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5 Tipps, mit denen du endlich deine Finanzen unter Kontrolle bringst

Foto: Naohmi Monroe.
Wir alle wissen, dass es wichtig ist, die Kontrolle über unser Geld zu behalten, um entspannt und selbstbewusst unser Leben führen zu können. Und trotzdem lassen so viele von uns ihre eigenen Finanzen im Chaos versinken. Das ist natürlich verständlich – immerhin ist es angesichts der Inflation und gestiegener Lebenshaltungskosten ganz normal, sich auch mal hilflos und überfordert zu fühlen. Wenn sich kaum noch jemand ein eigenes Haus leisten kann oder das Gehalt gerade so für die Basics reicht, kann schnell der Eindruck entstehen, dass selbst ein gutes Händchen für die eigenen Finanzen nicht ausreicht, um gegen die systembedingten Probleme unserer Gesellschaft anzukommen.
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Mein Motto war allerdings schon immer: „Reg dich nicht auf, sondern informier dich.“ Wenn du nämlich verstehst und lernst, was du selbst sehr wohl kontrollieren kannst, kannst du deine Situation auf eigene Faust positiv beeinflussen. Das bemerken immer mehr Leute – und genau deswegen sind TikTok, Instagram und Co. voller Trends wie „Loud Budgeting“ (wobei du anderen erzählst, wie viel Geld du wofür ausgeben möchtest) oder die „No-Spend Challenge“ (bei der du gar kein Geld ausgibst).
Challenges sind meist aber ziemlich kurzlebig. Um deine eigenen Finanzen besser unter Kontrolle zu bringen, habe ich dir deswegen hier fünf Schritte zusammengestellt, mit denen du in den kommenden Wochen lernst, dein Geld zu managen – und zwar langfristig.

Lerne, dir ein Budget zu erstellen

Der Begriff „Budget“ kann erstmal einschüchternd klingen. Prinzipiell geht es dabei aber nur darum, dir selbst darüber bewusst zu sein, was du monatlich einnimmst und ausgibst, um informierte Entscheidungen treffen zu können. Wie du das machst? Mit LOAD:
1. Look: Schau dir deine finanziellen Daten an – wie deine Gehaltsabrechnung, deinen Kontoauszug, Rechnungen, und so weiter –, und sammle sie alle an einem Ort.
2. Organize: Erstelle dir eine Übersicht über dein monatliches Einkommen, regelmäßige Zahlungen und nichtessenzielle Ausgaben (die du in verschiedene Kategorien einteilen kannst) und rechne alles zusammen.
3. Assess: Überlege dir, wo du zu viel Geld ausgibst (falls du zu viel ausgibst).
4. Decide: Triff realistische Entscheidungen dazu, wie du in Zukunft weniger Geld ausgeben kannst, und schaffe dir finanziellen Freiraum fürs Sparen.
Ich komme gleich noch zu anspruchsvolleren Budget-Tools, mit denen du diesen Prozess ergänzen kannst. Im ersten Monat hilft es dir aber schon, ein ganz simples Budget aufzustellen, indem du dir einfach deine Kontoauszüge anschaust und dir jede Woche deine drei größten Ausgabekategorien notierst (von regelmäßigen, lebenswichtigen Ausgaben mal ganz abgesehen).
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Klingt gar nicht so kompliziert, oder? Und vielleicht zögerst du trotzdem davor, dir deinen Kontoauszug mal genau anzusehen. Aber… wieso eigentlich? Das liegt daran, dass dich das erstens dazu zwingt, dich mit unseren Geldgewohnheiten auseinanderzusetzen – was unangenehm sein kann. Zweitens musst du dir daraufhin eingestehen, worüber du in finanzieller Hinsicht leider keine Kontrolle hast, wie zum Beispiel über die Höhe deiner Miete oder deines Gehalts.
Dennoch ist es wichtig, dich diesem unangenehmen Gefühl zu stellen, indem du dir sagst, dass der erste Schritt immer der schwerste ist; ist er getan, wird es nur noch leichter. Je mehr du dich nämlich mit deinen Geldgewohnheiten auseinandersetzt (und dabei dir selbst gegenüber verständnisvoll bleibst), desto mehr lernst du dazu, und desto besser werden deine Entscheidungen – und du hast dadurch mehr Geld zur freien Verfügung.
Gleichzeitig solltest du solche Überlegungen immer nur dann angehen, wenn du gerade nicht abgelenkt oder müde bist. Für mich persönlich eignet sich dazu am besten der Samstagmorgen. Ich habe frei, fühle mich erfrischt und bereit fürs Wochenende – und bin demnach sehr motiviert, das Budget schnell zu erledigen.

