Willkommen bei Money Diaries! Ein Format, in dem wir das allgegenwärtige Tabu Geld angehen. Wir fragen echte Menschen, wie sie ihr hart verdientes Geld sieben Tage lang ausgeben – und verfolgen jeden Cent. Diese Woche: Eine 27-Jährige mit Eigentumswohnung in Berlin, die in der Kosmetikindustrie arbeitet und gerne in den Tag hinein lebt.
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Beruf: Country Manager DE
Branche: Kosmetikindustrie
Alter: 27
Ort: Berlin
Jahresgehalt (Brutto): 65.000 Euro
Monatliches Einkommen (Netto): 3.113,97 Euro
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Anzahl deiner Mitbewohner_innen: 0
Pronomen: sie/ihr
Ich bin 27 Jahre alt und lebe seit ca. acht Jahren in einer Eigentumswohnung in Berlin. Ich lebe in den Tag hinein und genieße jeden Moment. Glücklicherweise hatte ich noch nie einen Moment, in dem ich etwas nicht machen konnte, weil ich nicht genug Geld hatte – allerdings gehe ich auch recht verschwenderisch mit meinem Geld um. Ich habe vor Kurzem meinen Job als Country Managerin angefangen, was natürlich mit einer entsprechenden Gehaltserhöhung einherging. Ich bin Single und wohne alleine, daher mache ich recht viel mit Freunden, auch unter der Woche.
Monatliche Ausgaben
Wie viel Miete zahlst du monatlich?
Nichts, meine Eltern haben die Wohnung vor 8 Jahren gekauft und mir nach meinem Studium geschenkt. Ich zahle 395,72 € Hausgeld, was mir natürlich mit einem ganzen Haufen Geld für andere Dinge lässt.
Zahlst du einen monatlichen Kredit oder Ähnliches ab?
Nein.
Hast du etwas gespart, wenn ja, wie viel hast du auf der Seite liegen?
Ich habe ein Depot mit ca. 125.000 € von meine Großeltern geerbt und selbst ca. 25.000 € in Aktien, ETFs und Crypto investiert. In diese zahle ich min. 500 € im Monat und jegliche Bonis ein. Auf meinem Tagesgeldkonto habe ich ca. 7.000 € für Urlaube, Notfälle und natürlich das Leben.
Was gibst du noch an monatlichen Fixkosten aus?
Da ich relativ viel Sport mache, zahle ich 55 € für ClassPass und ca. 150 € für weitere Kurse wie Spinning Klassen und Co. Außerdem habe ich ein Deutschlandticket für 49 €, um mich in Berlin bewegen zu können. Für Netflix, Spotify und meinen Handyvertrag haben wir ein Familien-Abo, daher zahle ich nichts dafür und nur 7,99 € für Amazon Prime. Dazu kommen dann noch 9,99 € für die Dating-App Raya und nicht zu vergessen die 2,99 € für meinen iCloud Speicher (der natürlich auch schon voll ist).
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Legst du etwas für deine Rente zurück?
Nicht aktiv, ich investiere relativ viel, aber ich plane nicht das Geld für meine Rente aufzuheben, da ich nicht glaube, jemals in Rente zu gehen, sondern immer irgendwie weiter zu hustlen oder relativ früh zu sterben. Mag makaber sein, aber ich sehe mich nicht als Rentnerin. Vielleicht hab ich das von meinen Eltern, da sie auch Unternehmer sind und gefühlt immer arbeiten.
Hast du studiert? Wenn ja, wie hast du dich in der Zeit finanziert?
Ich habe in Berlin an einer privaten Hochschule studiert, was von meinen Eltern bezahlt wurde und ca. 350 € im Monat gekostet hat. Ich habe in der Wohnung meiner Eltern gewohnt, hatte daher keine Kosten und ein monatliches Taschengeld von 500 €. Meine kurze Karriere in einem Eiscafé wurde beendet, als die Wespen kamen. In den zwei Monaten habe ich ca. 450 € zusätzlich verdient.
Welche Rolle hat Geld in deiner Kindheit gespielt? Wurde in deiner Familie offen über Geld gesprochen?
