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Eine Woche in München mit einem Jahreseinkommen von 105.000 €

Willkommen bei Money Diaries! Einem Format, in dem wir das allgegenwärtige Tabu Geld angehen. Wir fragen echte Menschen, wie sie ihr hart verdientes Geld sieben Tage lang ausgeben – und verfolgen jeden Cent. Diese Woche: Eine 30-jährige Finanzmanagerin aus München, die am Wochenende gerne Ausflüge macht und ihre Kleidung nur noch mietet oder gebraucht kauft. 
Beruf: Investment Professional
Branche: Finanzen
Alter: 30
Ort: München
Jahreseinkommen (Brutto): 85.000,00 € plus Bonus (ca. 20.000 €) 
Monatliches Einkommen (Netto): 4.000,00 € 
Anzahl deiner Mitbewohner_innen: mein Verlobter
Pronomen: sie
Nach meinem BWL-Studium bin ich direkt in die große, weite Welt gezogen. Ich habe in London und New York gelebt und gearbeitet, wo ich auch meinen Verlobten kennengelernt habe. Er ist auch Deutscher und wir haben uns dann an einem Punkt entschlossen, wieder zurück nach München zu ziehen – das Leben im Ausland war zwar unglaublich spannend und interessant, aber irgendwann sehnten wir uns nach unseren Familien , nach mehr Platz und einer richtig coolen Wohnung (die in München leider auch nicht ganz preiswert ist). 
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Monatliche Ausgaben

Wie viel Miete zahlst du monatlich?
 Ich zahle 1.500 Euro im Monat für unsere Wohnung, den Rest (ca. 2.500 Euro) zahlt mein Verlobter.
 
Zahlst du einen monatlichen Kredit oder Ähnliches ab?
Nur meine Kreditkarte.

Hast du etwas gespart, wenn ja, wie viel hast du auf der Seite liegen?
Ich habe ungefähr 100.000 Euro gespart. 
Was gibst du noch an monatlichen Fixkosten aus?
Ich habe ein Arbeitshandy, das ich auch privat nutzen darf. Internetkosten sind bereits in der Miete enthalten. Neben den üblichen Ausgaben für Amazon Prime, Netflix, Spotify und Audible zahle ich noch eine Mitgliedschaft für mein Fitnessstudio, die monatlich  um die 75 Euro kostet. Ich kaufe mir außerdem regelmäßig 10er-Karten für mein Lieblingsyogastudio. Insgesamt komme so ich monatlich auf ca. 150 Euro.
Legst du etwas für deine Rente zurück?
Ich investiere mindestens 30 Prozent meines Gehalts und lege das Geld langfristig an. Bei dem jährlichen Bonus ist meine Regel: Ich gönne mir ein Luxusartikel, den ich unbedingt haben möchte (wie zum Beispiel ein tolles Schmuckstück oder eine Designertasche) und der Rest wird wieder gespart.
Hast du studiert? Wenn ja, wie hast du dich in der Zeit finanziert und musstest du etwas für dein zahlen?
Ich habe während meines Studiums BaFöG erhalten (was ich kurz nach dem Studium zurückgezahlt habe) und ansonsten nebenbei gekellnert.
Welche Rolle hat Geld in deiner Kindheit gespielt? Wurde in deiner Familie offen über Geld gesprochen?
Meine Mutter war immer sehr gut im Sparen. Wir hatten nie Schulden oder dergleichen und sie hat immer nach den besten Angeboten geschaut. Ich glaube, das hat mich sehr geprägt. 
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Wann bist du zu Hause ausgezogen?
Ich bin in der Vorstadt groß geworden und für das Studium in die Stadt gezogen, wo ich im Studentenheim gewohnt habe. Anschließend habe ich in diversen WGs gewohnt, bis ich mit meinem Verlobten zusammengezogen bin.
Bist du finanziell unabhängig? 
Ich habe schon seit der Schulzeit nebenbei gejobbt, beispielsweise als Babysitterin oder Nachhilfelehrerin. Im Studium haben meine Eltern mir zu Weihnachten und zum Geburtstag Geldgeschenke gemacht, damit ich etwas extra habe, aber sie mussten mich nicht mehr regelmäßig unterstützen. Mit dem ersten Job nach der Uni habe ich mich zum ersten Mal richtig „eigenständig“ gefühlt.
Legt jemand aus deiner Familie oder dein Partner Geld für dich aus oder zurück?
Auch wenn ich in der Beziehung versuche, dass es finanziell einigermaßen fair aufgeteilt wird, übernimmt mein Verlobter meistens die Rechnung, wenn wir Essen gehen. Ich versuche mich mit Drinks oder anderen Aufmerksamkeiten zu revanchieren. 
Was war dein erster Job und wie hast du ihn bekommen?
Ich habe mich nach der Uni bei vielen Unternehmen beworben und schließlich als Trainee begonnen.
Machst du dir aktuell Geldsorgen?
Auch wenn es mir finanziell aktuell sehr gut geht, bin ich mir bewusst, dass ich auch etwas tun muss, damit es so bleibt. Ich möchte mir auch in Zukunft ein komfortables Leben leisten können. Da Altersarmut bekanntlich weiblich ist, versuche ich soviel wie möglich an Rücklagen zu haben. 
Hast du etwas geerbt oder erzielst du passives Einkommen?
Ich habe Dividendeneinkünfte aus meinen Investments, die ich dann wieder weiter investiere.
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Montag


