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Wie viel Geld schenke ich zur Hochzeit? 18 Frauen antworten

Für einen Tag, der die glücklichste aller Zeiten einläuten soll, gibt es bei einer Hochzeit erstaunlich viele Fettnäpfchen. Und wie bei jeder Party ist auch hier einer der unangenehmsten Aspekte – sowohl für die Gäste als auch für das glückliche Paar – das Schenken.
Ob es nun um die Frage geht, was ein angemessenes Geschenk ist, ob man etwas vom Wunschzettel besorgen muss oder ob es in Ordnung ist, teure Gegenstände gemeinsam zu schenken – es gibt eine Menge Dinge, über die man sich den Kopf zerbrechen kann.
Viele moderne Paare schlagen einen pragmatischen Weg ein und bitten um Beiträge für ihren „Wunschbrunnen“ oder die „Hochzeitskasse“ – bei denen die Gäste Geld schenken, anstelle des üblichen Essgeschirrs oder Mixers. Es kommt also ein neuer verwirrender Aspekt dazu. Vor allem in Bezug auf die Frage, was der „richtige“ Betrag ist, den man erwarten bzw. geben kann.
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Wir wollen das Thema Geld enttabuisieren, damit der Nebel um die persönlichen Finanzen gelüftet wird. Daher haben wir einen Aufruf gestartet und gefragt, wie viel Geld Gäste in Hochzeitswunschbrunnen werfen.

Ich gebe immer mindestens 100 Euro.

Amy, 30
„Ich gebe immer mindestens 100 Euro. Bei kleinen Hochzeiten oder Hochzeiten, bei denen ich dem Paar nicht so nahe stehe, oder wenn ich eine Menge Reisekosten hatte, um dorthin zu kommen, belasse ich es bei 100 Euro. Wenn ich dem Paar näher stehe und nicht angereist bin, kann ich auf 150 bis 200 Euro aufstocken.“

Scheiß auf ‚Regeln‘ – vor allem, wenn man sich damit auf die eine oder andere Weise unwohl fühlt.

Maddy, 28
„Es gibt so viele Variablen, die hier eine Rolle spielen! Ich habe von alleine (also ohne meinen Partner) schon alles Mögliche geschenkt, von nichts bis 300 Euro plus ein Geschenk. In den meisten Fällen hängt das von meiner Beziehung zu dem Paar und meiner finanziellen Situation zu dem Zeitpunkt ab. Und ich denke, das ist verdammt vernünftig. Scheiß auf ‚Regeln‘ – vor allem, wenn man sich damit auf die eine oder andere Weise unwohl fühlt.“

Wenn wir eines Tages mehr verdienen, würden wir gerne mehr schenken.

Maria, 26
„Ich habe letztes Jahr geheiratet und hatte nur einen Wunschbrunnen, weil wir nicht wollten, dass die Leute ihr Geld für Geschenke verschwenden, die wir nie benutzen werden. Unsere Faustregel, wenn wir Gäste auf Hochzeiten sind, ist, einen Betrag zu schenken, der dem entspricht, was man auf der Hochzeit zu essen/trinken erwartet.
Bei meinem Mann und mir entspricht das normalerweise einem Geschenk von 200 Euro für den Wunschbrunnen des Paares! Wenn wir eines Tages mehr verdienen, würden wir gerne mehr schenken als das, was wir als die Kosten für unseren Sitzplatz ansehen, aber im Moment sind wir mit dem Betrag zufrieden, den wir schenken.“
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Ehrlich gesagt würde ich nicht mehr als 100 Euro geben, es sei denn, es fallen keine weiteren Kosten an.