Ich bin schon eher wohlhabender aufgewachsen, aber eine Rolle hat es eigentlich nie gespielt. Vermutlich, weil es immer da war. Allerdings kam die Firma meiner Eltern immer zuerst, was auch heißt, dass der Kindergeburtstag mal verschoben oder ein Urlaub kurzfristig abgebrochen wurde. Geld hat keine Rolle gespielt, aber was man für dieses Geld tun muss, schon.
Wann bist du zu Hause ausgezogen?
Ich bin mit 15 Jahren auf ein Internat gekommen und direkt von dort mit 19 nach Berlin zum Studieren gezogen. Hier habe ich ein halbes Jahr in einer Ferienwohnung von Freunden gewohnt und dann haben meine Eltern selbst Eigentum gekauft, was jetzt mir gehört.
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Bist du finanziell unabhängig? Und wenn ja, seit wann?
Ich denke schon. Natürlich habe ich einiges von meinen Eltern mitbekommen, aber meine laufenden Lebenskosten trage ich selbst, besonders, da ich in meinem jetzigen Job nicht schlecht verdiene. Richtig unabhängig bin ich seit ca. 4 Jahren, als ich mit meinem „Erwachsenenjob“ als Marketing Managerin angefangen habe.
Gibt es jemanden aus deiner Familie, der / die in irgendeiner Weise Geld für dich auslegt oder zurücklegt?
Ich weiß, dass meine Eltern eine Lebensversicherung für mich haben und diese mit 30 Jahren ausgezahlt wird. Wie viel das ist, weiß ich nicht.
Was war dein erster Job und wie hast du ihn bekommen?
Als Jugendliche habe ich oft im Büro meiner Eltern gearbeitet, hier habe ich Akten sortiert und Überweisungen gemacht. Auf dem Internat habe ich natürlich nicht gearbeitet, hab aber in den Sommerferien ab und zu gebabysittet.
Machst du dir aktuell Geldsorgen?
Nicht wirklich. Ich weiß, dass es immer einen Weg gibt, Geld zu verdienen. Selbst wenn ich meinen jetzigen Job verlieren würde, weiß ich, dass ich immer einen Neuen finden würde. Besonders, da ich mir für nichts zu schade bin.
Hast du etwas geerbt oder erzielst du passives Einkommen?
Wie bereits erwähnt, habe ich ein Depot von meinen Großeltern geerbt. Von meinen Eltern habe ich 1,33 Wohnungen geschenkt bekommen (0,33, da ich zwei Geschwister habe und uns eine Immobilie zusammengehört). Hier haben wir aber keine Mieteinnahmen. Bei manchen Aktien bekomme ich Ausschüttungen, allerdings keinen nennenswerten Betrag.
Montag
7:00: Ich starte meinen Tag gerne mit Sport, also war ich in meinem Lieblings-Spinning-Studio und habe dank des Rabatts einer Freundin nur 11,50 € für den Kurs bezahlt.
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9:00: Da ich remote arbeite, sitze ich heute in einem Café mit einem Iced Matcha Latte für 4,22 € und faste bis zum Mittagessen.
13:00: In dem Café gibt es zum Mittagessen ein Avocadobrot mit Feta sowie einen Flat White für 13,50 €.
16:00: Ich mache einen Standortwechsel, da ich mit einer Freundin verabredet bin und es sich nicht lohnt, nach Hause zu fahren. In dem nächsten Café bestelle ich einen Iced Americano für 3,50 €.
19:00: Meine Freundin und ich treffen uns ganz entspannt auf einen Aperol Spritz – dieser endet allerdings mit fünf Gläsern pro Person und einem Preis von 45 €.
Tagesfazit: 77,72 Euro
Dienstag
5:30: Ich wache mit leichten Kopfschmerzen auf, habe allerdings schon eine Yoga-Stunde für 12,50 € gebucht und mache mich auf den Weg dahin.
9:00: Heute arbeite ich von zu Hause und treffe mich mit einer Freundin zum Mittagessen. Der Plan ist, dass ich heute Abend ruhig mache, da ich am nächsten Tag wieder einen frühen Sportkurs gebucht habe.
13:00: Schnell zu Italiener zum Mittagessen. Ich nehme einen Salat Nizza und ein Wasser für 21 €.
16:00: Ich sehe, dass meine Lieblingsmarke Sale hat. Da muss ich zuschlagen. Fünf Minuten später kann ich ein pinkes Kleid für 180 € mein Eigen nennen.