08:00 Uhr: Ich bin heute früh dran und mache mich zu Fuß auf den Weg in die Arbeit. Mein Büro ist wirklich sehr cool, es gibt alles, was man sich an Snacks und Getränken wünschen kann umsonst. Ich mache mir einen Cappuccino und schalte den Laptop an.
12:30 Uhr: Da ich morgens immer so wenig Zeit habe und nicht zum Essen komme, habe ich mir Intermittent Fasting angewöhnt. Gegen Mittag bekomme ich dann allerdings Hunger und gehe in ein nahe gelegenes Café, in dem es viele Mittagsoptionen gibt. Ich nehme eine große Suppe für 6,50 €
14:30 Uhr: Um das Mittagstief zu besiegen, trinke ich einen Espresso und nasche von der leckeren Schokolade, die wir im Büro haben.
19:50 Uhr: Leider wurde es heute doch wieder länger als gedacht und ich schaffe es vor meiner Yogastunde nicht mehr nach Hause. Ich packe meine Sachen und mache mich direkt auf den Weg ins Studio, damit ich pünktlich um 20:15 da bin. Ich habe noch Guthaben auf meiner 10er-Karte (90 Minuten kosten umgerechnet 18 €).
22:00 Uhr: Ich bin endlich zu Hause und auch wenn ich kein richtiges Abendessen hatte, fühle ich mich zu müde um zu kochen. Ich snacke ein paar Nüsse, gehe duschen und im Anschluss direkt schlafen.    
Tagesfazit: 24,50 €

Dienstag

09:00 Uhr: Ich habe mich entschieden, heute von zu Hause aus zu arbeiten und genieße es, etwas später als sonst in den Tag zu starten. Kaffee und Tee mache ich mir daheim. Zwischendurch snacke ich Obst und ein paar gesunde Riegel, die ich noch im Schrank gefunden habe. 
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13:00 Uhr: Ich bin noch nicht hungrig und verabrede mich deshalb in der Mittagspause nur mit einer Freundin, um eine Runde im Englischen Garten spazieren zu gehen. Das Wetter ist traumhaft! Ich genieße es, draußen zu sein und den Kopf freizubekommen. 
16:00 Uhr: So langsam merke ich wie die Konzentration nachlässt – ich mache mir einen Tee und krame ein paar Nüsse und Datteln aus dem Schrank.
19:00 Uhr: Nachdem ich den restlichen Nachmittag durchgearbeitet habe, freue ich mich, dass eine Freundin spontan vorbei kommt. Da wir beide noch nichts zu Abend gegessen haben, bestellen wir bei einem asiatischen Restaurant. Ich bezahle für uns beide, insgesamt 32 €. Wir quatschen und lachen den ganzen Abend. 
Tagesfazit: 32 €