Maya, 25
„Ich war nur auf einer Handvoll Hochzeiten, und die waren fast alle im Familien- oder Freundeskreis. Ich glaube, es ist eine kulturelle Sache, aber bis 25 gelte ich noch als ‚Kind‘. Obwohl ich ein anständiges Gehalt habe, wird von mir nicht erwartet, dass ich viel gebe – tatsächlich war ich bisher nur auf einer Hochzeit, bei der ich nicht nur mit dem Geld meiner Eltern ‚reingegangen‘ bin, sondern 100 Euro gegeben habe.
Aber ehrlich gesagt würde ich nicht mehr als 100 Euro geben, es sei denn, es fallen keine weiteren Kosten an (z. B. für Unterkunft, Anreise, usw.). Als Gastgeber:in würde ich auch nicht mehr als 100 Euro erwarten. Ich bin auf jeden Fall der Meinung, dass die finanzielle Situation aller Gäste berücksichtigt werden sollte, und ich bin sehr dagegen, die Gäste zu zwingen, einen unverschämt hohen Betrag für Geschenke/Tickets/Brautjungfernkleider usw. auszugeben, wenn sie nicht wirklich etwas dazu beitragen können.“

Ich wollte ihm wohl eine unterschwellige Botschaft senden: ‚Mir geht es wirklich richtig gut, fick dich‘.

Victoria, 30
„Als Faustregel gilt, dass ich Freund:inneen und engen Verwandten 200 Euro pro Person schenke – und das Doppelte, wenn mein Partner eingeladen ist. Vor etwa einem Jahr war ich allerdings auf der Hochzeit meines Ex und habe den Betrag mehr als verdreifacht. Ich habe die Beziehung hinter mir gelassen und bin glücklich verlobt, aber ich wollte ihm wohl eine unterschwellige Botschaft senden: ‚Mir geht es wirklich richtig gut, fick dich‘. Allerdings habe ich wegen COVID meinen Job verloren, und könnte die 700 Euro jetzt wirklich gut gebrauchen!“

400 Euro für Besties.

Jess, 30
„Gemeinsam mit meinem Partner: 200 Euro für Familie und Freund:innen. 400 Euro für Besties.“
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Ich hatte schon viele Diskussionen mit Leuten darüber, weil sie meine Ansicht als ‚für die Hochzeit bezahlen‘ ansehen.

Isabella, 29
„Meiner Meinung nach solltest du die Kosten für das Essen und die Getränke decken (also, was du denkst, was das kosten würde). Ihr könnt das immer anhand der Hochzeitslocation abschätzen und ob ihr die ganze Nacht Cocktails schlürft oder die Getränke selbst zahlt, und so weiter.
Das ändert sich natürlich, wenn die Gäste anreisen und für die Übernachtung zahlen müssen, denn das ist an sich schon ein großer Aufwand. Aber wenn du vor Ort wohnst und nur zu einem schönen Veranstaltungsort gehst, an dem Essen und Getränke für die Gäste bereitgestellt werden, dann solltest du so zahlen, wie du denkst, dass deine Verpflegungskosten gedeckt sind. In der Regel liegen die Kosten bei etwa 150 bis 200 Euro pro Person. Das ist ein Preis, den die Leute, die am Wochenende mit Freund:innen essen und trinken gehen, wahrscheinlich ohnehin ausgeben würden.
Wie dem auch sei, ich hatte schon viele Diskussionen mit Leuten darüber, weil sie meine Ansicht als ‚für die Hochzeit bezahlen‘ ansehen. Ich plane gerade meine eigene Hochzeit und wenn alle die Kosten für Essen und Getränke zahlen würden, wären höchstens 20 Prozent der Kosten abgedeckt. Das ist also definitiv kein ‚für die Hochzeit bezahlen‘.“

Als Gast überlege ich immer, was ich für einen schönen Abend ausgeben würde, denn genau das ist eine Hochzeitsfeier.

Belinda, 32
„Ich habe kürzlich in einem Opernhaus geheiratet. Unsere Gäste haben im Durchschnitt 200 Euro pro Person beigesteuert, was nur die Kosten für das Essen (ohne Alkohol) deckte. Die Entscheidung für einen teuren Veranstaltungsort war eine persönliche Entscheidung, und ich habe sicher nicht erwartet, dass unsere Gäste die finanzielle Last tragen – wir hätten die Kosten pro Person nie wieder reingeholt. Als Gast überlege ich immer, was ich für einen schönen Abend ausgeben würde, denn genau das ist eine Hochzeitsfeier. Für mich sind das locker 200 Euro. Ich verdopple das, wenn mein Mann auch eingeladen ist.“
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Wir sprechen jetzt nicht mehr miteinander und ich bereue, dass ich überhaupt gekommen bin.

