Aufgepasst, Handtaschen und Clutches! Jetzt kommt ein neues altes Accessoire, dass sich ganz praktisch an der Hand tragen lässt. Zugegeben, es ist etwas schwerer und nicht wirklich ein Schmuckstück. Aber dafür umso praktischer: Es handelt sich um das Klapprad. Moment mal, das alte Ding aus dem Osten? Ja, der Klassiker ist zurück. Aber diesmal mit aufpoliertem Image.
Mit den 90ern endete die Ära der Klappräder. Und es wurde ruhig um sie…Bis heute: In unserer Gesellschaft ist es schließlich üblich, dass Altes gerne mal wieder ausgegraben wird und ein Revival feiert. Plateauschuhe kamen zurück, sowie Schlaghosen und Bauchfrei-Tops. Warum nicht auch die Klappräder aus dem staubigen Osten? Wer also damit wieder durch die Straßen cruist und es an der nächsten U-Bahn-Station zusammenfaltet, ist nicht in der Zeit stehen geblieben, sondern voll im Trend. Und wem das nicht genügt, der kann sich zudem über die Funktionalität erfreuen. Viele Hersteller haben sich mittlerweile auf Modelle spezialisiert, welche sich durch Langlebigkeit und Qualität auszeichnen. Die Modellvielfalt ist groß, sogar viele unterschiedliche Falttechniken gibt es. Wir verabschieden uns also von dem Gedanken, dass Klappräder klapprig sind. Sie sind einfach: quadratisch, praktisch, gut.
Werfen wir einen Blick auf die Geschichte: Das Faltrad hat nämlich schon eine lange Fahrt in der Historie hinter sich. Zum ersten Mal tauchte es bereits im Jahr 1878 auf. Da wurde das es von William Grout, einen amerikanischen Industriellen, erfunden. Aber nicht in der Aufmachung, die uns vielleicht heute bekannt ist. Bei den damaligen Modellen, noch ganz schön Oldschool, handelte es sich um Hochräder. Zusammengelegt hatten diese Platz in einem dreieckigen Koffer. Da der natürlich nicht für immer in Mode sein konnte, entwickelte sich das Rad zum Zusammenklappen in den nächsten Jahren immer weiter. Na ja, natürlich auch aus technischen Gründen. 1897 zum Beispiel wurde das „Faun“ patentiert. Hierbei handelt es sich um ein Sicherheitsrad mit Diamantrahmen, um den in der Mitte eine senkrechte Achse gefaltet wurde. Und diese Technik ist sogar bis heute die am meisten verbreitete. Aber genug mit der Technik. Interessant ist doch vor allem, woher das klapprige Image kommt.
Zu der bunten Hippie-Zeit, also in den 1970ern, boomte das Geschäft mit dem praktischen Fortbewegungsmittel – genauer gesagt, in der BRD. Das Klapprad hatte sogar ein Drittel des Marktes inne – und verschwand danach so schnell, wie es geradelt kam. Die Billigmodelle waren nämlich oft nicht von langer Fahrtdauer. Den Bikes brachen immer mal wieder Rahmen oder Scharniere ab. Dieser Beigeschmack blieb bei den Konsumenten bis heute in den Köpfen verankert. In der DDR hingegen setzte sich das Faltrad auch noch in den 1980ern durch. Beliefert von dem Hersteller Mifa erfreuten sich die Ossis über verschiedenste Ausführungen des Faltrads. Zwischen 1967 und 1990 produzierte das Unternehmen rund 2,8 Millionen Modelle.
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