Direkt nach deiner Corona-Impfung bist du vermutlich in Feierlaune. Vielleicht hast du lange um einen Termin gekämpft oder konntest das Ganze wirklich erst so richtig glauben, als dir die Spritze im Arm steckte. Kein Wunder also, dass du diesen feierlichen Anlass jetzt ordentlich zelebrieren willst – vielleicht mit einem Impfpflaster-Selfie bei Instagram, oder einem schönen Glas Wein, oder einem besonders großzügig gerollten Joint. Aber ist es überhaupt sicher, Alkohol und/oder Gras zu konsumieren, nachdem du dich gerade hast impfen lassen?
Expert:innen zufolge gibt es kaum Studien zu einer eventuellen Wechselwirkung zwischen Marihuana und dem Impfstoff. Laut Dr. William Schaffner von der Vanderbilt University, der mit uns schon ausführlich über die Nebenwirkungen der Corona-Impfung gesprochen hat, gibt es da aber eigentlich keinen Grund zur Sorge. „Ich glaube nicht, dass sich [das Kiffen] irgendwie auf das Immunsystem auswirken könnte“, sagt Dr. Schaffner.
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Bei Alkohol ist das allerdings eine andere, etwas kompliziertere Sache, weil der sich sehr wohl auf dein Immunsystem auswirken kann. Daher empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation WHO schweren Trinker:innen, während der Pandemie wenn möglich ihren „Alkoholkonsum zu verringern“. Der Organisation zufolge gebe es nämlich eine Verbindung zwischen schwerem Alkoholkonsum und Lungenentzündungen sowie anderen Atembeschwerden, die eventuelle COVID-19-Komplikationen zusätzlich verschlimmern könnten.
Ein feierlicher Drink sollte allerdings nicht schaden. „Wenn sich dein Alkoholkonsum in moderaten Grenzen hält, ist es nicht riskant, rund um deine Impfung auf die Spritze anzustoßen“, sagte Ilhem Messaoudi, Direktor des Center for Virus Research an der University of California, gegenüber der New York Times. „Der Konsum großer Mengen Alkohol ist gefährlich, weil sein Einfluss auf alle biologischen Systeme – inklusive des Immunsystems – ernstzunehmende Schäden anrichten kann, die recht schnell eintreten.“
Expert:innen warnen außerdem davor, dass Alkohol mögliche Nebenwirkungen der Impfung zusätzlich verschlimmern könnte. „Zu diesen Nebenwirkungen gehören Muskelschmerzen und ein generelles Unwohlsein. Kommen dazu noch die Nebenwirkungen des Alkohols, fühlst du dich womöglich sogar noch schlechter“, meinte Dr. Tania Elliott von der NYU-Langone-Health-Klinik gegenüber Health. Und wie auch Dr. Schaffner anmerkt, bist du dir am nächsten Morgen womöglich nicht sicher, ob du nun verkatert bist oder unter den Impf-Nebenwirkungen leidest.
Weed hingegen könnte die Nebenwirkungen der Impfungen entweder verbessern oder verschlimmern. „Rein theoretisch ist es möglich, dass das Gras gegen die Schmerzen oder Übelkeit helfen könnte. Die allgemeine Schlappheit könnte es hingegen eher noch verstärken“, vermutet Dr. Zach Jenkins, Professor für Pharmazeutik an der Cedarville University gegenüber Refinery29. „Ich schätze, das hängt von der einzelnen Person ab.“
Am besten beraten bist du auf jeden Fall, wenn du dich beim Trinken und/oder Kiffen rund um deine Impfung ein wenig zurückhältst – insbesondere, wenn du auf frühere Impfungen schon mit starken Nebenwirkungen reagiert hast. Letztlich gilt aber auch hier, was du sonst im Umgang mit Gras und Alkohol berücksichtigen solltest: Sei dir deiner möglichen Reaktionen bewusst und höre auf deinen Körper.