Amy, 21
„Ich war zur Hochzeit von Freund:innen aus der Schule eingeladen - sie waren seit der 8. Klasse zusammen. Ich hatte noch nie etwas von einem Wunschbrunnen gehört und war daher überrascht, als mir gesagt wurde, dass der Durchschnitt bei 200 Euro lag. An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass beide Parteien aus sehr wohlhabenden Familien stammten (sie waren gerade in eine Anlageimmobilie ihrer Eltern gezogen, um mietfrei zu leben), während ich an der Uni war, Teilzeit arbeitete und Miete an meine Eltern zahlte.
Ich fand es unglaublich unfair, dass meine Freundin so etwas von uns verlangte, also fragte ich einfach, ob ich stattdessen ein Geschenk besorgen könnte, oder ob ein paar von uns zusammen ein Geschenk besorgen könnten. Die Antwort kam prompt: Ich solle nicht kommen, wenn ich keine ‚gute Freundin‘ sein wolle. Ich habe eingewilligt, aber wir sprechen jetzt nicht mehr miteinander und ich bereue, dass ich überhaupt gekommen bin.“

Ich habe im Moment mehr Zeit und Energie als Geld zu verschenken!

Anna, 36
„Es tut mir wahnsinnig leid, aber von den 30 Hochzeiten, zu denen ich in den letzten Jahren eingeladen war, wollte ich nur auf zwei gehen. Ich habe eine riesige Großfamilie und die Feierlichkeiten nehmen kein Ende. Ich amüsiere mich gut, aber so sehr ich mich auch für die Paare freue, ich habe einen Hauskredit, den ich selbst abbezahle, einen Hund, der viel medizinische Betreuung braucht (das kostet echt einen Haufen Geld) und einen ziemlich schlecht bezahlten Job.
Ich will mich nicht für meine finanzielle Situation entschuldigen – sie ist eigentlich gar nicht so schlecht, da ich sparsam bin –, aber wenn all diese Pärchen jeweils über 200 Euro von mir erwarten, plus Unterkunft, da die meisten von ihnen einige Stunden entfernt stattfinden, summiert sich das wirklich. Ich wäre glücklicher, wenn ich ein sentimentales Geschenk kaufen könnte, das sich eher im Bereich von 100 Euro bewegt. Ich habe im Moment mehr Zeit und Energie als Geld zu verschenken!“
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Ich habe 400 Euro plus Geschenke im Wert von weiteren 200 Euro geschenkt, weil es die Hochzeit eines Freundes war.

Ayesha, 33
„Ich hasse Wunschbrunnen. Es ist so unangenehm, jemandem Geld zu geben, aber der Druck, nicht ‚genug‘ zu schenken, führt in der Regel dazu, dass ich es übertreibe. Bei der letzten Hochzeit, an der ich teilgenommen habe, habe ich 400 Euro plus Geschenke im Wert von weiteren 200 Euro geschenkt, weil es die Hochzeit eines Freundes war und ich wollte, dass er ein Andenken hat. Ich schätze, dass die Kosten pro Person (die ein Gast abdecken sollte) 120 Euro betragen hätten.“

Oft fühlt es sich eher obligatorisch an, als dass es ein Geschenk wäre.

Maddie, 29
„Mein Partner und ich versuchen, 100 bis 200 Euro beizusteuern, wenn wir dem Paar nahe stehen, aber wir finden, dass das unsere Finanzen sehr strapaziert, und oft fühlt es sich eher obligatorisch an, als dass es ein Geschenk wäre.“

Vielleicht gebe ich stattdessen 50 Euro.