Mittwoch

08:30 Uhr: Ich fahre mit dem Fahrrad ins Büro um ein bisschen Zeit zu sparen. Generell ist es super, dass ich mitten in der Stadt wohne und überall entweder zu Fuß oder mit dem Rad hinkann. Wir haben zwar ein Auto, aber das Fahren in der Stadt finde ich unglaublich stressig. Wir nutzen es meistens nur um am Wochenende in die Berge zu fahren.
12:30 Uhr: Ich gehe mit meinem Team lunchen. Das machen wir mindestens einmal im Monat und es ist echt schön, mittags auch mal auswärts zu essen. Wir gehen zu einem etwas teureren Italiener auf der Maximilianstraße, also nicht unbedingt mein Standard-Mittagessen! Ich nehme Trüffelpasta, ein Wasser und einen Espresso für insgesamt 27 €. Die Rechnung geht auf die Firma – Merci!
17:00 Uhr: Ich merke, wie ich langsam müde werde und scrolle ein bisschen durch mein Handy. Auf Instagram sehe ich, dass ein Secondhandshop einen Blazer verkauft, den ich super finde. Eine kurze Nachricht und er ist gekauft (30 €). Mein Jahresvorsatz war es dieses Jahr kaum neue Kleidung zu kaufen, sondern nur zu leihen oder Secondhand zu kaufen. Ich muss sagen, bislang hat es wirklich super geklappt und ich habe einiges an Zeit, Geld und Nerven fürs Shoppen gespart!
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19:30 Uhr: Zu Hause angekommen mache ich mir ein paar Ravioli, die ich noch im Kühlschrank habe. Nichts besonderes, aber zumindest geht es schnell.
Tagesfazit: 30,00 €

Donnerstag

09:00 Uhr: Der Morgen beginnt wie immer – ein Kaffee und es geht direkt an die Arbeit. 
12:00 Uhr: In der Mittagspause hole ich in einem Café ein Kleid ab, dass ich über eine App für das Wochenende gemietet habe (12 €). Da ich schon mal hier bin, nehme ich direkt ein Sandwich für das Mittagessen mit und trinke noch einen Cappuccino (insgesamt 10,50 €).
15:00 Uhr: Ich snacke ein paar Süßigkeiten im Büro – es ist wirklich gefährlich, wenn alle leckeren Sachen immer frei verfügbar sind!
20:00 Uhr: Die Woche war sehr anstrengend. Da ich momentan viel arbeite, belohne ich mich mit einer Yogastunde (15 €). In der Wartezeit vor der Klasse fällt mir ein, dass ich unbedingt eine neue Mütze kaufen möchte, da es langsam kalt wird. Ich scrolle durch eine Secondhand-App und finde eine schöne Mütze aus Cashmere für 40 € – gekauft!
Tagesfazit: 77,50 €

Freitag

08:00 Uhr: Mein Tag ist ziemlich vollgepackt mit Meetings. Ich versuche so produktiv wie möglich zu sein, um entspannt ins Wochenende zu starten und pünktlich aus dem Büro zu kommen.
13:00 Uhr: Leider habe ich kaum Zeit für ein richtiges Lunch, deswegen wird es nur ein belegtes Brötchen vom Bäcker für 4 € – auch in Ordnung. 
19:00 Uhr: Endlich mit allem fertig! Ich gehe schnell nach Hause, um das neue Kleid anzuziehen, das ich mir fürs Wochenende ausgeliehen habe. Mein Verlobter und ich sind bei Freunden zum Essen eingeladen und ich beeile mich, denn ich möchte nicht zu spät kommen. Unsere Freunde haben vor Kurzem ein wunderschönes Haus gekauft. Es ist etwas außerhalb und daher fahren wir mit dem Auto. Auf dem Weg kaufen wir noch eine Champagnerflasche als Mitbringsel für 55 €.
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20:00 Das Essen ist wunderbar und da ich mich als Fahrerin angeboten habe, bleibt es bei mir bei Aperitif und einem Glas Wein. Um Mitternacht fallen wir beide ins Bett.
Tagefazit: 59 €

