Die morgendliche Routine von Gwyneth oder Gisele kann man sich wohl gar nicht mehr ohne grüne Detoxsäfte (sprich, frisch und oftmals kalt gepresste Säfte) vorstellen. Viele von uns haben das angeblich grüne Wunder ebenfalls in unseren Alltag eingebaut und können gar nicht mehr ohne. Aber auch wenn diese Säfte oft als fast lebensveränderndes Elixir proklamiert werden (und sie sicherlich einige positive Eigenschaften mit sich bringen), sind sie nicht diese magischen Wunder, zu denen sie gemacht wurden.
„Einer der großen Vorteile beim Trinken von grünen Detoxsäften ist, dass Menschen, die mit ihren Mahlzeiten nicht viel grünes Gemüse – oder generell Gemüse – zu sich nehmen, durch die Säfte einige Vitamine und Mineralien bekommen,” erklärt Kim Larson, Sprecher der The Academy Nutrition & Dietetics, in einer Email an R29. „Aber seien wir mal ehrlich: Das sogenannte Juicing ist trendy und das aufgrund der Stars. Leider werden die gesundheitlichen Nutzen dem Hype nicht gerecht.”
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Zum einen komprimieren Detoxsäfte viel Frucht und Gemüse in einer Flasche – dabei bleiben aber die Ballaststoffe auf der Strecke. Ohne die Ballaststoffe „reagiert unser Darm anders auf Detoxsäfte und wir fühlen uns nicht so voll und wohlgenährt, als würden wir die Frucht- und Obststücke an sich essen,” erklärt Larson. „Das kann in den ersten Stunden nach Verzehr verheerende Auswirkungen haben, weil die Detoxsäfte so schnell verdaut werden und man schneller wieder Hunger bekommt.” Das ist der Hauptgrund, wieso sie nicht empfiehlt, Mahlzeiten mit diesen Säften zu ersetzen – sie halten einen einfach nicht lange genug satt.
Bereits abgepackte und fertige Detoxsäfte beinhalten zudem viel Zucker, weil sie oft zum Großteil aus Früchten bestehen. Das bedeutet, dass super viel Fruchtzucker enthalten ist. Auch wenn dieser natürliche Zucker nicht der schlimmste von allen ist, kann er doch zu dem High an Energie und Blutzuckerspiegel führen, der anschließend rapide wieder absinkt.
Auch wenn man sich sicher ist, dass man im Supermarkt einen Detoxsaft kauft, der vor allem aus Gemüse besteht, nimmt man doch meist mehr Zucker zu sich, als man erahnt. „Viele [bereits vorgefertigte Säfte] reichen für zwei oder sogar drei Zuckereinheiten, aber die Leute trinken die ganze Flasche auf einmal!”
So, nachdem hier alles auf den Tisch gepackt wurde, empfiehlt Larson das Safttrinken in sehr spezifischen Umständen. Zum Beispiel kann ein Detoxsaft eine praktische Lösung sein, wenn man ein professioneller Athlet ist und während Wettkämpfen nicht viel Zeit für schnelle Energieboosts hat. Oder, wenn man aus unerfindlichen Gründen keine Möglichkeit hat, normale Lebensmittel zu sich zu nehmen (beispielsweise, wenn man sich von einer Operation oder Chemotherapie erholt).
Das bedeutet, dass für die meisten von uns Detoxsäfte ein gelegentliches Vergnügen bleiben sollten, anstatt unsere tägliche Nahrungs- und Nährstoffaufnahme damit zu bestreiten. Und wir sollten versuchen so oft es geht auf ganze Lebensmittel zu setzen, um Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe zu uns zu nehmen.
Aber wenn man es nicht sein lassen kann, Detoxsäfte zu trinken, rät Larson, die Säfte zuhause selbst zu produzieren und nur eine Frucht zu benutzen, die man ebenfalls nur in einer geringen Menge beifügt. „Füge dann ein, zwei oder drei verschiedene Gemüsesorten hinzu, damit der Saft letztlich zum Großteil aus Gemüse anstatt Früchten besteht,” sagt sie. „Jedes dunkelgrüne Gemüse ist super – (Grün-) Kohl oder Spinat ist eine super Wahl.” Das gibt dir den Nährstoffkick den du willst, ohne dich mit unnötigen Zuckerbomben vollzuladen.
Übersetzt von Cloudy Zakrocki
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