Gestern Abend wollte ich auf Amazon ein paar Corona-Einkäufe machen und füllte meinen Warenkorb mit Desinfektionsmitteln und Feuchttüchern – damit ich gut eingedeckt bin. Aber gerade als ich meinen Einkauf bestätigen wollte, kam mir ein ziemlich ernüchternder Gedanke in den Sinn: Was ist, wenn das Virus an meinen Paketen haftete? Eigentlich hielt ich Online-Käufe für sicherer als in einen überfüllten Laden zu gehen – aber, könnte es nicht auch sein, dass ich so die Krankheit direkt vor meine Haustür geliefert bekomme?
Laut dem Robert-Koch-Institut überträgt sich das Coronavirus hauptsächlich über Atemtröpfchen, die beim Husten oder Niesen entstehen. Und es lagert sich an Oberflächen an. Vor allem an harten Oberflächen, wie U-Bahn-Stangen, Türklinken oder Fahrstuhlknöpfen, haftet das Virus gut. An Stoffen und anderen weichen Materialien dagegen eher weniger, berichtet das Harvard Health Publishing. Aber wie sieht es mit Kartons aus?
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„Auch wenn es theoretisch möglich ist, dass das Virus an irgendeinem Punkt an das Paket gelangt, kann es dort praktisch unmöglich überleben. Durch den Transport durchläuft die Lieferung nämlich sehr harte Bedingungen“, sagt Dr. Darshan Shah, Gründer und medizinischer Leiter von Next Health, dem weltweit ersten Center für Gesundheitsoptimierung und Langlebigkeit. „Mechanische Temperatur- und Feuchtigkeitsveränderungen würden das Virus wahrscheinlich abtöten, noch bevor es an deiner Tür ankommt.“
„Dasselbe gilt auch für alles andere, was sich in der Versandkiste befindet. Wenn die Person, die deine Bestellung eingepackt hat, den Virus in sich trägt, könnten Spuren des Virus auf dem Artikel zu finden sein. Aber da das Virus nur einige Tage auf der Oberfläche überlebt, ist es sehr wahrscheinlich, dass es während der Fahrt zu dir, abstirbt, meint Dr. Shah. Vielleicht solltest du also zurzeit freiwillig auf die Prime-Versandoption verzichten…
Doch ein weiteres Risiko ist die Person, die dir dein Paket liefert. Wenn sie das Virus in sich trägt, könnte sie dich bei der Übergabe des Pakets anstecken, erklärt Dr. Shah. „Sollten Tröpfchen auf dem Paket gelandet sein, könntest du dich infizieren.“ Darum haben viele Lieferdienste mittlerweile auch neue Maßnahmen und Regelungen bei der Essenslieferung eingeführt.
Wenn du Angst hast, du könntest dich durch deine Online-Einkäufe in Gefahr bringen, aber du willst oder kannst nicht darauf verzichten, dann rät dir Dr. Shah ein paar Vorkehrungen zu treffen. Desinfiziere das Paket, bevor du es in die Hand nimmst und versuche es so wenig wie möglich anzufassen. Nachdem du die Artikel rausgenommen hast, solltest du den Karton so schnell es geht entsorgen und die Flächen, auf denen es stand, säubern. Und. Wasch. Deine. Hände.
Auch wenn das Risiko an sich recht minimal ist, solltest du wirklich nur das Notwendigste nach Hause liefern lassen. Denn das bewahrt dich auch vor kleinen Angstattacken, wenn die Tür klingelt.
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