19:00: Ein Freund schreibt mir, ob ich spontan Essen gehen will. Ich will. Ich esse einen Burrata-Salat und wir teilen uns eine Flasche Wein. Ich zahle 38 € für das Essen und 6,80 € für Tabak-Sticks.
Tagesfazit: 258,30 Euro
Mittwoch
7:00: Ich stehe auf einem Laufband in einer Bootcamp-Class für 25 € und stelle meine Entscheidungen des gestrigen Abends infrage. Fit bin ich noch nicht.
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9:00: Den Vormittag arbeite ich von zu Hause und esse zum Mittagessen Gemüsereste und eine Dose Tunfisch, die ich noch da habe.
12:30: Ich brauche noch einen Zug für morgen, da ich meine Familie besuchen möchte. Ich finde einen zum Sparpreis von nur 80 €.
18:00: Ich treffe mich mit ein paar Freunden in einem Biergarten. Ich habe einen Aperol Spritz, eine Brezel und ein Wasser für 18 €.
Tagesfazit: 123 Euro
Donnerstag
10:00: Ich sitze im Zug zu meinen Eltern und habe mich dazu entschlossen, bis abends zu fasten. Ein Bahnhofswasser für 4,50 € habe ich natürlich trotzdem noch gekauft, da ich meine Wasserflasche zu Hause vergessen habe.
18:00: Bei meinen Eltern gibt es Abend ein Fest in der Altstadt. Wir bestellen uns etwas zu Essen aus einem asiatischen Restaurant, für das ich nichts zahlen muss.
20:00: Ich kaufe zwei Flaschen Wein für insgesamt 40 € und eine Packung Tabaksticks für 6,80 €
Tagesfazit: 51,30 Euro
Freitag
7:00: Ich gehe eine Runde joggen und danach arbeite ich von meinen Eltern aus. Getränke sind hier natürlich gratis.
13:00: Mittags gehe ich mit meiner Schwester etwas Kleines essen. Für eine Pinsa, Wasser und einen Espresso zahle ich 24 €.
18:00: Ich treffe meine Schwester in ihrer Wohnung und wir trinken einen Aperitif, bevor es zum Familydinner geht. Für das Essen in einem griechischen Restaurant zahle ich nicht. Danach gehen meine Geschwister und ich noch etwas trinken, hier zahle ich 46 € für Wein und Shots.
Tagesfazit: 70 Euro
Samstag
11:00: Ich möchte mit einer Freundin nach London, daher buche ich einen Flug für 230 €. Ein Hotel brauchen wir nicht, da wir bei Freunden übernachten.
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13:00: Meiner Schwester und mir ist langweilig, daher fahren wir in ein Café und ich zahle für ein Wasser und einen Iced Latte 5,30 €.
17:00: Ich mache mich bereit für ein weiteres Altstadtfest, das ich mit meinen Geschwistern besuchen möchte. Auf dem Fest muss ich erstmal etwas essen. Ein Crêpe und eine Flasche Wein kosten mich 24 €. Etwas später kaufe ich noch eine weitere Flasche für 20 € und zahle für ein Taxi nach Hause 15 €.
Tagesfazit: 294,30 Euro
Sonntag
10:00: Nach einem langen Frühstück treffe ich mich mit meiner Schwester. Wir fahren erstmal in ein Café und holen uns einen Iced Latte für 4,50 €.
18:00: Der Tag war entspannt – wir haben die meiste Zeit am Pool gelegen. Abends kommen Freunde zum Grillen zu uns. Dafür wurde bereits von meiner Mutter eingekauft, was einen günstigen Tag für mich bedeutet.
Tagesfazit: 4,50 Euro
Zusammenfassung
Essen & Trinken / Gastronomie: 311,52 €
Entertainment: -
Kleidung & Kosmetik: 180 €
Transportkosten: 325 €
Weitere: 62,60 €
Kosten insgesamt: 879,12 €
Dein Fazit
Überrascht bin ich über die Ausgaben nicht. Ich bin von 500 bis 1.000 Euro ausgegangen und mit shoppen und gebuchten Flügen finde ich die Summe völlig in Ordnung. Natürlich sieht nicht jede Woche so bei mir aus und manchmal gebe ich auch wesentlich weniger aus. Ich würde sagen, die Balance macht es aus.