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Was passierte, als ich meine Grenzen im Job missachtete

Foto: Nicolas Bloise.
Seit einigen Jahren wird immer häufiger über die Festlegung und Umsetzung persönlicher Grenzen gesprochen. Viele von uns wissen, dass wir unsere Grenzen in Bezug auf Zeit, Geld, (emotionale und körperliche) Verfügbarkeit, Respekt und Zustimmung festlegen müssen, aber wenn es darum geht, unsere Grenzen am Arbeitsplatz festzulegen, liegen die Dinge nicht so einfach.
In meinem Privatleben habe ich ein ausgeprägtes Gespür für meine eigenen Grenzen. Ich erkenne, was ich brauche und was mir nicht guttut, passe meine Pläne an und nehme mir eine Auszeit, wenn ich sie brauche. Doch wenn ich auf meine Karriere zurückblicke, gab es zahlreiche Situationen, bei denen ich meine eigenen Bedürfnisse und mein Wohlbefinden zugunsten eines beruflichen Projekts vernachlässigt habe. Ich habe bis zur Erschöpfung und darüber hinaus gearbeitet, weil ich das Team nicht im Stich lassen wollte. Ich habe mich von respektlosen Manager:innen und Kund:innen schikanieren lassen, weil ich dankbar für die „Chance“ war, und ich habe rund um die Uhr zu unmöglichen Zeiten gearbeitet, weil ich das Geld brauchte und nicht das Selbstvertrauen hatte, mich zu wehren.
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Jetzt beginne ich mich zu fragen, wie es aussehen könnte, wenn wir die Grenzen, die wir in unserem Privatleben setzen, auf das Arbeitsumfeld übertragen. Was können wir realistischerweise als Grenzverletzung am Arbeitsplatz bezeichnen, und wer kann es sich leisten, die Einhaltung seiner Grenzen zu verlangen? Um das herauszufinden, habe ich mit einer Reihe von Menschen gesprochen.
Schon früh in ihrer Karriere begann Amelia, eine Eventmanagerin, für eine angesehene Kunstorganisation zu arbeiten. Da sie sich einen Namen machen wollte, ging sie oft über ihre eigentliche Aufgabe hinaus. „Ich habe immer alle unmöglichen Fristen eingehalten. Ich habe jeden Tag bis spät in die Nacht gearbeitet, um Dinge schnell zu erledigen, damit mir niemand hinterherlaufen musste.“ Amelias harte Arbeit und ihre Entschlossenheit wurden durch das gefürchtete Impostersyndrom verstärkt, das dazu führte, dass sie sich selbst überforderte. „Ich wartete ständig darauf, entlarvt zu werden, und hatte das Gefühl, dass ich nur Sekunden davon entfernt war, dass die Leute herausfinden würden, dass jemand anderes meinen Job machen sollte. Ich beschloss, dass ich mich gegen das unvermeidliche ‚Erwischt-Werden‘ wehren konnte, indem ich doppelt so hart arbeitete wie alle anderen.“
Dieser Ansatz funktionierte eine Zeit lang. Amelia wurde von ihren Vorgesetzten belohnt und gelobt, aber ihr Leben außerhalb der Arbeit litt darunter und bald zeigten sich erste Risse. Während der Pandemie verdreifachte sich Amelias ohnehin schon hohe Arbeitsbelastung, und die Dinge spitzten sich unweigerlich zu, als sie ein schweres Burnout bekam. Kurzfristig zog sie sich zurück und bewertete die Situation. „Dieses hohe Arbeitstempo wurde von meinem Arbeitgeber nie ausdrücklich gefördert, aber in den wenigen Fällen, in denen ich nicht in der Lage war, meine Leistung zu erbringen – z. B. im Urlaub – wurde das Fehlen bemerkt und Fragen wurden gestellt.“ Sie merkt auch an, dass Hilfe nur in Krisensituationen angeboten wurde. „Wenn du ausbrennst, bieten die Unternehmen schnell Unterstützung an, die Personalabteilung wird eingeschaltet, um den Schaden zu begrenzen, und dein Unternehmen überhäuft dich mit Lob, aber in Wirklichkeit fühlen sich die leitenden Angestellten schuldig, weil sie dich überhaupt in diese Lage gebracht haben, und wollen verzweifelt eine potenzielle Schuld vertuschen.“