Überlege dir, was deine Ausgaben-Trigger sind

Einen besseren Überblick über deine Ausgabengewohnheiten verschaffst du dir, indem du eine Woche lang ein Ausgabentagebuch führst, in das du nicht nur einträgst, was du kaufst, sondern auch, warum. Online gibt es dafür jede Menge Vorlagen; du kannst aber auch einfach ein Notizbuch oder die Notizen-App auf deinem Handy benutzen.
Fange damit an, dir deine persönlichen Trigger zu überlegen, die dich dazu bringen, Geld auszugeben. Die meisten dieser Trigger fallen in eine oder mehrere der folgenden Kategorien:
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1. Gehaltsauszahlung: Du gibst Geld aus, weil du gerade neues Gehalt bekommen und das Gefühl hast, „reicher“ zu sein als sonst
2. Schnäppchen: Du gibst Geld aus, weil du irgendwo ein Schnäppchen entdeckt hast, dem du nicht widerstehen kannst
3. Gelegenheit: Du gibst Geld aus, weil sich dazu einfach die Gelegenheit ergibt (zum Beispiel, weil du eine Benachrichtigung von einer Shopping-App auf deinem Handy bekommst oder weil du in deiner Mittagspause an einem Geschäft vorbeikommst)
4. Schlechte Laune: Du gibst Geld aus, um dich nach einem schlechten Tag oder Erlebnis aufzumuntern, oder als Reaktion auf chronische oder akute Probleme mit deiner mentalen Gesundheit. In diesem Fall wende dich bitte auch an deine Ärzt:innen
5. FOMO: Du gibst Geld aus, um mit deinen Freund:innen, Verwandten, Bekannten oder Influencer:innen „mithalten“ zu können, aus Angst, etwas zu verpassen
6. Bequemlichkeit: Du gibst Geld für etwas aus, das du gerade schnell brauchtest
Deine Trigger zu identifizieren, kann dir dabei helfen, gegen sie anzugehen – zum Beispiel, indem du bestimmte Influencer:innen aus deinem Feed entfernst oder dich von Shopping-Newslettern abmeldest. Ein neues Hobby (vor allem ein kreatives) ist nicht immer kostenlos, kann dir aber langfristig Geld sparen, weil es deine Zeit einnimmt, die du ansonsten vielleicht mit Shopping verbracht hättest. Gleichzeitig erfüllt es emotionale Bedürfnisse, die du vorher mit Geldausgeben zu befriedigen versucht hast. Ich zum Beispiel gehe jede Woche zu einem Kunst-Kurs, und obwohl der Geld kostet, habe ich festgestellt, dass ich dadurch mehr Zeit mit Malen und weniger Zeit in Bars verbringe – ein doppelter Gewinn für meine Finanzen und meine Gesundheit.
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Finde das richtige Budget-Tool für dich

Ein Budget hängt von zwei Komponenten ab: dem Tool, und der Strategie. Tools sind Werkzeuge, die dir erlauben, dein Budget zu führen, und die Strategien helfen dir dabei, es zu managen.
Bleiben wir erstmal bei den Werkzeugen, mit deren Hilfe du deine finanziellen Daten sammelst und organisierst. Es gibt inzwischen ganz viele Budget-Tools, die entweder in die Kategorie „manuell“ oder „automatisch“ fallen. 
1. Stift und Papier
2. Budget-Template zum Runterladen 
3. interaktives Budget-Tool
4. Banking-App mit eingebautem Budget-Tool
5. Budget-App oder Chatbot mit Verbindung zu deinem Bankkonto
Die Stift-und-Papier-Technik lässt dich deine Ausgabenkategorien an dich persönlich anpassen (wenn du dir also eine Kategorie für Luxus-Skincare einrichten willst, kannst du das demnach tun). Einige Leute empfinden es auch als sehr hilfreich, ihr Budget von Hand zu führen, weil sie die Informationen im Kopf dadurch besser verarbeiten können – und motivierter sind, ihr Verhalten anzupassen. Der Nachteil davon ist der, dass diese Strategie ziemlich zeitintensiv ist. Immerhin erstellst du das Budget dann jeden Monat neu und musst alles selbst zusammenrechnen.
Ein Budget-Template, wie du es zum Beispiel in Microsoft Excel findest, hat den Vorteil, dass es dir bereits Kategorien vorschlägt. Manche Templates können aber ganz schön kompliziert sein (vor allem, wenn du kein Tabellen-Profi bist), und auch hier musst du noch selbst rechnen. Interaktive Budget-Tools hingegen nehmen dir einen Teil der Arbeit ab, doch auch hier musst du ihnen sämtliche Informationen selbst liefern, damit du einen genauen Überblick über deine tatsächlichen Finanzen bekommst.
Es gibt aber auch Online-Banking-Apps mit eingebauten Budget-Funktionen, die deine Ausgaben von allein kategorisieren und dir hilfreiche Daten liefern (zum Beispiel in Form eines Tortendiagramms). Wenn dein Online-Banking über keine solche Funktion verfügt, gibt es dazu auch Apps, die sich mit deinem Bankkonto verbinden lassen und deine Ausgaben für dich analysieren. Das erspart dir die Mühe, alle Ausgaben und Einnahmen selbst zusammensammeln zu müssen, und du musst nichts von Hand eingeben oder ausrechnen. Obwohl dir diese Tools aber demnach viel Zeit sparen können, sind sie kein Ersatz für ein aktives Auseinandersetzen mit deinen Finanzen. Damit ist es nämlich nur zu leicht, alles ganz oberflächlich zu betrachten. Du solltest dir daher auch die Mühe machen, dir die Daten und Statistiken, die die Apps für dich erstellen, mal genauer anzusehen.
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Versuch’s mit einer (neuen) Budget-Strategie

