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Wie sich Alkohol auf dein Sexleben auswirkt

Stell dir mal folgende Situation vor: Du bist zu einem Date in einer Bar, hast schon mehrere Drinks intus und fühlst dich aufgedrehter als sonst. Irgendwo zwischen deinem dritten Cocktail und diesem Cardi-B-Song, den du so liebst, hast du eine Entscheidung gefällt: Yup, dein Date kommt definitiv nachher mit zu dir.
Kaum fällt deine Haustür hinter euch ins Schloss, könnt ihr es beide kaum noch erwarten. Leider ist dein Körper aber nicht so enthusiastisch bei der Sache wie dein Gehirn: Du willst zwar Sex – aber egal, wie angestrengt du an dir rumreibst (oder an dir rumrubbeln lässt), scheint dein Körper nicht so Bock zu haben. Stattdessen bist du durchgehend so kurz vorm Orgasmus
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Der Alkohol hat zwar deine Hemmungen gelöst, dir aber auch irgendwie den Wind aus den Segeln genommen. Das Ergebnis? Nicht ganz so befriedigend, wie du dir erhofft hattest.
Warum trinken wir also überhaupt, wenn wir feiern gehen, uns zu Dates treffen oder mit Freund:innen rumhängen? Welchen Einfluss hat Alkohol auf Sex, den Orgasmus und die Libido? Hier kommt nun alles, was wir darüber wissen.

Alkohol ist eine Art soziales Schmiermittel

Obwohl sich Alkohol und Sex nicht immer so gut vertragen, kann der Alkohol sehr wohl dafür sorgen, dass im anderen gesellschaftlichen Kontext alles „flutscht“ – indem er die Spannung aus sozialen Situationen nimmt. Wenn du zum Beispiel versuchst, mit jemandem ins Gespräch zu kommen (oder zu flirten), können ein paar Drinks bewirken, dass sich das Ganze weniger unbeholfen anfühlt. „Alkohol kann insofern eine positive Wirkung haben, als dass er deine Verlegenheit reduziert und deine Hemmungen abschwächt“, sagt die Gynäkologin Dr. Felice Gersh
Deswegen fühlen wir uns nach ein paar Gläsern Wein oft eher sexy und „in Stimmung“: Unsere Nerven haben sich beruhigt, und wir fühlen uns befreiter. „Bei [Menschen mit Vagina] kann ein moderater Alkoholkonsum die Libido steigern und die Ängste oder Hemmungen rund um Sex senken“, ergänzt die Urologin Dr. Anika Ackerman.

Eine beschwipste Vagina ist eine trockene Vagina

Hast du schon mal von einer „Whiskey-Vagina“ gehört? Dieser charmante Begriff bezieht sich darauf, wenn du zu viel getrunken hast, mit jemandem rummachst und feststellt, dass deine Vagina nicht ganz bei der Sache ist. Dein betrunkenes Gehirn schreit vielleicht: „JA! ICH HAB VOLL BOCK!“, aber deine Vagina stellt sich quer.
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„Alkoholische Getränke können sich negativ auf die Entwicklung der Sexualgesundheit auswirken“, erklärt Gersh. „Es kann wichtige weibliche Sexualfunktionen – wie die Produktion vaginaler Feuchtigkeit – beeinträchtigen, indem es das autonome Nervensystem beeinflusst.“
Kurz gesagt: Alkohol kann dich dank seiner Wirkung auf das Nervensystem zwar beruhigen, dich aber aus demselben Grund auch austrocknen.

Alkohol kann dich vom Orgasmus abhalten

Trinken kann Spaß machen – der hört aber auf, wenn er dich vom Orgasmus stoppt. Alkohol reduziert nicht bloß nachweislich die natürliche vaginale Feuchtigkeitsproduktion, sondern kann auch bei Menschen mit Penis zu Erektionsproblemen führen und somit den Höhepunkt verhindern. „Alkohol kann die Impotenz steigern und somit die Fähigkeit zum Höhepunkt sowie dessen Intensität hemmen“, meint Gersh.
Auch das hängt wieder mit dem negativen Einfluss vom Alkohol aufs Nervensystem zusammen, das beim Orgasmus eine große Rolle spielt. Gersh zufolge kann der Orgasmus ohne ein normal funktionierendes Nervensystem sogar komplett ausbleiben.
Noch dazu gilt natürlich: Je betrunkener du bist, desto schwieriger fällt dir die Körperbeherrschung. „Wenn der Blutalkoholpegel steigt, leidet darunter automatisch die Koordination“, sagt Gersh. Das ist nicht sonderlich heiß, vor allem aber potenziell sogar gefährlich – insbesondere, wenn du zum ersten Mal mit jemandem intim wirst.

Alkohol verkompliziert die Frage nach dem Einverständnis

Ein weiterer wichtiger Faktor in dieser Situation ist das Einvernehmen. Wenn du betrunken bist, kannst du dein Einverständnis zum Sex womöglich nicht ausreichend kommunizieren. Vielleicht bist du sogar so betrunken, dass du dich am nächsten Tag gar nicht mehr daran erinnerst. Kurz gesagt: Vielleicht wolltest du gar keinen Sex, warst aber zu betrunken, um Nein zu sagen. Das ist eine ernste Situation, sollte aber unbedingt bedacht werden. Sex und Alkohol ist eine gefährliche Kombination, und Einverständnis sollte nie eine Option, sondern eine Pflicht sein.
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Die Dosis macht das Gift

Wenn du ein, zwei Gläser Wein trinken willst, ist das total okay und wird deinem Sexleben nicht schaden. Wenn du aber einen Shot nach dem anderen in dich reinkippst oder eine ganze Flasche Wein vernichtest, solltest du in deinem Sexleben (und deinem Leben generell) mit Konsequenzen rechnen. Also achte auf deinen Konsum und übertreib’s nicht. Wenn es dir schwer fällt, deinen Konsum zu kontrollieren, oder du prinzipiell zum Suchtverhalten neigst, ist es besser, womöglich ganz auf Alkohol zu verzichten.
Letztlich ist und bleibt Alkohol ein großer Bestandteil unseres gesellschaftlichen Systems. In Sachen Sex scheinen die negativen Nebenwirkungen aber zu überwiegen. Wenn du also heute Nacht Lust auf einen fantastischen Orgasmus hast, könnte es eine gute Idee sein, es mit dem Trinken nicht zu übertreiben. 
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