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Amelia hat Techniken gelernt, die ihr geholfen haben, ausgeglichener zu sein. „Zu den Werkzeugen, die ich jetzt benutze, gehören Atemtechniken, Klopfen, Therapie und Führungscoaching. Letztendlich habe ich damit gedroht, zu kündigen, wenn ich nicht die Unterstützung bekomme, die ich brauche.“ Sie fährt fort, dass Grenzen zu setzen in direktem Widerspruch zu dem steht, was vielen von uns von klein auf beigebracht wird: den Leuten zu gefallen. „Von klein auf wird uns meist beigebracht, unsere intuitiven Gefühle zu ignorieren, wenn es um unsere eigenen Bedürfnisse geht. Um das Gleichgewicht zu halten, braucht es höchstes Selbstvertrauen und eine tiefe Verbindung zu sich selbst.“
Von einem evolutionsbiologischen Standpunkt aus betrachtet, geht die People-Pleasing auf das Leben in einem Stamm zurück. Um zu überleben, mussten wir alle von der Gruppe akzeptiert werden. Problematische Mitglieder des Stammes wurden möglicherweise ausgestoßen und hatten weniger Chancen, allein zu überleben. Diese Rudelmentalität findet sich auch am Arbeitsplatz wieder, wo wir das Beste für die Gruppe tun und unseren Platz in der Hierarchie sichern wollen. Aber es geht noch etwas anderes vor sich. People-pleasing ist ein sehr geschlechtsspezifisches Problem: Frauen werden auf gewisse Weise als aggressiv und schwierig angesehen, während Männer das nicht sind, wenn wir Autoritäten herausfordern oder etwas infrage stellen, das wir für falsch halten.

Wenn du ausbrennst, bieten die Unternehmen schnell Unterstützung an … aber in Wirklichkeit fühlen sich die leitenden Angestellten schuldig, weil sie dich überhaupt in diese Lage gebracht haben.

Amelia, Eventmanagerin
Laura hat das in ihrer Rolle als Dozentin an einer Londoner Kunsthochschule am eigenen Leib erfahren. Mit einer Arbeitsbelastung, die sie von Anfang an überforderte, und in einer Kultur, die unstrukturiert und ohne jegliche Grenzen war, versuchte Laura, für sich selbst einige Grundregeln aufzustellen. „Ich schickte eine E-Mail, in der ich erklärte, dass ich einige Grenzen setzen müsse, da die Dinge für mich nicht mehr funktionieren würden. Eine Mitarbeiterin nahm das persönlich und hörte auf, mit mir zu sprechen. Danach wurde es noch schwieriger, irgendetwas zu erreichen.“ Als Folge der Geschehnisse auf der Arbeit litt Laura unter lähmender Migräne und landete mit stressbedingten Gesundheitsproblemen in der Notaufnahme. „Ich war erschöpft und deprimiert und habe schließlich gekündigt. Ich hatte das Gefühl, dass das meine einzige Option war. Ich glaube, dass meine Erfahrung absolut geschlechtsspezifisch war. Mir wurde gesagt, ich sei einschüchternd und emotional. Ich war in einem Team von Männern mittleren Alters, die schon seit Jahren zusammenarbeiteten. Sie taten Dinge auf eine Art und Weise, die für sie funktionierte. Leider funktionierte das für alle anderen nicht.“
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Laura arbeitet jetzt in einem gesünderen Umfeld, wo sie das Gefühl hat, dass sie ihre Grenzen durchsetzen kann, aber ihre Erfahrung hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. „Ich glaube, wenn man in einer toxischen Kultur arbeitet, wird auch Opfer von Gaslighting. Du bekommst das Gefühl, dass es unangemessen ist, nach den wesentlichen Dingen zu fragen. Ich bin froh, dass ich ausgestiegen bin, bevor ich mich selbst zu einem Nichts gemacht habe, aber ich fange gerade erst wieder an, an mich zu glauben.“
Was ist mit den Menschen, die es sich nicht leisten können, wegzugehen? Die es sich nicht leisten können, ihre Grenzen an einem problematischen oder nicht förderlichen Arbeitsplatz durchzusetzen, an dem Profit wichtiger ist als Menschen? Und was ist, wenn du deinen Job nicht aufgeben willst, sondern dir nur ein harmonischeres Arbeitsumfeld wünschst?
