Irgendwann erwischt es jede*n und vor allem im Sommer können eingewachsene Haar zu einer nervigen Plage werden. An den Beinen, unter den Armen, im Gesicht oder sogar im Nacken nehmen unsere (nach)wachsenden Härchen die falsche Ausfahrt und sprießen nicht aus der Haut hinaus, sondern unter ihr entlang. Die Folgen können neben juckenden Pickelchen auch richtige Entzündungen sein. Vor allem, wenn man unsachgemäß und mit dreckigen Pfoten an der Stelle herumdoktert. Und ich weiß, dass du das auch schon getan hast. Denn wir haben es alle schon getan.
Warum wachsen Haare überhaupt ein?
Was fällt denen eigentlich ein? Aber: Deine Haare wollen gar nicht unbedingt einwachsen, haben manchmal aber keine andere Wahl. Die zwei Hauptursachen für das Einwachsen von Haaren liegen in deiner Pflegeroutine verborgen. Ständige Haarentfernung (Rasieren, Epilieren und Wachsen) ist sowohl bei Frauen als auch Männern die häufigste Ursache für die kleinen Entzündungen. Bei jeder Rasur wird das einzelne Haar abgeschnitten und leicht angeschrägt. So ist dann die Haarspitze durch den größeren Durchmesser spürbar dicker und härter (das lässt unsere Haare auch optisch mehr hervortreten, weshalb sich das Gerücht, durch Rasieren würde die Haare dichter wachsen, hartnäckig hält wie Dreck am Schuh).
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Das kräftigere, angeschrägte Haarfollikel schafft es nun manchmal nicht, wieder gemütlich gerade heraus aus dem Haarkanal zu wachsen und wird quasi unter die Haut „umgeleitet“. Bei Epilation und nach dem Wachsen findet das Haar den richtigen Weg auch nicht immer gleich. Die Haut reagiert natürlich so wie auch du bei einem unerwarteten Gast: irritiert. Die Folge sind oftmals eitrige Entzündungen, die sich in Form von kleinen Pickeln zeigen.
Ich möchte Ursache Nummer zwei nun nicht mit mangelnder, sondern eher mit nicht ausreichender Hygiene begründen. Dank des Vitamin D-Hochs ist dein Körper im Sommer viel produktiver. Er produziert mehr Zellen und deine Haare und Nägel wachsen schneller. Außerdem schwitzt du mehr und hältst dich vermutlich oft draußen auf. Dieser Cocktail aus Schweiß (samt Bakterien), Umwelteinflüssen (Abgasen, Dreck) und einer vermehrten Produktion von Talg, sowie einem schnelleren Haarwuchs sind Wasser auf die Mühlen des eingewachsenen Haars. Es kann sich seinen Weg durch die verstopften Haarkanäle nicht mehr bahnen.
Übrigens haben generell Menschen mit dickem, lockigem Haar eher mit diesem Thema zu kämpfen. Unfair, aber so ist es.
So kannst du eingewachsenen Haaren vorbeugen
Das beste Mittel gegen eingewachsene Haare, egal wo? Peelen, peelen, peelen! Integriere einfach ein sanftes (!) Peeling in deine tägliche Pflegeroutine – sowohl bei der Gesichtsreinigung, als auch unter der Dusche. Achte auf Produkte ohne Mikroplastik (hier hilft die Codecheck) oder nutze deine gewohnte Pflege und arbeite mit einem Peeling-Schwamm oder -bürste. Das entfernt alte Hautschuppen und Talg, löst befreit eingewachsene Haare aus ihrer Misere und kurbel außerdem die Durchblutung an. Win-win!
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Bei sehr hohen Temperaturen sind kurze Duschgänge nach schweißtreibenden Tätigkeiten nicht nur angenehm, sondern beugen ebenfalls Entzündungen und eingewachsenen Haaren entgegen. Denn Schweiß transportiert Bakterien direkt in unseren Körper. Das ist nicht gefährlich, kann aber unangenehm werden.
Löse dich vom Rasier-Klischee einer auf dem Badewannenrand sitzenden Frau, die die Rasierklingen sanft ihr Bein hinauf gleiten lässt. Denn wenn du in Richtung des Haarwuchses rasierst, minimierst du die Gefahr von eingewachsenen Haaren noch einmal mehr.
Halte deine rasierten Körperbereiche, wo auch immer sie sein mögen, möglichst sauber, schweißfrei und versorge sie nach der Rasur mit einer schnell einziehenden Feuchtigkeitspflege.
Das kannst du tun, wenn ein Haar eingewachsen ist
Es ist unheimlich schwer und mit jedem Mal, das mal auf die betroffene Stelle blickt, juckt es dir in den Fingern, aber: Lass deine Hände da, wo sie sind. Lass das eingewachsene Haar einfach in Ruhe. Peele, schrubbe, reinige und desinfiziere, aber fang nicht an herumzudrücken oder mit der Pinzette zu hantieren. Es ist unheimlich schwer, aber mit der richtigen Pflege erledigt sich ein eingewachsenes Haar in der Regel innerhalb von zwei bis drei Tagen selbst.
Sollte die Stelle sehr schmerzhaft sein oder die Entzündung immer größer werden hilft nur ein Gang zum Arzt. In seltenen Fällen kann ein eingewachsenes Haar zu einem ausgewachsenen Abszess werden. Das ist aber tatsächlich eher die Ausnahme, denn die Regel und auch hier sollte wenige Tage nach der ärztlichen Behandlung Ruhe im Karton sein. Bei anschließend ordentlicher Pflege.
Auf einen haarigen, oder haarfreien Sommer, wie du es eben am liebsten magst!