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Der Sommer könnte so schön sein, wenn da nicht diese nervigen Wespen wären, die einen so schamlos umschwirren. Sie klauen nicht nur das Essen, sie fliegen auch einfach gegen alles, was sich ihnen in den Weg stellt. Neulich ist mir eine Wespe mit voller Wucht ins Gesicht geflogen. Eine Freundin berichtete mir, dass sie nackig am Strand lag, als sich eine Wespe genau auf ihrer Brustwarze niederließ. Die Freundin dachte sich, joa gut, wird schon nix passieren, nech, als die kleine freche Wespe plötzlich wie in Zeitlupe ihre Mundwerkzeuge in ihrem Nippel vergrub und sich ein Stück davon abschneiden wollte. Wer schon mal gesehen hat, wie gewissenhaft eine Wespe ein Stück Aufschnitt zerteilt, kann sich ungefähr vorstellen, wie schmerzhaft das sein muss. In diesem Jahr gibt es sogar besonders viele Wespen, denn das Klima war perfekt für die gestreiften Insekten, da es sehr trocken und warm war – ideale Bedingungen also für die Aufzucht der neuen Wespengeneration. Die Frage, die sich viele genervte Menschen zur Zeit stellen, ist, ob man Wespen töten darf, wenn diese einen zum Beispiel in die Brust beißen.
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Wespen zu töten kann teuer werden

Wespen gehören zu den sogenannten Nützlingen und unterliegen daher dem Artenschutz. Ja, auch die gemeine Wespe und die deutsche Wespe, die sich so gerne Leckereien vom Kaffeetisch stibitzen. Wespen erfüllen wichtige Aufgaben in der Natur, denn genauso wie Bienen, die man übrigens auch nicht töten darf, bestäuben sie Blüten und verputzen Unmengen an Insekten, wie Fliegen, Mücken und helfen somit, Schädlinge einzudämmen. Das Töten der gemeinen Wespe und der deutschen Wespe kann bis zu 5.000 Euro kosten. Es gibt in Deutschland um die 10.000 Wespen­arten, einige davon sind sogar bedroht und stehen auf der roten Liste. Bedrohte Arten zu töten oder das Vernichten eines Wespennestes kann sogar noch teurer werden, hier werden bis zu 65.000 Euro fällig. Diese Strafen gelten nicht explizit für Wespen, sie gelten für alle Tiere, die unter Artenschutz oder Naturschutz stehen. Es ist bisher kein Fall bekannt, in dem eine Person vor Gericht gelandet ist, weil er*sie eine Wespe getötet hat, allerdings sollte man wirklich keine Fallen aufstellen, denn dann ist ein Bußgeld durchaus denkbar. Für Allergiker*innen sieht die Sache etwas anders aus, sie dürfen Wespen töten, um einem Stich zuvorzukommen.

Das Wespenjahr

Das Frühjahr war trocken und mild, ideale Vorraussetzungen für die Königin, die sich in dieser Zeit auf die Suche nach einem geeigneten Platz für ihr neues Nest macht und beginnt, die ersten Eier zu legen. In diesem Jahr ist das aufgrund der milden Temperaturen besonders früh passiert. Wespennester bestehen aus zerkleinerten Holzfasern und Wespenspeichel, die Wände sind dünn wie Papier und das Nest wird permanent erweitert. Aufgrund des milden Frühjahrs sind die Wespenvölker in diesem Jahr besonders groß. Die Larven werden mit eiweißhaltiger Nahrung gefüttert, deswegen gehen Wespen im Frühsommer so gerne auf Wurst und Fleisch. Die Königin und erwachsene Wespen hingegen fressen überwiegend Nektar. Im Spätsommer gehen die Wespen hauptsächlich auf zuckerhaltige Lebensmittel, da es dann kaum noch Larven gibt. Sie begeben sich jetzt hauptsächlich auf die Suche nach zuckerhaltigen Lebensmitteln und Getränken und können besonders am Kaffeetisch super nervig werden. Durch die anhaltende Dürre gibt es allerdings kaum Nahrung und Wasser, die Tiere müssen daher ihren Radius erweitern und sich den Menschen nähern, da es dort genügend Nahrung gibt. Die Nahrungsknappheit und der Überlebenskampf machen sie darüber hinaus auch noch aufdringlicher und aggressiver als gewöhnlich. Im Herbst stirbt die Königin und die Wespenstaaten lösen sich auf. Die Tiere streunen nun alleine durch die Gegend, bis die Arbeiter*innen bei Kälteeinbruch sterben. Nur die befruchteten Königinnen verstecken sich und überwintern in einer Winterstarre.
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Diese Tricks helfen wirklich gegen Wespen

Grundsätzlich ist davon abzuraten, nach den Tieren zu schlagen. Nicht nur, dass man die Tiere nicht töten darf, sie werden dadurch auch nur unnötig gereizt. Auch hektisches Herumfuchteln ist nicht ratsam. Normalerweise passiert nichts, wenn man kurz innehält und wartet, bis sich die Tiere von alleine verziehen, allerdings sind sie gerade tatsächlich sehr aufdringlich und setzen sich gerne auf die Haut und knabbern herum. Bitte trotzdem Ruhe bewahren und einfach langsam weggehen. Anpusten sollte man Wespen übrigens auch nicht, denn Kohlendioxid ist für sie ein Alarmsignal. Außerdem stehen sie auf intensive Gerüche wie Parfum und Pflegeprodukte und auch auf bunte Kleidung. Lebensmittel sollten im Freien grundsätzlich abgedeckt werden. Manche schwören darauf, etwas abseits einen Teller nur für Wespen herzurichten, damit diese nicht auf das eigene Essen gehen, das kann klappen, aber im Zweifel auch noch mehr Wespen anlocken. Wenn du Wespen Wasser geben willst, dann achte darauf, dass sie nicht ertrinken können. Hier eignet sich besondern ein flacher Teller auf den du etwas Wasser oder ein paar Eiswürfel gibst.
Der genialste Trick ist allerdings der Papiertütentrick. Wespen meiden nämlich die Nähe von anderen Wespenstaaten und verziehen sich sofort, wenn sie irgendwo ein fremdes Territorium vermuten. Wenn du eine braune Papiertüte zerknüllst und sie irgendwo gut sichtbar in eine Ecke hängst, dann sieht das für eine Wespe aus wie ein fremdes Wespennest. Sie werden die Umgebung dieses vermeintlichen Nestes meiden und dich in Ruhe lassen.
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