WERBUNG
WERBUNG

Warum knacken deine Gelenke & solltest du dir ärztlichen Rat holen?

Foto: Caroline Tompkins.
Andere machen Kartentricks oder lassen Alkohol verschwinden, ich knacke auf Partys gern mit meinem Hüftgelenk. Das klingt dann aber nicht wie ein leises „Klick“ oder „Plopp“, sondern eher wie ein Pistolenschuss auf einem Friedhof. Warum es so übertrieben laut ist, weiß ich auch nicht. Vielleicht, weil ich als Baby eine Hüftfehlstellung hatte oder weil ich jahrelang Ballett getanzt habe. Auf jeden Fall bekommt es jede*r mit, wenn ich einfach so aus Spaß losknacke. Und bei manchen stellen sich dann sogar die Nackenhaare auf, weil sie das Geräusch so eklig finden. Mich persönlich stört es aber nicht und ich habe dabei auch keine Schmerzen oder so. Aber manchmal frage ich frage trotzdem: Warum knacken meine Gelenke eigentlich? Und ist das gefährlich oder gesundheitsschädigend?
WerbungWERBUNG
Dabei ist das Knacken weder unnatürlich noch ungesund. Laut des Orthopäden und Chirurgen Dr. Armin Tehrany entsteht es, weil die Gelenke Sauerstoff, Stickstoff und Kohlendioxid enthalten, die zusammen die Gelenkschmiere bilden. Diese Flüssigkeit ölt sozusagen die Gelenke, damit sie beweglich bleiben und nicht aneinander reiben. „Wenn die Gelenke überlastet werden, entstehen Gasbläschen in der Gelenkschmiere, die dann platzen“, erklärt Dr. Tehrany. Wie laut das ist, ist von Person zu Person unterschiedlich. In jedem Fall musst du dir deswegen keine Sorgen machen, denn es ist total normal – selbst, wenn es beim Sport knackt. Dann bewegen wir uns nämlich meistens mehr als am restlichen Tag.
Es gibt noch ein zweites Knackgeräusch, das beim Work-out entstehen kann: „Beim Bewegen der Gelenke können die Sehnen und Bänder, die um sie herum sind, manchmal verrutschen“, so Dr. Tehrany. Wenn sie wieder zurückspringen hörst du möglicherweise ein Klicken. Doch auch dann brauchst du keine Angst zu haben. Probier einfach mal eine andere Bewegung aus oder dehne dich vorsichtig.
Auch, wenn es Leute gibt, die das Gegenteil behaupten: Knackende Gelenke sind prinzipiell nicht ungesund. Nur in seltenen Fällen können sie ein Warnzeichen für eine Arthritis (Gelenkentzündung) oder Arthrose (Gelenkabnutzung) sein. Im zweiten Fall kann das zu einem hör- und fühlbaren Aneinanderreiben von Gelenken führen, das auch Krepitation genannt wird. Zwar kommt das bei älteren Menschen häufiger vor, aber auch jüngere können betroffen sein. Oft taucht es an den Knien auf, manchmal aber auch an Hüfte, Schultern oder Wirbelsäule. „Bei Schmerzen, Schwellungen und eingeschränkter Beweglichkeit rate ich, eine medizinische Fachkraft zu konsultieren. Ein weiteres ernstzunehmendes Signal ist es, wenn die Bereiche um deine Gelenke warm sind“.
Fazit: Hör auf deinen Körper, zerbrich dir aber nicht bei jedem kleinen Knacken den Kopf, denn wahrscheinlich sind es einfach nur kleine Bläschen, die platzen. Und beweg dich ausreichend, denn „motion ist lotion” – sagt zumindest die Cleveland Clinic. Heißt im Klartext: Wenn du seit Beginn der Corona-Pandemie mehr sitzt als früher, solltest du schleunigst was daran ändern, denn dann werden deine Gelenke gerade wahrscheinlich nicht ausreichend befeuchtet. Wenn du aber öfter mal läufst und regelmäßig Sport machst, verteilt sich die Gelenkschmiere besser und alles läuft – du ahnst es – wie geschmiert.
WerbungWERBUNG

More from Body

WERBUNG