweltaward stehen sollte. Zum Schluss zitierte sie noch das Pariser Klimaabkommen, welches von allen nordischen Ländern unterschrieben wurde, und verlangte, Menschen, die in der Position sind, den Klimawandel voranzutreiben, sollten dies aktiv tun.
„Bis ihr anfangt, euch an das zu halten, was wir laut Wissenschaftler*innen machen müssen, um die globale Erderwärmung unter 1,5 oder sogar 2 Grad Celsius zu halten, werde ich – und Fridays for Future in Schweden – den Nordic Council Environment Award nicht annehmen“, so Greta.
Dieser Post kommt nur wenige Wochen, nachdem Thunberg mutig beim United Nations Climate Action Summit erklärt hatte, „wir lassen euch das nicht durchgehen“. Gretas Kampf für den Klimawandel hat junge Menschen auf der ganzen Welt zu wöchentlichen Fridays for Future Demonstrationen ermutigt. Seit August 2018 bringt sie internationale Jugendliche dazu, die Schule zu schwänzen, um für den Klimawandel zu protestieren – in der Hoffnung, echte und bedeutsame Veränderungen in der Politik auf der ganzen Welt zu bewirken. „Genau hier, genau jetzt ist Schluss. Die Welt wacht auf und Veränderungen kommen, ob ihr es wollt oder nicht“, so Thunberg.
Die Fridays for Future Proteste finden mittlerweile in über 6.000 Städten in über 215 Ländern statt und 8,6 Millionen Demonstrant*innen nehmen weltweit an ihnen teil.
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