Samstag 

10:00 Uhr: Wir schlafen endlich mal richtig aus und spazieren anschließend zu einem Café, um uns einen Kaffee zu holen und unterwegs Brötchen zu kaufen (7,80 €). 
12:00 Uhr: Nach dem Frühstück treffe ich noch kurz meine Freundinnen in der Stadt, wir bummeln ein wenig durch die Gegend. Zum Glück finde ich nichts, das ich unbedingt kaufen möchte.
16:00 Uhr: Ich bin mit einer Freundin zum Tennis verabredet. Wann immer wir es schaffen, versuchen wir am Wochenende Tennis zu spielen und nehmen uns dafür auch einen Trainer. Die Stunde kostet 100 €, also 50 € pro Person. Das ist zwar wirklich nicht günstig, aber ich hoffe dass ich mich bald so verbessere, dass ich ohne Trainingsstunden spielen kann.
19:30 Uhr: Mein Verlobter und ich haben eine Date Night. Wir gehen Sushi essen und ich freue mich, mal wieder zu quatschen und einen schönen Abend zu zweit zu verbringen. Unter der Woche kommt das leider oft zu kurz. Wir trinken gemeinsam eine Flasche Wein und um Mitternacht gehen wir heiter und angetrunken nach Hause. Er übernimmt die Rechnung (120 €) und ich spendiere dafür das Taxi (15 €) – es ist zwar nicht weit zu laufen aber ich bin supermüde und es ist mittlerweile viel zu kalt in der Nacht. 
Tagesfazit: 72,80 €

Sonntag

09:30 Uhr: Wir schlafen wieder aus und entscheiden uns, spontan an den Tegernsee zu fahren um dort eine kleine Wandertour zu machen. Mit dem Auto geht es direkt los. Ich genieße die Wanderung und die Natur. Es tut einfach gut sich draußen sportlich zu betätigen.
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13:00 Uhr: Nach einer Stunde wandern sind wir auf der Bergspitze angekommen. Dort gibt es eine kleine Hütte, auf der wir einen Kaiserschmarrn essen, etwas trinken und die Aussicht genießen. Ich bezahle 20 €.
15:30 Uhr: Wir sind wieder zurück in München –und ich bin wirklich hundemüde. Ich lege mich ein wenig hin und lese.
19:00 Uhr: Mein Verlobter kocht für uns – alles nur mit Zutaten improvisiert, die wir noch im Kühlschrank haben. Wir essen und schauen noch ein wenig Netflix.
22.30 Uhr: Ich machte mich langsam bettfertig, lese noch ein bisschen und schlafe dann doch ziemlich schnell ein.
Tagesfazit: 20 €

Zusammenfassung: 

Essen & Trinken: 135.80 €
Enterntainment / Sport: 83 € 
Kleidung & Kosmetik: 82 €
Transportkosten: 15 €
Kosten insgesamt: 315.30 €

Dein Fazit:

Es ist wirklich interessant zu sehen, wofür man sein Geld tatsächlich ausgibt. Ich würde wahrscheinlich nicht unbedingt etwas ändern, aber es macht einem bewusst, wo man seine Prioritäten setzt. Ich werde auch in Zukunft versuchen, etwas mehr darauf zu achten, wo mein Gehalt monatlich hinfließt. 
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