Kara, 33, aus Birmingham, arbeitet in der Personalabteilung einer internationalen Bank und ist täglich mit diesen Problemen konfrontiert. „Manche Unternehmen wollen, dass sich alle anpassen und sind nicht bereit, sich zu ändern – sie wollen ein einheitliches Verhalten, aber das ist nicht realistisch. Wenn das bei dir der Fall ist, würde ich mir deine Möglichkeiten ansehen. Auf welche anderen Stellen könntest du dich bewerben und unterstützen diese anderen Unternehmen ihre Mitarbeiter:innen besser? Gibt es eine Gewerkschaft, der du beitreten kannst, um einige der Probleme zu lösen, mit denen du zu kämpfen hast, oder kannst du das Problem mit der Personalabteilung besprechen? Auf persönlicher Ebene solltest du dich auf das konzentrieren, was du kontrollieren kannst: Deine Gedanken und Handlungen und wie du auf die Situation reagierst. Das ist keine langfristige Lösung, aber wenn du dich auf das konzentrierst, was du kontrollieren kannst, bekommst du ein gewisses Maß an Selbstbestimmung zurück.“
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Die Arbeitswelt im Westen wurde traditionell von Männern für Männer gestaltet. Selbst im Jahr 2022, in dem es mehr weibliche Gründerinnen und Führungskräfte, ein breiteres Verständnis für die Funktionsweise verschiedener Persönlichkeitstypen und flexible hybride Arbeitsformen gibt, herrschen noch immer patriarchalische Hierarchien und Erfolgsvorstellungen vor, die viele abschrecken. Stephanie ist eine Designerin und Art Directorin, bei der 2020 Autismus diagnostiziert wurde. Sie fand es schon immer schwierig, sich in der Arbeitswelt zurechtzufinden, wie sie erklärt: „Sich an einem Arbeitsplatz zurechtzufinden, der nicht für dich gemacht ist, ist eigentlich eine Art Marathon. Du bist ständig einem hohen Stresslevel ausgesetzt. In den letzten 26 Jahren habe ich jeden Tag meine Grenzen überschritten, weil ich mich an anderen Menschen orientierte und nicht verstand, wie anders ich war.“

Von einem evolutionsbiologischen Standpunkt aus betrachtet, geht die People-Pleasing auf das Leben in einem Stamm zurück. Diese Rudelmentalität findet sich auch am Arbeitsplatz wieder.

Die Diagnose Autismus hat es Stephanie ermöglicht, Grenzen zu definieren, die für sie funktionieren, und diese ihrem Arbeitgeber mitzuteilen. Sie sagt, dass Unternehmen und Organisationen den persönlichen Grenzen ihrer Mitarbeitenden gegenüber aufgeschlossen sein und Raum für Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen schaffen sollten. „Wenn dir jemand sagt, was er:sie braucht, vergleiche ihn nicht mit dir selbst. Versuche nicht, Menschen als schwach zu beurteilen. Es erfordert viel Mut, das mitzuteilen, also nimm es ernst.“
In meinem neuen Buch Watching Women & Girls (9,59, € via Thalia) gibt es eine Geschichte, in der es darum geht, wie eine junge Frau sich selbst überfordert und am Arbeitsplatz ausgebeutet wird. Es war mir wichtig, dieses Thema anzusprechen, nachdem ich es selbst erlebt hatte und es immer wieder an verschiedenen Arbeitsplätzen beobachten konnte. Dieser Wunsch, sich zu beweisen, ohne zu wissen, was gesund ist, wird manchmal von Unternehmen und Führungskräften missbraucht. Das ist ein Problem, das Georgia Wagstaff bei der internationalen Sportmarke, für die sie arbeitet, mit Leidenschaft anspricht. „Ich habe das Gefühl, dass es meine Aufgabe ist, mein jüngeres Team zu schützen. Ich verhandle mit ihnen und respektiere ihre regulären Arbeitszeiten. Bevor ich sie mit neuen Aufgaben betraue, erkundige ich mich immer nach ihren Fähigkeiten, und wir haben regelmäßige Wellness-Check-ups. Ich finde es wichtig, ein sicheres und offenes Umfeld zu schaffen, in dem sie um Unterstützung bitten können.