Wenn du bereits alles Obere ausprobiert hast und es dir dennoch weiterhin schwer fällt, deine Finanzen im Blick zu behalten, hast du noch zahlreiche weitere Strategien zur Auswahl. Das hier sind einige der beliebtesten:
Die 50/30/20-Regel: Um deine Finanzen unter Kontrolle zu behalten, kannst du dieser Regel folgen. Dabei fließen 50 Prozent deines Einkommens in wichtige Rechnungen (inklusive der Abzahlung von Schulden oder Krediten), 30 Prozent in „Spaß“ und 20 in dein Sparkonto. Die jeweiligen Prozentsätze lassen sich auch anpassen – zum Beispiel zu 60/30/10 –, um deiner Situation oder deinen Zielen zu entsprechen.
Zahle dir selbst einen Lohn: Das machst du, indem du ein zweites Bankkonto eröffnest. Auf ein Konto fließt dein Gehalt, und damit zahlst du deine wichtigen Rechnungen und Kredite ab. Einen festen Betrag überweist du dann auf ein zweites Konto, für deine alltäglichen Ausgaben. Manche Banken ermöglichen diese Teilung auch innerhalb eines einzelnen Kontos.
Ein Null-Basis-Budget: Dabei verteilst du jeden Cent deines monatlichen Einkommens auf deine verschiedenen Finanzkategorien und priorisierst natürlich wichtige Rechnungen und Schulden-/Kreditzahlungen.
Ein Bargeld-Budget: Entweder hebst du Bargeld ab und verteilst es auf verschiedene Briefumschläge, die du jeweils verschiedenen Ausgabenkategorien zuordnest, oder du rechnest aus, wie viel du jeden Tag ausgeben willst, und hebst dir entsprechend viel Geld ab. Dann kannst du deine Kredit- oder EC-Karte nämlich zu Hause lassen, und kannst nur so viel ausgeben, wie du in bar dabei hast.

Finanzieller Frühjahrsputz

Glaub mir: Es dauert nicht lange, bis du motiviert bist, die neuerlangte Kontrolle über deine Finanzen auch langfristig zu bewahren. Damit das wirklich klappt, empfehle ich eine Art finanziellen Frühjahrsputz:
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Schau dir deine regelmäßigen Zahlungen an. Geh deine ganzen Abonnements und Mitgliedschaften durch, sowohl monatliche als auch jährliche Zahlungen. Beende alles, was du nicht mehr brauchst oder willst, und nimm dir für die Zukunft eine „1 raus, 1 rein“-Regel vor: Wenn du ein neues Abo abschließt, muss ein altes weichen.
Überlege, die Bank zu wechseln. Wenn du nicht total zufrieden mit deinem jetzigen Bankanbieter bist, schau dir mal andere Banken an – vielleicht haben sie bessere Budget-Tools, einen besseren Kundenservice oder bieten Prämienzahlungen, Cashback oder besonders gute Zinsen an. Ein Bankwechsel ist außerdem leichter, als du denkst. Die meisten Banken bieten nämlich einen Kontowechsel-Service an, mit dessen Hilfe alle aus- und eingehenden Zahlungen innerhalb weniger Tage übertragen sind.
Plane deine Vertragszahlungen im Voraus. Schreib dir auf, wann deine derzeitigen Verträge auslaufen – wie zum Beispiel für dein Internet, Versicherungen, dein Handy, und so weiter. Notiere sie dir im Kalender und sieh dich ein paar Wochen (oder Monate, je nach Kündigungsfrist) im Voraus nach besseren Angeboten um.
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