Eine Folge der Corona-Krise, die zwar nicht dramatisch, aber dennoch ein bisschen traurig ist, ist, dass uns die Pandemie den Frühling klaut. Während draußen die Vögel zwitschern und die Blumen sprießen sitzen wir – abgesehen von der kurzen täglichen Runde um den Block – drinnen fest. Und als wäre das nicht schon deprimierend genug, müssen sich einige von uns zusätzlich noch mit einer Allergie rumschlagen. Denn weil wir jetzt natürlich alle brav darauf achten, regelmäßig zu lüften, weil es gut für den Kopf und die Lunge ist, ist es ein Leichtes für die fiesen Pollen, in unsere Wohnungen einzudringen.
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Normalerweise ist eine Allergie zwar nicht angenehm, aber aushaltbar. Doch jetzt kann können klassische Symptome wie Heuschnupfen, tränende Augen und Co. schnell zu sorgenvollen Gedanken führen – und im schlimmsten Fall sogar zu Panikattacken. Denn: Woher sollst du wissen, ob es sich nur um eine Allergie handelt oder es ein erstes Anzeichen von COVID-19 ist?
Beides ist aktuell leider weit verbreitet. Über das Coronavirus sprechen wir im Moment natürlich häufiger. Aber jahreszeitlich bedingte Allergien treten in den letzten Jahren auch immer häufiger auf – wahrscheinlich als Folge des Klimawandels. Damit du dir jetzt nicht auch noch zusätzlich zu Gesamtsituation um deine Symptome Sorgen machen musst, haben wir Dr. James Hildreth, Präsident und CEO des Meharry Medical College, gebeten, uns die Unterschiede zwischen Allergie- und Corona-Symptomen zu erklären. Daraufhin hat er eine Liste mit Fragen zusammengestellt, die du durchgehen und für dich selbst beantworten kannst, um einen ersten Eindruck zu bekommen, was in deinem Körper los ist.
Hast du Fieber?
Das ist das wichtigste Unterscheidungsmerkmal zwischen COVID-19 und saisonalen Allergien, sagt Dr. Hildreth. Zwar kann theoretisch auch eine Allergie für Fieber sorgen, aber das ist wirklich nur sehr selten der Fall. Wenn du dich also fiebrig fühlst, deutet das eher auf Corona hin als auf eine Allergie. In dem Fall solltest du also besser deine Ärztin oder deinen Arzt anrufen.
Läuft deine Nase?
„Allergien wirken sich auf die oberen Atemwege aus und COVID-19 ist ein Problem der unteren Atemwege“, erklärt Dr. Hildreth. Das bedeutet, Allergiesymptome betreffen meist Bereiche oberhalb des Kinns – deine Augen können jucken oder wässrig sein, deine Nase kann laufen und dein Rachen kratzen. COVID-19 äußert sich dagegen durch einen tiefsitzenden Husten und in ernsteren Fällen durch Atembeschwerden, so Dr. Hildreth. Außerdem kann das Virus zu einem vorübergehenden Verlust des Geschmacks- oder Geruchssinnes führen. Dazu kommt, dass es „eine größere Studie gibt, die in China durchgeführt wurde und die zeigt, ziemlich viele Menschen, die von der Krankheit betroffen waren, hatten Magen-Darm-Probleme“.
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Natürlich lernen wir praktisch täglich mehr über das Coronavirus, so dass es gut auch mildere Formen mit milderen Symptomen geben könnte – wie eben eine tropfende Nase. Deswegen sollest du dir außerdem folgende Frage stellen:
Hattest du schon mal eine Allergie?
„Menschen, die schon länger unter Allergien leiden stellen oft ein Muster fest, das sich jedes Jahr wiederholt“, sagt Dr. Hildreth. „Wenn sich die Symptome dieses Jahr also anders anfühlen als sonst, könnte das ein Indiz dafür sein, dass du doch noch mal genauer hinschauen und gegebenenfalls einen Arzt oder eine Ärztin kontaktieren solltest.“ Letzteres solltest du auch machen, wenn die Allergietabletten oder das Spray, das du sonst verwendest, jetzt nicht so gut zu wirken scheint wie in den vergangenen Jahren.
Was sagt dein Bauchgefühl?
Natürlich willst du nicht die Zeit deiner Ärztin oder deines Arztes verschwenden, denn sie oder er hat ohnehin gerade extrem viel zu tun. Aber du kennst deinen Körper am besten. Wenn dir dein Bauchgefühl sagt, dass es sich nicht wie eine normale Allergie anfühlt, sondern möglicherweise wirklich um Corona-Symptome, ruf sie oder ihn an. Je eher das Virus festgestellt wird, desto besser – für dich, aber auch für die Menschen um dich herum.
Hilfreiche Tipps sowie tagesaktuelle Informationen zum Thema Coranavirus findest du auf der Seite des Bundesministeriums für Gesundheit. Solltest du Angst haben, möglicherweise selbst betroffen zu sein, kannst du dich unter 116117 an den ärztlichen Bereitschaftsdienst wenden. Gehörlose und Hörgeschädigte können eine Mail an info.gehoerlos@bmg.bund.de schicken oder das Gebärdentelefon (Videotelefonie) via https://www.gebaerdentelefon.de/bmg/ verwenden.”