Lizz, 28
„Normalerweise gebe ich 100 Euro und dann noch einmal 50 Euro, wenn ich eine Begleitperson habe. Wenn ich bereits ein Verlobungsgeschenk und ein Geschenk für die Brautparty gegeben habe und wenn wir einen beträchtlichen Betrag für die Teilnahme an anderen Veranstaltungen im Zusammenhang mit der Hochzeit ausgegeben haben, gebe ich vielleicht stattdessen 50 Euro.“

Ich tat nur so, als würde ich etwas beitragen.

Rhian, 30
„Ich habe einen teuren Flug zur Hochzeit genommen, und ich hatte das Gefühl, dass das und die Unterkunft genug waren, da wir uns nicht sehr nahestanden. Ich war ohnehin pleite, also tat ich nur so, als würde ich etwas beitragen.“

Mein Mann und ich entscheiden je nachdem, wie nahe wir dem Paar stehen und wie viel sie für die Hochzeit ausgegeben haben.

Kate, 29
„Jemand hat 202,50 Euro in unseren Wunschbrunnen gesteckt, und obwohl ich für die großzügige Spende (und das Trinkgeld?) sehr dankbar bin, verfolgen mich die Münzen immer noch. Kleingeld hat in einem Wunschbrunnen für Hochzeiten nichts zu suchen!
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Wenn es um meine persönliche Herangehensweise geht, entscheiden mein Mann und ich je nachdem, wie nahe wir dem Paar stehen und wie viel sie für die Hochzeit ausgegeben haben. Unsere besten Freund:innen haben vor ein paar Jahren in Griechenland geheiratet, und wir hielten 1.000 Euro für angemessen, aber für die entfernteren Cousins und Cousinen, die näher bei uns zu Hause wohnen, reichen normalerweise 300 Euro (150 Euro pro Person) aus.“

Ich habe 400 Euro reingeworfen – in einem atemberaubenden Briefumschlag mit Kalligrafie –, um zu versichern, dass ich nicht böse war.

Elle, 27
„Ich war auf einer Hochzeit, auf der ich das Paar kannte, aber unter merkwürdigen Umständen. Ich war mit der Braut befreundet, aber ich war einmal eine ~Gelegenheitsbekanntschaft~ des Bräutigams, und obwohl ich absolut GAR KEINE Gefühle für ihn hatte, tat die Braut gerne so, als ob sie gegen mich 'gewonnen' hätte. Ich war deswegen verärgert, also habe ich, als ich zu ihrem Wunschbrunnen kam, 400 Euro reingeworfen – in einem atemberaubenden Briefumschlag mit Kalligrafie –, um zu versichern, dass ich nicht böse war und dass es mir sehr gut ging. Ich weiß, es hört sich an, als ob es mich tatsächlich interessiert, aber das tut es nicht, ich schwöre es. Die können mich mal.“

Schreibt es auf die Einladung und fertig.

Elise, 29
„Ich bin der Meinung, dass das Paar, das heiratet, mir dabei helfen sollte, seine Wünsche zu erfüllen. Haben sie ein Wunschbuch? Prima! Wollen sie Bargeld? Noch besser! Ich finde, es ist viel einfacher, wenn diese Informationen klar und deutlich angegeben werden, und es erspart dem Paar später unangenehme Gespräche. Schreibt es auf die Einladung und fertig.“

Eure Anwesenheit ist das Einzige, was zählt.

Adele, 27
„Als jemand, die sich auf ihre eigene Hochzeit in ein paar Monaten vorbereitet, habe ich das Gefühl, dass es ein wenig zu viel Druck gibt, wenn es um die Hochzeitskasse und Geschenkelisten geht. Ganz zu schweigen davon, dass man im Vorfeld der Hochzeit traditionell von Familie und Freund:innen bei der Verlobungsfeier, der Brautparty und dem Polterabend mit Geschenken überhäuft wird.
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Heutzutage neigen die Menschen dazu, mehr zu schenken, da Hochzeiten immer teurer werden. Eine nette Geste ist immer schön, aber es sollte keine Faustregel geben, was angemessen ist, und es sollte auch nicht übertrieben sein. Eure Anwesenheit ist das Einzige, was zählt.“
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