“ Georgia glaubt, dass sich dieser Ansatz im gesamten Unternehmen durchsetzt. „Ich sehe, dass die Unternehmen versuchen, dies zu einem Standard zu machen. Die Zeiten ändern sich und formale Ansätze werden weithin integriert.“
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Grenzen am Arbeitsplatz sind ein so umstrittenes Thema, dass die Erledigung der Arbeit, für die du angestellt wurdest, innerhalb der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit – und nicht darüber hinaus – kürzlich als „Quiet Quitting“ (stilles Kündigen) bezeichnet wurde, was im Internet eine Menge kapitalistisches Gezeter ausgelöst hat (Das ist hier ist ein guter Konter). Für manche Menschen ist es sicherlich schwierig zu entscheiden, was in einem Arbeitsumfeld als Grenzüberschreitung gilt, denn du wirst dafür bezahlt, dort zu sein.
Zurück zu Kara aus der Personalabteilung. „Persönliche Grenzen am Arbeitsplatz sind schwierig, denn was für die eine Person zu weit geht, wird von einer anderen Person vielleicht nicht als Grenze angesehen. Oft fällt es Berufsanfänger:innen schwer, sich und ihre Bedürfnisse durchzusetzen, weil sie sich in eine etablierte Struktur oder Kultur einfügen müssen. Das kann auch für Schwarze Menschen besonders schwierig sein, die sich als Minderheit im Unternehmen wahrnehmen oder tatsächlich sind. Ich würde allen, die sich in dieser Situation befinden, raten, die drei wichtigsten Prioritäten herauszufinden, die sie brauchen, um sich in ihrem Arbeitsumfeld wohlzufühlen. Das kann die Begrenzung von beruflichen Aktivitäten außerhalb der Bürozeiten sein, Probleme mit Überstunden, die Arbeitsbelastung oder das Einteilen von Zeit in den eigenen Zeitplan. Deine Teamleitung sollte diese Punkte zur Priorität machen. Das kann sich unangenehm anfühlen, wenn das dein erster Karriereschritt ist, aber wenn du diese Maßnahmen frühzeitig einführst, wird dir das später helfen.“
Als Freiberufler ohne die Struktur einer Organisation zu arbeiten, kann bedeuten, dass die Grenzen fließend sind, um sich an einen ständig wechselnden Zeitplan anzupassen. Leanne Cloudsdale, eine Autorin und Kommunikationsberaterin, kann das bestätigen. „Freiberufler sind ein Satellitendienst. Eine Stimme am Telefon. Ein Gesicht im Quadrat eines Zooms oder – noch schlimmer – nur eine E-Mail. Uns fehlt es an ‚Präsenz‘, was manchmal bedeutet, dass das, was wir sagen, kein Gewicht hat, besonders wenn es um Stunden oder Geld geht.“ Dieses Gefühl kann sich noch verschlimmern, wenn du für eine:n Neukund:in arbeitest, mit dem du gerne wieder zusammenarbeiten würdest, sodass alle Grenzen zum Fenster hinausgeworfen werden, um „gute Arbeit zu leisten“.
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Persönliche Grenzen am Arbeitsplatz sind schwierig, denn was für die eine Person zu weit geht, wird von einer anderen Person vielleicht nicht als Grenze angesehen.

kara, Personalerin
Nachdem ich selbst die Erfahrung gemacht habe, dass meine Grenzen überschritten wurden und ich frustriert war, weil ich mich nicht durchgesetzt hatte, bin ich viel bewusster geworden, was ich in einem Arbeitsumfeld akzeptiere und was nicht. Das kann anstrengend sein, aber mit der Zeit setzt das Muskelgedächtnis ein und die red flags, die dich vor respektlosem Verhalten, unrealistischen Fristen oder Erwartungen warnen, wehen von selbst schneller. In einer Zeit, in der wir rund um die Uhr Zugang zueinander haben, hat Georgia einige hilfreiche Beispiele für ihre eigenen Grenzen am Arbeitsplatz. „Ich habe ein Arbeitstelefon und ein Privattelefon und nehme mein Arbeitstelefon abends und am Wochenende nur nach vorheriger Absprache mit, weil wir uns in einer Anlaufphase befinden. Außerhalb der Bürozeiten bin ich nur in extremen Notfällen für die Arbeit verfügbar. In meiner mehr als 10-jährigen Karriere gab es zwei Vorfälle, die ich als echte Notfälle bezeichnen würde. Jeden Tag nehme ich mir eine Stunde Mittagspause, antworte erst, wenn ich kann, und entschuldige mich nicht für eine verspätete Mail, wenn ich vorher einfach keine Zeit hatte, zu antworten.“
Persönliche Grenzen bei der Arbeit zu setzen, kann sich kontraintuitiv anfühlen, weil man uns eingeredet hat, dass harte Arbeit und das Überschreiten unserer Grenzen der Weg zum Erfolg ist. Sich dagegen zu wehren, kann sich manchmal wie Selbstsabotage anfühlen. Selbst wenn Beyoncé uns dazu auffordert, unsere Jobs zu kündigen, wenn es darum geht, ein „soft life“ zu kultivieren, und wenn es um die viel diskutierte Kündigungswelle geht, stellen wir als Gesellschaft materiellen und finanziellen Erfolg immer noch über alles andere. Vor ein paar Jahren wurde mir klar, dass berufliche Auszeichnungen nichts bedeuten, wenn du dafür dein Leben oder deine Gesundheit geopfert hast. Nichts ist das wert. Wir sind dazu erzogen worden, uns anzupassen und nicht aus der Reihe zu tanzen, aber der Erhalt deiner Energie und deines Selbstwerts muss nicht auf Kosten anderer gehen. Letztendlich kommt es auf den Wert an. Wie viel sind wir uns selbst wert? Wie viel ist unsere Zeit wert? Und was wertschätzen unsere Arbeitgeber und Kund:innen? Wie Kara betont: „Unternehmen wollen keine talentierten Leute verlieren – das ist teuer und sehr unangenehm. Du hast mehr Macht, als du vielleicht glaubst. Nutze sie, um festzulegen, was du brauchst.“
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Die Frage nach den Grenzen geht auch über das hinaus, was für jede:n Einzelne:n akzeptabel ist. Der unkontrollierte Kapitalismus hat das Ideal eines guten Lebens über Jahre hinweg untergraben, gefördert durch die gnadenlose Politik seelenloser Regierungen. Uns wurde eingeredet, dass wir uns für unsere Arbeit aufopfern sollten, obwohl wir eigentlich ein erfülltes Leben verdienen, in dem die Arbeit nur ein Aspekt ist und nicht das, worauf wir uns konzentrieren, bis wir ausgebrannt sind. Diese Besessenheit von harter Arbeit unter allen erdenklichen Umständen basiert auf einer hyperprotestantischen Arbeitsethik, gepaart mit zügellosen kapitalistischen Idealen, die niemandem außer den Leuten an der Spitze dienen. Aber so muss es nicht sein. Gemeinsam haben wir, die Arbeitnehmer:innen, die Macht. Wir sind stärker, wenn wir uns zusammenschließen, um bessere Löhne und Arbeitsbedingungen zu fordern. Wenn wir für uns selbst definieren, wo unsere Grenzen liegen.
Die Realität ist, dass wir uns nicht vor Unannehmlichkeiten schützen können. Irgendwann werden wir an unsere Grenzen stoßen. Manchmal stellen unsere Arbeitgeber oder Kund:innen unser persönliches Wohlergehen nicht an die erste Stelle. Aber wenn wir gesunde berufliche Grenzen festlegen, sie klar und ehrlich kommunizieren und unsere Teams dabei unterstützen, dasselbe zu tun, dann können wir ein sichereres und ausgewogeneres Arbeitsumfeld für uns und unsere Kolleg:innen schaffen.
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